DVD-Rezension: Grey's Anatomy, Staffel 14
Nun befindet sich "Grey's Anatomy" bereits in Jahr 14 seiner Laufzeit. Noch immer kann die Serie mit guten Geschichten aufwarten, das gelingt allerdings nicht immer bei allen Figuren, schließlich ist der Hauptcast der Serie sehr groß. Während man sich bei manchen auf das Liebesleben konzentriert, wird bei anderen wiederum das Ärztedasein in den Vordergrund geschoben.
Inhalt
Beinahe nahtlos knüpft man an Staffel 13 an und so dreht sich die Handlung in den ersten Episoden zum großen Teil um Megan. Wir dürfen sie in Interaktion mit Nathan und Owen erleben, wodurch sich in Bezug auf Meredith und Amelia die Frage stellt, wie es mit der Beziehung weitergehen wird.
Für Maggie und Jackson beginnt ebenfalls eine spannende Reise, denn nach den Worten von April überlegen die beiden, ob sie es miteinander versuchen sollten, doch es dauert eine Weile, bis es dann tatsächlich dazu kommt. Für April wiederum gibt es in Staffel 14 einige Hürden, denn ihr Glaube wird auf eine harte Probe gestellt.
Nach dem Auf und Ab bei Jo und Alex gibt es für das Paar Grund zum Jubeln, da sie wieder zueinander finden. Das ist jedoch nicht für alle Grund zur Freude, denn Andrew hatte sich bei Jo ebenfalls Chancen ausgerechnet. Trotz dieser Pleite dauert es nicht lange, bis sich für ihn eine neue Gelegenheit auf die Liebe ergibt.
Rezension
Durch das Auftauchen von Megan wurden in #13.24 Alles bleibt anders von Staffel 13 viele Fragen aufgeworfen und anders als im letzten Jahr lässt man sich dieses Mal zum Glück nicht so viel Zeit damit, die Geschichten voran zu bringen. Im Gegenteil, es hat mich sogar eher überrascht, wie schnell die Beziehung von Nathan und Meredith, die doch gerade erst begonnen hatte, auch schon wieder vorbei ist.
Man bezeichnet Megan für Nathan als die Person, die Derek für Meredith war, weshalb man als Zuschauer nicht wirklich protestieren kann, als die beiden Seattle verlassen, um sich anderswo ein glückliches Leben aufzubauen. Dennoch kommt diese Wendung etwas überraschend, denn Nathan passt auf den ersten Blick ganz gut zu Meredith und man war froh, dass sie sich nach dem Tod von Derek nun auf etwas Neues einlassen will. Kurz darauf ist die Romanze allerdings schon wieder vorbei und für Meredith ist das Kapitel Liebe für diese Staffel abgeschlossen. Zunächst ist dies etwas enttäuscht, doch durch Merediths Engagement beim Harper-Avery-Award schafft man es, den Zuschauer dann doch zufriedenzustellen. Statt aufs Merediths Liebesleben konzentriert man sich somit auf ihre Karriere, die auf dem Höhepunkt zu sein scheint. Diese Storyline ist ein schöner Verweis auf den Beginn der Serie, wo es nahezu utopisch erschien, eine glorreiche Auszeichnung wie den Harper Avery Award in den eigenen Händen zu halten. Doch nicht nur aus medizinischer Sicht ist dies ein großer Meilenstein für Meredith, auch an Ellis wird dadurch erinnert und aufgezeigt, dass Meredith es nicht nur geschafft hat, in ihre Fussstapfen zu treten, sondern parallel zur erfolgreichen Chirurgin auch noch eine liebende Mutter zu sein. Ebenfalls sehr gut gelungen ist die langsam wachsende Freundschaft zwischen ihr und Jo. In der Vergangenheit waren die beiden Frauen einander nicht sonderlich zugetan, daher ist es umso erfrischender, sie nun so freundschaftlich miteinander zu erleben.
Zwar bilden April, Jackson und Maggie – ähnlich wie Meredith, Nathan und Megan – in dieser Staffel kein wirkliches Liebesdreieck, dennoch sind ihre Geschichten eng miteinander verwoben. Ähnlich wie bei Alex und Jo lässt man sich mit der Beziehung von Maggie und Jackson recht viel Zeit. Die Chemie zwischen den Darstellern ist in meinen Augen nicht ganz überzeugend, man gewöhnt sich durch die langsame Erzählweise jedoch an den Gedanken, dass zwischen den beiden etwas laufen könnte. Dennoch zählt dieser Part eher zu den schwächeren Elementen von Staffel 14.
Die Staffel endet mit einer Hochzeit und krönt damit für Alex und Jo eine lange Reise, die besonders in den letzten beiden Staffeln nicht immer zufriedenstellend war. Zwar dauert es auch in Staffel 14 lange, bis die beiden so richtig aus dem Knick kommen, dafür erzählt man die Geschichte jedoch relativ kontinuierlich und setzt nicht über Episoden mit dem Thema aus, wie es zuvor der Fall war. Zuvor konnte auch die Handlung rund um Paul Stadler gut überzeugen, zumal man die Figur mit Matthew Morrison sehr gut besetzt hat.
Ziemlich überrascht und auch ein wenig enttäuscht bin ich hingegen von der Handlung rund um April und Arizona. Für sich genommen hatte man bei beiden Figuren keine schlechten Ideen, sie wurden allerdings mit zu wenig Liebe zum Detail umgesetzt. Aprils Glaubenskrise dümpelt recht lange unbeachtet vor sich hin, mehrmals hofft man, dass man das Thema nun endlich anpackt. Schlussendlich wird ihre Storyline auf befriedigende und durchaus stimmige Weise aufgelöst, dennoch hätte man die Geschichte noch um einiges intensiver erzählen können, denn April und Sarah Drew hätten viel mehr Potential gehabt, als man ihnen zugestehen wollte. Ganz ähnlich sieht es bei Arizona aus, die leider Opfer des großen Casts geworden und immer mehr in den Hintergrund gerückt ist. Die Beziehung mit Carina bleibt über weite Strecken sehr oberflächlich, auch ihr Engagement beim Contest riss mich nicht richtig mit. Somit ist es gleichermaßen betrüblich wie erleichternd, dass zum Ende dieser Staffel die Entscheidung getroffen wurde, sich sowohl von April als auch von Arizona zu verabschieden. Indem man ihren Geschichten relativ wenig Raum zur Entfaltung lies, hat man das Gefühl, dass ihr Fortgang kein großer Verlust ist, allerdings werde ich die beiden Figuren, die jahrelang ein Teil der Serie waren, dennoch sehr vermissen.
Mit Gehirntumor, Exfreundin, Versöhnung, Streit und Schwangerschaft schlägt man in Staffel 14 ein nervenaufreibendes Kapital für Amelia, Owen und Teddy bereit. Es gibt während der Erzählung immer einmal wieder Lichtblicke, diese sind jedoch mit ebenso vielen Momenten gepaart, in denen man nur den Kopf schütteln kann. Oft fragt man sich, worauf die Autoren nun hinauswollen und wie viele Liebesdreiecke man in "Grey's Anatomy" am Laufen halten möchte. Die Bombe, die man zum Schluss platzen lässt, verheißt nichts Gutes und stellt zum Großteil die schönen Momente in den Schatten, die Amelia den Zuschauer wieder einmal bereitet hat, während Owen einem immer unsympathischer wird.
Zu sehr im Hintergrund stehen mir in Staffel 14 sowohl die alten Hasen Bailey und Webber als auch Andrew. Als Teil des Hauptcasts erwarte ich ein wenig mehr als nur weise Ratschläge am Rande.
Specials und technische Details
Während die DVD-Box rein optisch mit den bisher erschienenen Staffeln mithalten kann, haben ihre Vorgänger ihr sonst so einiges voraus, denn auf der Box zu Staffel 14 sind leider keinerlei Specials enthalten. In den letzten Jahren wurde mit Extras bereits gegeizt und nun gibt es nicht einmal die standardmäßigen Pannen vom Dreh oder zusätzliche Szenen.
Erscheinungstermin: 8. November 2018
FSK: 12
Laufzeit: 976 Minuten (24 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Untertitel: Deutsch, Italienisch, Spanisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
Sprache: Italienisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Spanisch (Dolby Digital 2.0)
Fazit
Nach 14 Jahren ist es kein Wunder, dass das man nicht kontinuierlich gut abliefern kann, dennoch hat "Grey's Anatomy" trotz einiger Durchhänger eine zufriedenstellender 14. Staffel auf die Beine gestellt. Was die DVD-Box angeht, finden sich hier leider lediglich die Episoden der 14. Staffel, Bonusmaterial ist nicht vorhanden. Das ist ziemlich schade und für jeden Fan, der sich noch ein paar Blicke hinter die Kulissen wünscht, eine ziemliche Enttäuschung.
Marie Florschütz - myFanbase
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