DVD-Rezension: Young Sheldon, Staffel 3
In der Season 2019/2020 hatten es die Serienmacher aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie nicht einfach. Viele Serien mussten ihre Staffeln verkürzen, da der Lockdown verhindert hat, dass sie zu einem 'runden' Ende gebracht werden konnten. Betroffen davon war auch die dritte Staffel des "The Big Bang Theory"-Spin-Offs "Young Sheldon", welches auf 21 Episoden kam. Am 25. März 2021 erschien die komplette Staffel auf DVD im deutschen Handel.
Inhalt
Sheldon (Iain Armitage) ist anfangs noch immer bekümmert, dass John (Wallace Shawn) nicht mit ihm die Nobelpreis-Verleihung angehört hat und wundert sich, warum Mary (Zoe Perry) sich so eigenartig benimmt. Schließlich erfährt er, dass sein Freund in einer Psychiatrie ist und sich seine Mutter um Sheldon sorgt, dass es ihm genauso ergeht. An John geht der Aufenthalt nicht spurlos vorbei, hat er doch Angst, dass Connie (Annie Potts) eine möglich weitere Episode nicht erträgt und ihn fallen lässt, weshalb John sie lieber nur als Kumpel hätte. Connie dagegen findet in Dale Ballard (Craig T. Nelson) eine neue Liebe und Missy (Raegan Revord), die ihre Leidenschaft fürs Baseball entdeckt hat, einen Coach. Allerdings hat sie auch in Marcus (London Cheshire) einen ersten Schwarm gefunden und sie dadurch brauchbare Tipps von Georgie (Montana Jordan) bekommen. Dieser trauert noch immer Veronica (Isabel May) nach, findet aber in Jana (Ava Allan) eine neue Freundin. Eine Partnerin findet auch Pastor Jeff (Matt Hobby) in Officer Robin (Mary Grill). Sheldon hingegen hört Paige (Mckenna Grace) bei ihren familiären Problemen zu und Mary scheint in Brenda (Melissa Peterman) eine neue Freundin zu finden.
Rezension
Als sich "Young Sheldon" in Mitte der zweiten Staffel befand, hat CBS die Verlängerung um zwei weitere Staffeln bekannt gegeben. Das heißt also, dass der Sender großes Vertrauen in den Ableger hatte und nachdem die zweite Staffel beendet war, freute ich mich umso mehr darüber, dass es weiterging, zumal es auch mit einigen Cliffhangern endete. Einer davon war natürlich, wie es mit der Psyche von John weitergehen würde, der mir am Ende doch ziemliche Sorgen gemacht hat. Seinen seelischen Zustand hat man auch dafür genutzt, um die Mutter-Sohn-Beziehung zwischen Mary und Sheldon noch einmal hervorzuheben und zu untermalen, wie sehr sie ihren Sohn liebt. Dass das Ganze nicht ohne Streitigkeiten ablaufen würde, war insofern klar, da Mary anfangs gar nicht in der Lage war, Sheldon zu sagen, was mit John los ist und weshalb sie sich so seltsam verhält.
Seltsam verhielt sich auch John selbst nach seiner Entlassung aus der Psychiatrie, denn seine Beziehung zu Connie war schlichtweg in meinen Augen nicht mehr vorhanden. Zumindest nicht so, als dass man hätte annehmen können, dass sie noch immer ein Paar sind. Mir hat das ehrlich gesagt einen ziemlichen Stich ins Herz versetzt, da ich die beiden als Paar durchaus mochte. Aus diesem Umstand ergab sich allerdings auch eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen John und George (Lance Barber). Überhaupt hat mir George sehr gut in diesem ganzen Konstrukt gefallen, da es gesagt hat, dass er Connie wirklich gut kennt und sie durchaus belastbar ist.
Die Leidtragende war natürlich Connie. Man hat bereits zum Ende der zweiten Staffel bemerkt, wie sehr sie John liebt und für ihn da sein möchte. Insofern gefiel mir auch die Einbindung von Ira Rosenbloom (Richard Kind) gut, der ihr in seinen Worten noch einmal klar gemacht hat, wie viel sie für den zerstreuten Professor empfindet. Leider hat das auch nicht zu dem Effekt geführt, den ich mir für Connie und John gewünscht habe. Stattdessen präsentierte man uns mit Dale Ballard den neuen Mann an ihrer Seite. Man bemerkt zwar, dass die beiden etwas füreinander empfinden, für mich haben es die Serienmacher allerdings nicht geschafft, dass diese Gefühle auch mit Ernsthaftigkeit betrachtet werden können. Oftmals hatte ich beim Schauen den Eindruck, sie sind bessere Kumpels – mehr aber auch nicht.
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Viel interessanter hätte ich es gefunden, wenn man Dale als denjenigen gesehen hätte, wofür man Craig T. Nelson eigentlich auch gecastet hat: Als Coach fürs Baseballteam, in dem Missy Mitglied wurde. Doch bis auf zwei bis drei Episoden war davon eben auch nichts zu sehen. Dabei hat mir Dale in der Funktion des Coachs viel besser gefallen, demnach hatte ich auch gehofft, man möge das noch etwas erweitern. Stattdessen hat man sich auf die Liebe fokussiert.
In Sachen Liebe und auch Freundschaft erleben wir in der dritten Staffel ingesamt Einiges. Missy zum Beispiel ist das erste Mal verliebt. Zwar wird auch dies nur minimal angerissen, aber dadurch hat man uns wunderbare Szenen zwischen Missy und ihrem großen Bruder Georgie gezeigt, der zwar sonst als der liebenswerte Idiot daher kommt und groß von nichts eine Ahnung zu haben scheint, aber in puncto Mädchen weiß er durchaus, wovon er spricht, weswegen er als Ratgeber durchaus glänzen kann.
Auch bei Georgie selbst ist Einiges los, was mir aber dann doch mehr missfiel als gefiel. Zum Ende der zweiten Staffel wurde deutlich, dass auch Veronica Gefühle für den Lockenkopf hat, die aber in dieser Staffel ziemlich wenig thematisiert wurden und uns mit Jana eine neue Freundin präsentiert wurde, die in meinen Augen aber ziemlich wenig Chemie mit Georgie hat. Viel mehr Chemie hat Pastor Jeff mit seiner Polizistin Robin. Ich mag die Paarung sehr gerne, weil sie perfekt miteinander harmonieren und das liegt letztlich nicht nur daran, dass die beiden Darsteller Matt Hobby und Mary Grill auch im echten Leben verheiratet sind. Schade finde ich, dass man Matt Hobby mit Staffel 3 zum Hauptdarsteller befördert hat und ich die Hoffnung hatte, dass man dadurch nicht nur seinen Charakter weiterentwickeln würde, sondern auch andere. Diese Hoffnung wurde dann aber zunichte gemacht, denn auch andere Charaktere konnten sich weder durch ihn noch sonst in eine positive Richtung entwickeln.
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Obwohl sich beispielsweise Sheldon bezüglich Paige wirklich als Freund erwiesen hat, der ihr bei ihren Problemen zuhört und auch Mary sich langsam mit Brenda anzufreunden scheint, sorgten beide Charaktere oftmals dafür, dass die Bewertungen der einzelnen Episoden eher negativ ausfielen. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt also, wenn ich an die Staffel, die ich persönlich als Seegang-Staffel bezeichne, zurückdenke, weil sie immer wieder in alte Verhaltensmuster zurückfielen, die man in den ersten beiden Staffeln des Ablegers zur Genüge gesehen hat. Ich persönlich habe bei solchen 'Rückfällen' die Augen verdreht.
Allerdings hatte diese eher durchwachsene Staffel auch das ein oder andere Highlight zu bieten. Zum einen das Casting von Reba McEntire, die mir vorher gar kein Begriff gewesen ist, aber wunderbar als Dales Exfrau June besetzt wurde. Ich hatte enormen Spaß mit Episode #3.15 Nackt im Hagel und glücklich mit Glatze und dem Zusammenspiel von Reba und Annie Potts, da man zwischen den beiden die wunderbare Chemie und den Spaß erkennen konnte. Ein weiteres Highlight bot man uns Fans mit Episode #3.10 Das Pool-Monster und die große Epidemie und einem Cameo-Auftritt von "The Big Bang Theory"-Star Kaley Cuoco, deren Stimme man vernehmen konnte und somit auch eine Verbindung zu Sheldon im Ableger hergestellt hat.
Specials & Technische Details
Als Special wird den Fans von "Young Sheldon" Folgendes geboten:
- Die Coopers, Ost-Texas und die 80er Jahre
Mir persönlich hat dieses Special sehr gut gefallen, weil es besonders bei den jungen Darstellern gezeigt hat, wie sie mit der Technik aus den früheren 80er Jahren umgegangen sind, die sie bis dato gar nicht kannten. Interessant dabei war auch, dass die älteren Darstellern den Zuschauern und Fans vermittelt haben, dass sie sich erst in ihren Charakter einfühlen konnten, als sie die Kostüme getragen haben.
Leider werden die Fans diesmal enttäuscht, da auf dieser Box sonst keinerlei Bonusmaterial vorhanden ist, was ich ziemlich schade finde, weil es in meinen Augen immer ein besonderes Highlight darstellt.
Erscheinungstermin: 25. März 2021
FSK: ab 6 Jahren
Laufzeit: über 6 Stunden (21 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (DD 5.1 Surround), Englisch (DD 5.1 Surround)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Polnisch, Schwedisch
Fazit
Die dritte Staffel von "Young Sheldon" hat sich in weiten Teilen sicherlich nicht mit Ruhm bekleckert, da man hinsichtlich Sheldon und Mary viel zu oft in die alten Verhaltensmuster gefallen ist, die im Laufe der drei Jahre einem doch wie ein ausgekautes Kaugummi vorkommen, welches man aus Langeweile in die Länge ziehen kann. Jedoch bot man auch das ein oder andere Highlight an, was man nicht missen möchte.
Daniela S. - myFanbase
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