Blu-ray-Rezension: A Discovery of Witches, Staffel 3
Gut acht Monate ist es her, dass die zweite Staffel von "A Discovery of Witches" in den deutschen Handel kam. Nun folgt am 29. Juli 2022 die dritte und finale Staffel der Sky-Serie mit Teresa Palmer und Matthew Goode in den Hauptrollen. Es gilt einen spannenden Cliffhanger aufzulösen und die Roman-Adaption zu einem zufriedenstellenden Ende zu bringen. Sieben Episoden nimmt sich Staffel 3 dafür Zeit.
Inhalt
Nach einer Zeitreise ins Mittelalter kehren Diana (Palmer) und Matthew (Goode) in die Gegenwart zurück. Dort werden sie mit den Auswirkungen ihrer Suche nach dem magischen Buch des Lebens und ihrer Beziehung zueinander konfrontiert. Emily Mather (Valarie Pettiford) ist nach der Auseinandersetzung mit Peter Knox (Owen Teale) von der Kongregation gestorben und Matthew will nicht zulassen, dass noch jemandem aus seiner Familie oder seinem engsten Vertrautenkreis ein Haar gekrümmt wird. Auch ausgelöst durch Dianas Schwangerschaft ist Matthews Wille, der Kongregation die Stirn zu bieten und für seine Liebsten eine sichere und friedliche Zukunft zu garantieren, größer denn je. Das bedeutet aber auch, eine Kur für den Blutrausch zu finden, denn es ist unklar, ob die Zwillinge, die Diana erwartet, das Gen in sich tragen.
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Rezension
Viel ist passiert, während Diana und Matthew im 16. Jahrhundert gelebt haben. Das Leben ihrer Liebsten in der Gegenwart ist weitergelaufen und Jahrhunderte alte Geheimnisse sind ans Licht gekommen. Während nun der Zeitpunkt gekommen wäre, zusammen zu halten, sorgen die aufgedeckten Geheimnisse aber für verletzte Gefühle und neue Befürchtungen, die die Protagonist*innen weiter auseinander treiben. Sind die Opfer, die sie alle bringen mussten, es wert? Wird die Fehde zwischen Vampiren, Hexen und Dämonen durch ihr Verhalten nur noch mehr angeheizt, bis tatsächlich ein Krieg ausbricht? Oder sind es eben notwendige Opfer, um alle Kreaturen endlich zu vereinen und für einen dauerhaften Frieden zu sorgen? Die dritte Staffel setzt dort an, wo die zweite aufhörte und deshalb taucht man wieder direkt in das spannende Geschehen ein. Man spürt ab der ersten Minute, dass das große Finale der Serie unmittelbar bevorsteht. Es bleibt zu hoffen, dass Diana in der Vergangenheit genug über ihre Kräfte als Weberin gelernt hat, dass Matthew seinen Blutrausch und seine Rachsucht unter Kontrolle behält und dass die Familie und ihre engsten Vertrauten eng zusammen stehen, wenn es darauf ankommt.
Es ist das zentrale Thema dieser Staffel ein enges Bündnis zu formen, um der Kongregation entgegen zu treten. Doch dabei wird auch offenkundig, dass es selbst in der eigenen Familie Feinde gibt. Allen voran ist es Baldwin de Clairmont (Trystan Gravelle), der als Mitglied der Kongregation entschieden gegen das Bündnis von Matthew und Diana ist und damit seinen Bruder dazu zwingt, ein eigenes Bündnis seiner erzeugten Vampire zu formen. Dazu wird mit Benjamin Fuchs (Jacob Ifan) ein besonders übler vampirischer Nachfahre Matthews eingeführt. Einer der größten Widersacher der vergangenen Staffeln, Peter Knox, ereilt ein Schicksal, das man sich derweil schon lange für ihn gewünscht hat. Nach seinem Rauswurf aus der Kongregation wirkt er aber wie ein verwundetes Tier und wird damit absolut unberechenbar. Es war also zu befürchten, dass sein Rachefeldzug weitere Opfer fordern wird, hat er mit dem Mord an Emily doch gezeigt, dass er bereit ist, jede Grenze zu überschreiten. Mich hat dabei schon überrascht, dass Matthew Diana in dieser Situation so lange alleine lässt. Er hat von ihrer Schwangerschaft kaum etwas mitbekommen, weil er sich auf andere Dinge konzentrieren musste. Deshalb ist es umso schöner, dass er zur Geburt wieder an ihrer Seite ist. Auch wenn einem dabei für Gallowglass (Steven Cree) das Herz bricht, der in Matthews Abwesenheit - wie in den Jahrhunderten seit ihrer ersten Begegnung - treu seinen Dienst geleistet hat, um Diana zu beschützen, immer wissend, dass sie für einen anderen bestimmt war.
Die neuen Charaktere dieser Staffel bringen auch neue Schauplätze mit sich. In New Orleans erfahren wir mehr über die Vergangenheit von Matthew und Marcus Whitmore (Edward Bluemel), während das moderne Labor in London an Matthews Arbeit in Oxford erinnert. Nachdem die zweite Staffel vom Mittelalter geprägt war und damit neue Reize setzte, kehrt Staffel 3 nun auch optisch wieder in die Gegenwart zurück. Die Modernität des wissenschaftlichen Labors, das die Kreaturen-DNA untersucht, steht dabei im starken Kontrast zu den Bildern der zweiten Staffel oder den zeitlosen historischen Gemäuern von Sept-Tours. Auch das macht einen Reiz der Serie aus, dass diese verschiedenen Welten trotz allem zusammen passen. Mit einem Ausflug nach Oxford kehrt man auch zum Beginn der Serie zurück und schließt damit einem Kreis, wenn auch die Innenansichten der Bibliothek diesmal nicht ganz so beeindruckend sind wie noch in Staffel 1. Den Ausflug ins Horror-Genre hätte es in meinem Augen nicht zwingend gebraucht. Der Schauplatz für den Showdown mit Benjamin und die Auflösung dieser Geschichte mit Philippe (James Purefoy) war an sich schon spannend genug, dass man die Horror-Elemente wie flackerndes Licht und schaurige Musik und Soundeffekte nicht zwingend gebraucht hätte. Wir haben zwar auch in den vergangenen Staffeln durchaus grausige Szenen zu sehen bekommen, oft aber nur durch schnelle Schnittsequenzen angedeutet. Diesmal bricht man aber sehr mit der Stimmung der restlichen Serie, was für meinen Geschmack zu übertrieben wirkte.
Ohne zu viel über das Finale vorweg zu nehmen. Es ist faszinierend, wie eine Fantasy-Serie über Vampire, Hexen und Dämonen so sehr den Nerv der Zeit treffen kann. Politisch und gesellschaftlich sehr relevant und natürlich fiktional so verpackt, dass es in diese Geschichte passt. Aber es zeigt Probleme in unserer realen Welt auf und es regt zum Nachdenken an. Man kommt nicht umhin, sich zu wünschen, dass sich die politische Elite unserer Welt auch so schnell logischen Argumenten fügt und schnelle Beschlüsse fasst.
Specials & Technische Details
Die Blu-ray-Box zur dritten Staffel enthält erneut kein Bonusmaterial zur Serie. Auf der zweiten Disc werden einige Trailer zu anderen Film- und Serien-Produktionen aus dem Hause Leonine angeboten. Genau wie bei den ersten beiden Staffel würde man sich bei einer solch aufwendigen Produktion wie "A Discovery of Witches" mit den vielen Spezialeffekten und visuellen Nachbearbeitungen wünschen, dass man mehr darüber erfährt. Gerade zum Abschluss der Trilogie wäre das ein toller Fan-Service gewesen.
Erscheinungstermin: 29. Juli 2022
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 323 Minuten (7 Episoden) auf 2 Discs [DVD] / 2 Discs [Blu-ray]
Bildformat: 2,00:1 (16:9 anamorph [DVD] bzw. 1080p/25 [Blu-ray])
Sprachen (Tonformat): Deutsch und Englisch (Dolby Digital 5.1 [DVD] / DTS-HD MA 5.1 [Blu-ray])
Fazit
"A Discovery of Witches" schafft es mit der dritten Staffel einen Abschluss einer qualitativ sehr hochwertigen Trilogie zu schaffen, die keine Wünsche offen lässt. Die bildgewaltige Serie hat einen tollen Cast und eine runde, in sich abgeschlossene Geschichte, die einen von Beginn an mitfiebern lässt. Die verschiedenen Schauplätze, Zeitalter und Kreaturen können unübersichtlich wirken, lassen die Serie aber auch aus dem Einheitsbrei ähnlicher Genre-Produktionen hervorstechen, wenn man sich darauf einlässt.
Die Serie "A Discovery of Witches" ansehen:
Catherine Bühnsack - myFanbase
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