DVD-Rezension: And Just Like That..., Staffel 1
Von Anfang Dezember 2021 bis Anfang Februar 2022 wurde bei HBO Max und hierzulande bei Sky die erste Staffel der "Sex and the City"-Fortsetzung "And Just Like That..." ausgestrahlt. Bereits seit dem 17. November 2022 ist die Box im Handel erhältlich.
Inhalt
Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker), Miranda Hobbes (Cynthia Nixon) und Charlotte York-Goldenblatt (Kristin Davis) sind zurück und in ihren 50ern. Gepaart mit einigen anderen Problemen und neuen Bekanntschaften sind die Drei aber noch immer eng befreundet und gehen durch dick und dünn.
Rezension
© 2021 WarnerMedia Direct, LLC. All Rights Reserved. HBO Max™ is used under license.
"Sex and the City" wurde von 1998 bis 2004 in sechs Staffeln bei HBO ausgestrahlt und brachte noch zwei weitere Kinofilme raus und warum auch nicht? Immerhin hatte die Serie eine große Fangemeinde und freute sich über enorme Begeisterung. Über 20 Jahre später dachte man sich, man springt auf den Zug auf und macht zu der Serie einfach mal ein Revival und nennt es "And Just Like That...". Ehrlicherweise muss ich sagen, dass sich alleine schon beim Titel die ersten Zweifel eingestellt haben. Zweifel darüber, warum man denn unbedingt einen neuen Titel braucht, wenn der Kern der Serie doch der gleiche sein und bleiben sollte. Meine Zweifel verstärkten sich, als immer weitere Details bekannt wurden, in welche Richtung man mit "And Just Like That..." wohl einschlagen würde.
Dass Kim Cattrall nicht nochmals als Samantha Jones zu sehen sein würde, war frühzeitig bekannt und man kann wohl im Nachgang sagen, dass man es ihr nicht verübeln kann. Aber der Reihe nach. In 20 Jahren passiert so einiges, man selbst und auch gewisse Dinge ändern sich und da wir hier nun mal von der "Sex and the City"-Fortsetzung sprechen, ist damit das Dating- und Sexleben gemeint. Ich finde es wirklich nicht falsch – nein sogar toll -, wenn man in Serien am Puls der Zeit bleibt, es kommt aber auch drauf an, wie man das in Serien einbaut und welche oder ob man eine Erklärung bekommt. Bei "And Just Like That..." hat man das nicht so super hinbekommen, teilweise war ich sogar sehr frustriert über das 'Wie' und das ist wirklich schade. Mit dem Start und der altbekannten Intro-Melodie hatte ich doch Hoffnung, dass es bildlich besser rüberkommt, als dass es auf dem Papier wirkt – was leider ziemlich oft nicht der Fall war und ich persönlich bin froh darüber gewesen, dass in der ersten Staffel nur zehn Episoden waren.
Im Laufe der Jahre verändert man sich und eben die Dinge um einen herum. Ich fand immer, dass die Mutterserie besonders bei Miranda bewiesen hat, dass sich Ansichten und Einstellungen ändern können und sie am Ende der Serie eine liebevolle Mutter und Ehefrau gewesen ist, die erkannt hat, worauf sie sich fokussieren möchte. Auf ein Wiedersehen mit Miranda habe ich mich wirklich am meisten gefreut und gewisse Punkte und Wünsche konnte ich auch voll und ganz verstehen, aber die Ausarbeitungen und Erklärungen dafür fand ich an den Haaren herbeigezogen und falsch dargestellt. Bei der Fortsetzung wurde auch enormer Wert auf Diversität gelegt, was ich nicht schlecht finde, aber die Autor*innen und auch Cynthia Nixon haben hier einfach wichtige und widerlegbare Tatsachen falsch dargestellt. Beispielsweise, warum Miranda Steve Brady (David Eigenberg) geheiratet hat. Während sie in "Sex and the City" später nach Bradys (Niall Cunningham) Geburt und aus Liebe geheiratet haben, hat man uns bei der Fortsetzung weiß machen wollen, dass sie nur wegen ihres Sohnes geheiratet haben, was einfach nicht stimmt. Man hat Miranda auch in eine Richtung gelenkt, die ich zwar manches Mal nachvollziehen, aber nicht gut durchgedacht fand. Letztlich hat man in meinen Augen nur versucht oder gar erzwingen wollen, dass man Che Diaz und damit Sara Ramirez mehr Präsenz und vor allem als eine Art Fanliebling darstellt, weil man mit ihr gleich auch noch einen nicht-binären Charakter in der Serie hat, der aber schnell an Sympathie verloren und Miranda gleich mitgerissen hat.
In diesem Zusammenhang hat mir das Einbinden nicht-binärer Charaktere bei Charlotte und ihrer Tochter Rose Goldenblatt (Alexa Swinton) und später Rock viel besser gefallen. In den Bezug hat man zwar auch Charlotte oftmals etwas nervig und verunsichert dargestellt, aber dem war auch in "Sex and the City" so und von daher annehmbar. Ich fand auch, dass man bei Rock besser vorgegangen ist, weil sie eben ein Teenager ist und sich eben erst noch finden muss. Und apropos finden. Charlotte hat in Lisa Todd Wexley (Nicole Ari Parker) eine Freundin gefunden, wo ich mir tatsächlich mehr Interaktionen gewünscht hätte, da Nicole Ari Parker gut für mich in den Cast passt. Eine neue Freundin gab es auch für Miranda, wobei ich auch hier es einfach too much fand, welches Material man Nixon und Karen Pittman als Nya Wallace gegeben hat und ich teilweise auch hier das Gefühl hatte, dass man zu viel des Guten wollte und man sich vielleicht auch dachte, man packt alles an Neuerungen der letzten 20 Jahre in diese erste Staffel und alle sind zufrieden. Dem ist nämlich ganz und gar nicht so.
Externer Inhalt
An dieser Stelle ist Inhalt von einer anderen Website (z. B. YouTube, X...) eingebunden. Beim Anzeigen werden deine Daten zu der entsprechenden Website übertragen.
Carrie war nie jemand, den ich leiden konnte, weil ich den Charakter viel zu überdreht und ich-bezogen fand. Ich muss allerdings gestehen, dass mir ihr Charakter in "And Just Like That..." gut gefallen hat. Sie wird zwar nie mein Favorit sein, aber ich fand ihre Storylines durchdachter, auch wenn ich das Schicksal von Big (Chris Noth) dumm fand und auch die Story mit Stanford Blatch (Willie Garson) nicht in Ordnung fand, auch wenn ich auch aufgrund von Willie Garsons Ableben durchaus verstehen kann, dass man für ihn einen Abschluss haben wollte und zwar so einen, der sich nicht mit der Realität deckt, aber charakterentsprechend war er nicht, genauso wenig wie bei Samantha.
"And Just Like That..." ist wahrlich nicht das Gelbe vom Ei und da bekannt ist, dass es eine zweite Staffel geben wird, kann ich nur hoffen, dass man vieles aus der ersten Staffel verbessern wird, denn sonst hat man ein Vermächtnis zerstört und das wäre sehr schade.
Technische Details & Specials
Erscheinungstermin: 17. November 2022
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: über sechs Stunden (10 Episoden)
Bildformat: 16:9 – 1.78:1
Sprachen (Tonformat): Italienisch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (DD 5.1 Surround), Spanisch (DD 5.1 Surround)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Polnisch
Leider ist kein Bonusmaterial enthalten.
Fazit
Manchmal ist es besser, nicht jeden Trend oder jeden Puls der Zeit mitzumachen, weil es nicht gut werden kann und in meinen Augen hat "And Just Like That..." genau dieses Schicksal getroffen und man hätte es lieber bei Staffel 1 belassen sollen, auch wenn es in puncto Steve und Carrie wirklich tolle Ansätze für eine Freundschaft gibt, die ich gerne sehen würde, die aber nicht ausreichen werden, um eine wirklich gute zweite Staffel zu machen.
Die Serie "And Just Like That..." ansehen:
Daniela S. - myFanbase
Kommentare
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr