DVD-Rezension: Outlander, Staffel 5
Die von Ronald D. Moore entwickelte Serie "Outlander" geht in ihre fünfte Runde und präsentiert nun die Verfilmung von Diana Gabaldons Roman "Das flammende Kreuz". Die mehr als 1000 Seiten des fünften Teiles der Highlander-Saga werden in zwölf Episoden abgehandelt und wurden im amerikanischen Fernsehen auf Starz vom 16. Februar bis 17. Mai 2020 ausgestrahlt, in Deutschland lief die Staffel vom 22. Juli bis 26. August 2020 im Free-TV.
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Inhalt
In Staffel 5 von "Outlander" versuchen die zentralen Figuren, sich auf Fraser's Ridge ein Leben aufzubauen, doch immer wieder legt der Alltag ihnen Steine in den Weg. Die Geschichte umfasst seit der vierten Staffel nicht mehr nur Claire und Jamie, denn mittlerweile leben auch Brianna und Roger bei ihnen in der Vergangenheit.
© 2020 Sony Pictures Television Inc.. All Rights Reserved.; 2019 Starz Entertainment, LLC; Aimee Spinks/Starz/Sony Pictures Television
Für Claire steht ihr Dasein als Ärztin im Vordergrund und sie versucht, unter dem Decknamen Dr. Rawlings wertvolle medizinische Tipps unter die Leute zu bringen. Gleichzeitig stellt man ihr Marsali zur Seite, die sich als gute Gehilfin für Claire erweist, begierig lernt und Claire immer mehr wie eine Mutter betrachtet. Claires leibliche Tochter wird indes von Ängsten geplagt, da sie um das Überleben von Stephen Bonnet weiß und ihn nun hinter jeder Ecke vermutet. Roger quälen indes ganz andere Sorgen, denn es fällt ihm schwer, sich im 18. Jahrhundert einzuleben. Keines seiner Talente scheint hier von Nutzen zu sein und das merkt vor allem sein Schwiegervater. Das Verhältnis zwischen Roger und Jamie ist recht kühl, was besonders dann zum Tragen kommt, wenn Jamie dazu angehalten wird, in den Krieg zu ziehen.
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Rezension
"Outlander" legt mit Staffel 5 einen schönen Start hin und zeigt uns die Hochzeit von Brianna und Roger, doch bald ist es vorbei mit den wohligen Gedanken, denn wie wir aus den vorangegangenen Staffeln wissen, beschreibt die Serie keine rosarote Welt, sondern viel eher die harte Realität. So ist es auch dieses Mal und für jeden der Hauptcharaktere gibt es einige schwierige Lebensabschnitte zu durchleben. Doch ich muss sagen, dass die Staffel eher langsam in Schwung kommt. In der ersten Staffelhälfte dümpelt man ein wenig vor sich hin, ohne dabei große Höhepunkte zu zeigen. Das ändert sich jedoch schlagartig mit der zweiten Staffelhälfte, wo man nacheinander gleich mehrere herausragende Episoden kreiert.
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Von Beginn an steht Jamie zwischen den Stühlen, denn obwohl er sich nach einem friedlichen Dasein sehnt, wird er nun dazu aufgefordert, sich dem Kampf gegen die Regulatoren anzuschließen. Dieser beinhaltet für Jamie eine sehr persönliche Note, da Murtagh zu ihnen zählt und Jamie wahrhaftig nicht möchte, dass seinem Patenonkel etwas geschieht. Die Szenen zwischen den beiden erinnern immer wieder zurück an die ersten Staffeln und das wohlige Gefühl von Heimat, wenn man an den Beginn der Serie in Schottland zurückdenkt. Der finale Showdown dieses Handlungsstranges in #5.07 Die Schlacht von Alamance könnte daher nicht emotionaler sein und spiegelt die Beziehung von Murtagh und Jamie ganz wunderbar wider.
Gefolgt wird diese Episode von #5.08 Letzte Worte, wo Roger in den Fokus gestellt wird. In der ersten Staffelhälfte hatte Roger nicht viel zu tun, man merkt bei den Szenen mit ihn allerdings deutlich, dass er sich in dieser Zeit nicht wohl fühlt und gern wieder ins 20. Jahrhundert zurückkehren würde. Seine Untätigkeit lässt ihn im 18. Jahrhundert beinahe nutzlos erscheinen, was auch den anderen Figuren nicht entgeht und ähnlich wie Jamie, der nicht mit Roger warm zu werden scheint, überträgt sich dieses Gefühl auch auf einen selbst, da man sich fragt, wie man sich mit einer Figur anfreunden soll, die sich selbst so unwohl in ihrer Haut zu fühlen scheint. All diese Gefühle werden schließlich aufgegriffen und Richard Rankin kann durch sein Schauspiel unter Beweis stellen, was für ein wunderbarer Mensch Roger doch eigentlich ist. Diese Episode ist wahnsinnig ergreifend und wirft ein ganz neues Licht auf Roger, was wirklich erfrischend ist.
Die Serie "Outlander" ansehen:
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Schwierig gestaltet sich in dieser Staffel die Liebesgeschichte von Roger und Brianna, denn neben Jamie und Claire merkt man sehr deutlich, dass es den ersten beiden an Chemie fehlt. Es gibt nicht dieses Knistern und die Sehnsucht, die die ersten drei Staffeln von "Outlander" ausmachten und in denen sich Jamie und Claire als episches Liebespaar etabliert haben. Zwischen Roger und Brianna züngelt gerade mal ein winziges Flämmchen, das einfach nicht in Gang zu kommen scheint. Die beiden wirken zwar sehr harmonisch miteinander, aber irgendwie geht es nicht darüber hinaus und man hat nicht den Eindruck, dass sie Seelenverwandte sind, so wie man es bei Claire und Jamie gespürt hat.
Brianna ist allerdings auch viel zu beschäftigt mit ihren Ängsten, um eine leidenschaftliche Beziehung zu Roger aufzubauen. Denn da Bonnet die Explosion überlebt hat, schwebt er die ganze Zeit wie ein Geist über der Geschichte und man wartet darauf, wann er sich endlich materialisieren wird. Die fünfte Staffel lässt sich damit viel Zeit und handelt Bonnet dann mit einem Ruck in #5.10 Barmherzigkeit wird mir folgen ab. Zwar kam der Handlungsstrang nicht überraschend, schließlich schwang er die ganze Staffel über mit, doch ich hätte mir gewünscht, dass man sich mehr Zeit lässt, um ihn richtig zu entfalten. Sehr abrupt stand Bonnet dann plötzlich auf der Bühne und ebenso abrupt verließ er sie auch wieder. Hier hat man in meinen Augen Potential verschenkt, da man Brianna beinahe keine Zeit ließ, um das Thema, das sie die gesamte Staffel über ausmachte, angemessen zu verarbeiten.
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Einen ähnlichen Eindruck hatte ich bei Ian, der in der zweiten Staffelhälfte wieder auftauchte. Man nahm sich bei ihm leider keine Zeit zu ergründen, was er bei den Mohawks erlebt hat und weshalb er nun zu den Frasers zurückgekehrt ist. Beinahe überdeutlich sieht man Ian seine Traurigkeit an und stößt den Zuschauer mit der Nase darauf, wie unglücklich er ist, doch man geht mit keinem Wort darauf ein.
Für Claire ist Staffel 5 sehr bedeutsam, was ihr Dasein als Ärztin angeht. Sie versucht, ihr Wissen zu verbreiten und stößt damit auf einigen Widerstand. Dieser wird in den finalen Episoden der Staffel so groß, dass es zu einer Entführung kommt. Auch wenn sich diese Geschichte in Bezug auf Claire passend in das Bild ihres Handlungsstranges einfügt, wirkte sie am Ende der Staffel seltsam fehl am Platz. Die letzten drei Episoden der Staffel fügen sich allgemein nicht gut zusammen, da sie vollkommen voneinander losgelöst erscheinen. Es passiert hier zu viel auf einmal, das in keinem Zusammenhang zueinander zu stehen scheint. Das Ende von Bonnet, den Versuch der Zeitreise und die Entführung Claires wurden wirklich ziemlich unsanft in diese letzten Episoden gepresst und wirken miteinander sehr unharmonisch.
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Dennoch hält das Finale der fünften Staffel auch schöne Seiten parat. So hat mir die Wiedervereinigung von Claire und Marsali sehr gut gefallen, denn man hat sich im Verlauf der Geschichte viel Mühe gegeben, die Beziehung der beiden zu vertiefen. Auch der finale Moment von Claire und Jamie zeigt noch einmal ganz wunderbar die Verbundenheit der beiden. Ergreifend fand ich in diesem Zusammenhang auch den Bezug zum Buchtitel, denn Jamie schwor, das Kreuz nur zu entzünden, wenn er sich in größter Not befindet. Diese größte Not empfand er nicht im Kampf der Regulatoren oder bei irgendwelchen politischen Machenschaften, sondern als ihm seine Frau genommen wurde. Es beschreibt die Beziehung von Jamie und Claire sehr treffend, dass Jamie seine Männer dann zu den Fahnen ruft, wenn Claire in Gefahr schwebt, da er einfach alles für sie geben würde.
Specials und technische Daten
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Die DVD-Box enthält ca. 45 Minuten an Bonusmaterial. Neben Pannen vom Dreh gibt es vier unveröffentlichte Szenen. Außerdem sind zwei größere Interviews enthalten, das eine zum Staffelfinale, das andere zu den weiblichen Hauptfiguren. Weitere Extras sind ein Video zu dem Lied, das Jocasta für Murtagh singt und eine Szene mit der Katze Adso.
- Outtakes
- Stärke in Aktion: Die Frauen von "Outlander"
- Daheim mit Adso
- Durch Feuer und Hölle: Das Finale
- Lyrisches Video "Flowers of the Forest"
- 4 unveröffentlichte Bonusszenen: Outlander Untold:
- Luckenbooth
- Sozialbesuch
- Trügerisch charmant
- Kriegsbemalung
Erscheinungstermin: 19. Oktober 2023 (Re-Release)
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 11 Stunden und 11 Minuten (12 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.77:1, 16:9 - 1.78:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Spanisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Türkisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
Fazit
Staffel 5 von "Outlander" zeigt ein spannendes neues Kapitel aus der Geschichte von Claire und Jamie. Es gibt viele ergreifende Momente, doch häufig sind sie mit der grausamen Realität des 18. Jahrhunderts gepaart und hinterlassen einen bittersüßen Nachgeschmack. Im Vergleich zu den vorangegangenen Staffeln erscheint mit Staffel 5 weniger ausgeglichen, was vielleicht daran liegt, dass man sich nicht mehr allein auf Jamie und Claire konzentriert, da nun auch Brianna und Roger ein permanenter Bestandteil der Geschichte sind. Das bringt zwar einen frischen Wind mit sich, doch man merkt auch, dass sich die Puzzlesteine erst neu sortieren müssen, um ein stimmiges Bild zu erzeugen.
Marie Müller - myFanbase
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