Emily in Paris - Review, Staffel 4.2

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Es ist ein Monat vergangen, ein schneller Monat, wenn man mich fragt und "Emily in Paris" ist wieder da und diesmal mit dem zweiten Teil der vierten Staffel. Hatte ich noch geschrieben, dass ich geteilte Staffeln gar nicht mal so schlecht finde, muss ich doch diesmal sagen, dass ich doch etwas überfordert – wobei das das falsche Wort ist – war, und auch nicht so ganz zufrieden mit den Entwicklungen anfangs war, dann aber doch irgendwo Gefallen gefunden habe.

Foto: Lily Collins & Lucas Bravo, Emily in Paris - Copyright: 2024 Netflix, Inc., Stephanie Branchu/Netflix
Lily Collins & Lucas Bravo, Emily in Paris
© 2024 Netflix, Inc., Stephanie Branchu/Netflix

Um es gleich vorab zu sagen: Netflix sollte eine fünfte Staffel bestellen, die dann aber auch zu einem Abschluss der Serie führen sollte, denn genauso fühlten sich für mich zwei der fünf Episoden an... dass man "Emily in Paris" zu einem Abschluss bringen will. Die erste Episode dieser zweiten Staffelhälfte war doch tatsächlich eine Weihnachtsfolge. Ich mag Weihnachtsfolgen, auch im Hoch- oder eben Spätsommer, das macht mir nichts aus. Das Feeling muss aber stimmen, was an Weihnachten immer so hochgelobt wird: Seid freundlich zueinander, verzeiht euch Dinge, habt eine schöne Zeit zusammen. Nun ja, das hätte bei Emily (Lily Collins), wenn ihr Flug nach Chicago nicht abgesagt worden wäre, ja tatsächlich klappen können. Stattdessen wird sie zum Weihnachtsessen von Camilles (Camille Razat) Eltern eingeladen, die auch schon Gabriel (Lucas Bravo) zu sich gebeten haben. Eine noble Geste, oder etwa nicht? Das kommt aber wahrscheinlich eher auf die Perspektive an, denn so nobel war es dann gar nicht. Vor allem nicht, wenn man ständig auch noch Camilles Mutter (Camille Japy) im Nacken weiß, die immer noch nicht akzeptieren kann, dass ihre Tochter und Gabriel kein Paar mehr sind, auch wenn sie ein vermeintliches Kind miteinander erwarten. Dieses Essen mit Emily und den anderen beiden wirkt dabei so schräg, dass man fast vergisst, dass Emily und Gabriel das eigentliche Paar sind. Hätte ich mir in der ersten Staffel wirklich noch absolut gewünscht, sie mögen ein Paar werden, bin ich doch von diesem Gedanken in dieser Staffel weit abgerückt. Gabriel benimmt sich in der ersten Episode absolut nicht wie derjenige, der Emily über alles liebt, sondern nimmt Camille in Schutz und trägt diese förmlich auf Händen. Und natürlich kommt es dann wieder zur Trennung. Aber Emily wäre halt nicht Emily, wenn nicht sofort der nächste Mann um die Ecke oder besser gesagt am nächsten Hang stehen würde. Diesmal ein Italiener namens Marcello (Eugenio Franceschini). Irgendwie hat Emily fast alle wichtigen Nationalitäten durch, oder? Ihr Exfreund war Amerikaner, Gabriel ist Franzose, Alfie (Lucien Laviscount) ist Engländer und nun ist es eben ein Italiener. Naja, okay. Ich mag Marcello aber eigentlich ganz gerne und es ist natürlich klar, dass sich er und Emily erneut in die Arme laufen. Man trifft sich bekanntlich ja immer zweimal im Leben.

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Aber da ist immer noch Gabriel, der mittlerweile weiß, dass Camille gar nicht schwanger ist. Überrascht hat mich ja hier tatsächlich Camille selbst. Zwar hat man schon beim Cliffhanger der ersten Staffelhälfte gespürt, dass es ihr nicht einerlei ist, Gabriel und auch Emily zu belügen. Aber ich hatte tatsächlich ein bisschen die Befürchtung, ihre Mutter kann sie dazu bringen, sich wieder auf Gabriel einzulassen, doch sie gesteht ihm die Nicht-Schwangerschaft. Damit hat sie wirklich Größe bewiesen, zumindest in diesem Punkt. Kurz darauf hat sie nämlich mal wieder das Weite gesucht und ist verschwunden... Irgendwie hatte ich in dieser gesamten Staffel aber auch das Gefühl, man wüsste nicht, was man mit Camillel anfangen soll. Auch wenn sie natürlich jetzt irgendwie doch einen runden Abschluss bekommt, aber ich fand, man hat das Potenzial mit Sofia und auch Emily als Freundin verschwendet. Aber dennoch fand ich es auch stark, dass es Camille war, die Emily darüber in Kenntnis gesetzt hat, dass sie nicht schwanger ist, was ja eigentlich Gabriels Aufgabe hätte sein sollen.

Foto: Lily Collins, Brigitte Macron & Thalia Besson, Emily in Paris - Copyright: 2024 Netflix, Inc., Stephanie Branchu/Netflix
Lily Collins, Brigitte Macron & Thalia Besson, Emily in Paris
© 2024 Netflix, Inc., Stephanie Branchu/Netflix

Aber man muss ja sein Liebesglück mit Emily dreimal wieder auseinanderreißen, bevor sie dann vielleicht doch mal glücklich werden und vielleicht sogar heiraten. So richtig habe ich sein Problem nicht verstanden. Ich meine klar, Emily hätte sich mehr bemühen können, ihr Französisch aufzubessern, wobei die Seitenhiebe von Sylvie (Philippine Leroy-Beaulieu) und Julien (Samuel Arnold) echt immer wieder witzig sind, man darf aber auch nicht vergessen, dass Emily erst ein Jahr und ein bisschen in Paris lebt. Was so alles in einem Jahr passieren kann, ist schon erstaunlich. Das macht mir das Ganze leider aber nicht mehr so schmackhaft. Ich bin wirklich mal gespannt, wie lange es noch dauern wird, bis Gabriel und Emily wieder zusammenfinden, damit wird sich vermutlich die fünfte Staffel beschäftigen. Denn da gibt es ja noch Geneviève (Thalia Benson) als 'Gegenspielerin'. Ihre Einführung oder vielmehr ihre Verbindungen zu den Charakteren fand ich doch sehr überraschend und ein kleines bisschen amüsant, sympathisch macht das die Figur für mich dennoch nicht. Während Emilys Art wirklich irgendwie zuckersüß ist, kann ich das bei der Neuen 'Emily' nicht behaupten. Ich finde sie fast schon ein bisschen zu anmaßend. Aber mal sehen, vielleicht ist sie nur zur Überbrückung da. Und apropos neue 'Emily': Sind noch wem die Anspielungen auf "Der Teufel trägt Prada" aufgefallen? Als die Serie 2020 an den Start ging, hieß es ja, man könne sie mit dem 2006 erschienen Film vergleichen und diesmal ist mir dieser Vergleich sogar massiver aufgefallen. Besonders Sylvie hat diesmal sehr Miranda Priestly durchblitzen lassen.

Foto: Philippine Leroy-Beaulieu & Eugenio Franceschini, Emily in Paris - Copyright: 2024 Netflix, Inc., Stephanie Branchu/Netflix
Philippine Leroy-Beaulieu & Eugenio Franceschini, Emily in Paris
© 2024 Netflix, Inc., Stephanie Branchu/Netflix

Sylvie ist aber auch immer wieder für eine Überraschung gut – ich überlege nur noch, ob diese gut oder schlecht ist. Ihre Ehe mit Laurent (Arnaud Binard) ist schon interessant, denn die beiden führen eine offene Ehe, was mir erst gar nicht so klar war, weil ich immer noch glaube, Sylvie hat ihrem Mann durch ihren Aufenthalt in Rom eine ihm noch nicht bekannte Retourkutsche verpasst. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Einerseits passt das ganz und gar gut zu Sylvie, wie wir sie kennen. Aber angesichts der Tatsache, dass es in der ersten Staffelhälfte diese(s) #metoo-Geschichte, oder sollte ich lieber Fetzen sagen?, gab, stößt mir das doch etwas bitter auf. Etwas bitter stieß mir auch dieses Hin und Her mit Marcello auf. Ich mag ihn wirklich und ich fand die Momente mit Emily in Rom auch wirklich toll, auch wenn sie ein bisschen deplatziert wirkten. Aber das war eben auch schon wieder fast unnötiges Drama, da Emily wirklich wegen IHM nach Rom gekommen ist und Sylvie einfach wieder das große Geschäft gewittert hat. Ich fand aber ihre nicht soooo ernst gemeinte Entschuldigung an Emily doch irgendwie witzig, denn irgendwie war klar, dass alles wieder ins Reine kommt mit Marcello, zumindest soweit, dass sie ihren letzten gemeinsamen Abend genießen können. Interessant finde ich aber, dass Emily eine weitere Stelle von Sylvies Firma in Rom führen soll. Irgendwie schließt sich für mich dann mit einer fünften Staffel tatsächlich der Kreis, wurde Emily doch in der ersten Staffel von Madeline (Kate Walsh) nach Paris als ihre Vertretung geschickt, dann hat sie aber in der dritten Staffel erkannt, dass Sylvie Emily wohl mehr fördern kann und dass sie nun in Rom die Stelle leiten soll, spricht eigentlich für eine tolle Förderung.

Dann hätten wir zum Abschluss noch Mindy (Ashley Park). Sie tat mir ja ein bisschen leid, auch wenn ich nie wirklich Fan von ihrer Paarung mit Nicolas (Paul Forman) gewesen bin. Ich bin aber beeindruckt, wie sie sich behauptet hat und hoffe so sehr, sie möge wieder mit Benoit (Kevin Diaz) zusammenkommen. Luc (Bruno Gouery) und Julien waren diesmal nur Sidekicks, aber ihr Gespräch in der zehnten Episode war einfach witzig. Und Alfie! Ich finde es so toll, wie er Gabriel eine Ansprache gehalten hat, auch wenn ich mir noch immer von Herzen wünschen würde, er möge wieder mit Emily zusammenkommen.

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Fazit

Der zweite Teil der vierten Staffel hatte doch ein paar mehr Stolpersteine zu Beginn, als ich vermutet hatte, gerade wenn man bedenkt, dass man im ersten Teil die #metoo-Bewegung ins Visier genommen hat und es dann doch mit den Entwicklungen rund um Sylvie und Mindy wieder unter den Tisch fallen lässt. Dennoch hoffe ich, es gibt eine fünfte, aber finale Staffel von "Emily in Paris".

Die Serie "Emily in Paris" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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