Immer für dich da - Review Staffel 2.2
Als der ersten Teil der finalen zweiten Staffel von "Immer für dich da" bei Netflix an den Start ging und am Ende der vorerst letzten Episode der Hinweis kam, dass die finalen sieben Episoden erst im Juni 2023 an den Start gehen werden, fragte ich mich, warum? Mir ist klar, dass es zwischen zwei Staffelteilen eine größere Pause gibt und angesichts dessen, wie die erste Hälfte endete, konnte ich auch verstehen, warum man den Zuschauer*innen erstmal eine Pause gönnen wollte. Dann verschob man den Termin auf Ende April 2023. ich muss zugeben, dass ich nach dem Gesehenen der zweiten Hälfte erst einmal eine Pause brauchte, um das alles zu verdauen, denn auch wenn ich wusste, dass es emotional werden würde und ich das Buch kannte, war ich doch nicht auf alles gefasst und musste erst einmal meine Gedanken ordnen.
© 2023 Netflix, Inc.; Diyah Pera/Netflix
Mir war klar, dass man nicht genau da weitermachen würde, wo man aufgehört hat und wir noch eine ganze Weile auf die Reunion zwischen Kate (Sarah Chalke) und Tully (Katherine Heigl) warten müssen, weil sie sich eben knapp verpasst haben, nachdem Kate ihre Diagnose bekommen hat und Tully bei ihrem Dokumentationsdreh in der Antarktis ist und so erstmal nicht mitbekommt, dass Kate sie erreichen wollte. Ich kann und konnte hier beide Seiten verstehen, da Tully verletzt war und Kate sie aber brauchte. Wichtig dabei war vor allem das Gespräch, welches Tully mit ihrer Kollegin geführt hat. Auch habe ich es schon ein paar mal in den anderen Reviews geschrieben, dass ich Serien-Tully viel lieber mag als Buch-Tully und das zeichnet sich besonders in diesen Episoden wieder einmal ab, denn sie reist sofort zurück, als sie alleine durch die Anzahl der verpassten Anrufe von Kate erkennt, dass etwas nicht stimmt. Ich denke, das war auch schon ein Punkt in dieser Staffelhälfte, der mich berührt hat, weil es in meinen Augen nur noch selten Freundschaften gibt, die so eng sind wie diese. Das liegt vielleicht auch daran, weil die beiden ihre Freundschaft bereits im Teenageralter geschlossen haben und das zu einem Zeitpunkt, als Teenager-Tully (Ali Skovbye) eine Freundin gebraucht hat.
Ich hatte beim Schauen auch das Gefühl, dass man in diesen finalen Episoden noch mehr dafür sorgt, dass man die Parallelen zwischen Vergangenheitsebenen und Gegenwart erkennt. Das ist auch absolut nicht negativ gemeint, auch weil man es eben mit den finalen Episoden zu tun hat und man dadurch auch erkennt, was die beiden noch erlebt und enger hat werden lassen. Daher möchte ich mich zunächst auch nochmal genauer auf ihre Freundschaft konzentrieren. Wenn man Tully und Kate in der Gegenwart beobachtet, dann erkennt man, dass Erstere immer schon der stärkere und 'standfestere' Teil gewesen ist. Das soll nicht heißen, dass Tully Kate weniger gebraucht hat als andersrum. Sie hat sie genauso gebraucht, aber nur in anderen Punkten und das hat man meiner Meinung nach in den Zeitebenen gut herausgearbeitet. Während Kate Tully brauchte, um mehr aus sich herauszukommen, brauchte Tully sie, um Sicherheit zu haben – besonderes in familiärer Hinsicht. Daher hat mir auch gut gefallen, dass man auch (nochmal) gezeigt hat, wie es zu ihrem Zusammenleben kam und wie dieses abging. Hier wurde auch gut aufgezeigt, wieso sich Kate manchmal so 'untalentiert' findet. Dafür hat man auch das Theaterstück 'Romeo & Julia' genutzt, bei dem sie sich durch ihr Lampenfieber quasi selbst ins Aus geschossen hat. Dennoch war das in meinen Augen auch nochmal wichtig für ihre Freundschaft und für Kates Selbstbewusstsein, besonders als es um Coop (Khobe Clarke) ging und Kate sich sowohl beim Theaterstück als auch gegen Coop beweisen konnte.
© 2023 Netflix, Inc.; Diyah Pera/Netflix
Das Theaterstück hat aber auch bei Tully gezeigt, dass sie verborgene Talente hat, aber auch, dass sie sehr 'frühreif' ist oder es sein möchte. Ich war aber froh, dass die Sache mit Mr. Waverly (Chris McNally) schnell wieder vorbei war, zumal man auch die Geschichte mit Tullys Vaters bereits im ersten Teil der Staffel geklärt und verarbeitet hat. So konnte man sich auf die Liebesgeschichte zwischen ihr und Danny (Ignacio Serricchio) konzentrieren, die man in langsamen Schritten verarbeitet hat, ohne es dabei aber in die Länge zu ziehen. In meiner Review zum ersten Teil der Staffel schrieb ich, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich Tully und Danny als Paar oder doch lieber Freunde sehen will. Das lag vor allem daran, weil es da noch irgendwie ein Hin und Her gab bzw. Danny erst in die Serie eingeführt wurde. Nun kann ich sagen, dass ich mich wirklich freue, dass Tully doch mit ihm zusammen ist und sich die beiden ihre Liebe gestanden haben, auch wenn ich Celeste (Rachelle Goulding) und die Tully-Sache nicht gebraucht hätte, selbst wenn das dabei geholfen hat, dass Danny sich seiner Gefühle für Tully sicher ist. Ich denke, dass er nun ein wirklich wichtiger Teil in Tullys Leben sein wird.
Kommen wir jetzt noch zum emotionalsten Teil dieser zweiten Staffelhälfte: Kates Erkrankung. Wie ich schon in der Einleitung schrieb, hat mich das ziemlich mitgenommen trotz oder vielleicht wegen der Buchkenntnisse und hier möchte ich auch mal ein großes Lob an Sarah Chalke, Katherine Heigl, Yael Yurman, Beau Garrett und Chelah Horsdal aussprechen. Kates Erkrankung, das Emotionale, die Parallelen zur Gegenwart und besonders das Schauspiel der genannten Personen haben mich zu Tränen und zum Nachdenken gebracht. Besonders die Vergangenheit und das Schicksal rund um Lisa-Karen (Kyra Leroux) waren eine wahre Herausforderung, die aber auch unterrichtet haben, was für ein Mensch Kate schon damals war und immer geblieben ist. Ich fand auch allgemein, was Kates Krankheit betrifft, hat man sehr viel Feingefühl bewiesen und womöglich alle Emotionen und Gefühle gezeigt und beschrieben, die man dabei empfinden wird oder könnte. Ich möchte gar nicht so viel verraten, weil ich sonst womöglich zu viel verrate, aber man hat durch die Vergangenheit und Gegenwart in meinen Augen aufgezeigt, wie unwichtig manche Dinge sind und werden, wenn man älter wird und das eher ein Prozess ist, bevor man es 'erkennt'. Bei Kates Erkrankung und der Emotionalität hat man meiner Meinung nach auch gut darauf hingearbeitet, wie Kate immer zu ihrer Weiblichkeit steht und wie wichtig es ist, eine Freundin wie Tully zu haben, die mit einem durch dick und dünn geht und mit der man Dinge machen kann, die mit anderen undenkbar wären. Ebenso wichtig war es auch zu zeigen, wie stark die Verbindung und Gefühle zwischen Kate und Johnny (Ben Lawson) immer war.
Fazit
"Immer für dich da" ist bei Netflix genauso zu Ende gegangen, wie es angefangen hat: voller Gefühl, Emotionen und der wichtigen Botschaft, wie wichtig eine Freundschaft und was alles wichtig in einer solchen ist. Dazu hat man kleine witzige und schöne Highlights gesetzt, die wunderbar vom Cast umgesetzt worden sind. Diesmal war die Zeitebene zwischen 1986 und 2006 optisch und alterstechnisch nicht so gravierend wie in Staffel 1. Kurz möchte ich auch noch Worte zu Katherine Heigl verlieren. In einem Instagram-Post betonte sie, wie dankbar sie ist, Tully spielen zu dürfen und ich finde, das hat man auch im Spiel gesehen und hat sie für mich auch zu jemanden gemacht, die in meiner Beliebtheitsskala nach oben gestiegen ist. Netflix hat mit der Adaption zu "Immer für dich da" alles richtig gemacht.
Daniela S. - myFanbase
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