For the People - Review des Piloten

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"For the People" ist eines der letzten Projekte, die von Shondaland für ABC konzipiert wurde, denn nun entwickelt eine der größten Serienschöpferinnen der Gegenwart, Shonda Rhimes, exklusiv Serien für Netflix. Obwohl Rhimes' Erfolg wirklich nicht zu leugnen ist, kann man ebenso wenig ihre weniger erfolgreichen Serienprojekte wie "Off the Map" oder "Still Star-Crossed" verschweigen, die beide nach einer Staffel eingestellt wurden. Beim Trailer zu "For the People" war ich mir sehr sicher, dass sich diese Serie nahtlos in diese Liste einreihen lässt. Ich habe aber nur teilweise Recht behalten. Die Quoten waren sehr bescheiden, aber durchweg konstant, so dass sich ABC entschieden hat, der Anwaltsserie eine zweite Staffel zu spendieren, die voraussichtlich 2019 an den Start gehen wird. Für mich war das nun Grund genug, mich einmal selbst von der Qualität der Serie zu überzeugen.

Die Handschrift von Shondaland erkennt man im Piloten von "For the People" sehr deutlich. Wir haben es mit einem überwiegend sehr jungen Cast zu tun, wo der Chef der Staatsanwaltschaft und die Chefin der Verteidigung noch die ältesten Charaktere darstellen. Ansonsten widmen wir uns dem Berufs- und Privatleben junger Anwälte, die am "Mother Court" für oder gegen den Angeklagten arbeiten. Dadurch treffen die unterschiedlichen Figuren immer wieder auch als gegnerische Parteien aufeinander, was Freundschaft, Liebe und vor allem die Moral testet. Des Weiteren ist die Geschichte sehr flott erzählt, immer wieder mit harten Szenenwechseln und passender Musik untermalt und schon erkennt man: Das ist eindeutig eine von Shondaland produzierte Serie.

Wie bereits erwähnt ist man bei den Shondaland-Serien eine schnelle Erzählweise gewohnt, die des Piloten war aber sehr nah an der Grenze des Erträglichen. Der Hauptcast, der zehn Darsteller umfasst, musste natürlich in der Breite eingeführt werden und auch jeder und jede mussten bei der Arbeit gezeigt werden, so dass die einzelnen Handlungen nur sehr wenig Zeit gewidmet bekommen haben. Auch auf die präsentierten juristischen Fälle konnte man sich nicht richtig konzentrieren, da es mehr um das Scheitern der jungen Anwälte beziehungsweise um die Querelen untereinander ging. Gerade bei Anwaltsserien erwarte ich aber, dass mich die Fälle auch erreichen und dass die juristische Arbeit nachvollziehbar präsentiert wird. Dies ist bisher sehr dürftig umgesetzt. Als sehr spannend empfinde ich dagegen die Tatsache, dass die Hauptfiguren sich als Gegner begegnen und man so im Pilot, aber sicherlich auch in zukünftigen Folgen, hin und her gerissen sein wird, für welche Seite und damit für welchen Anwalt man mitfiebert.

Im Cast tummeln sich bekanntere und unbekanntere Darsteller. So trifft man auf den anlernenden Staatsanwalt Roger Gunn, dargestellt von Ben Shenkman, der vor allem für seine langjährige Hauptrolle in "Royal Pains" bekannt sein dürfte. Auf der Seite der Verteidigung sticht Hope Davis als Anleiterin Jill Carlan hervor, die seit vielen Jahren schon erfolgreich im Film- und Fernsehgeschäft tätig ist und ihre letzte größere Serienrolle in "Wayward Pines" hatte. Von den jüngeren Darstellern wird vor allem Britt Robertson vielen ein Begriff sein, da sie Hauptdarstellerin in Serien wie "Life Unexpected - Plötzlich Familie" und "The Secret Circle" war und sich die Rolle der Sandra Bell in einem Recast sichern konnte. Auf Sandra liegt auch ein wenig der Fokus dieses Piloten, aber sowohl bei ihr, als auch bei den anderen Charakteren fällt es sehr schwer, eine Verbindung herzustellen, da allesamt sehr stereotyp angelegt sind. Sandra schießt für die vermeintliche Gerechtigkeit übers Ziel hinaus, Leonard Knox geht für seine Karriere über Leichen und Kate Littlejohn ist die unnahbare Überfliegerin. Gerade in der Anlage der Figuren sehe ich ein wenig den Knackpunkt dieser Serie. Wenn es die restlichen Episoden schaffen, dass man als Zuschauer eine Verbindung zu mehreren Charakteren erhält, dann klappt der Rest vielleicht ganz von selbst.

Fazit

"For the People" trägt ziemlich eindeutig die Shondaland-Handschrift, doch ist der Pilot noch sehr überhastet und oberflächlich erzählt. Gerade dieser Konflikt von Staatsanwälten und Verteidigern erscheint mir eigentlich sehr vielversprechend, doch dafür müssen die Fälle und die Figuren noch viel greifbarer werden.

Lena Donth - myFanbase

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