Haus des Geldes - Review des Piloten
Egal, wo man sich im Frühjahr/Sommer dieses Jahres bei Serienfans umhörte, immer wieder war von "Haus des Geldes" die Rede, unter Englischsprachigen auch als "Money Heist" und im spanischen Original als "La Casa de Papel" bekannt, die von Netflix in bisher zwei Staffeln ausgestrahlt wurde. Eine dritte Staffel ist für Anfang 2019 angekündigt. In der Tat sprechen auch die nackten Zahlen für den Erfolg der Serie, da es sich um die meistgesehene nicht-englischsprachige Serie handelt, die je bei Netflix gestreamt werden konnte. Zudem hat "Haus des Geldes" für den Sommerhit 2018 sorgen können, da ein Remix von "Bella Ciao", das durch italienischen Partisanen im 2. Weltkrieg bekannt wurde, mehrfach in der Serie gespielt wird. Für mich wurde die Serie aber erst interessant, als ich hörte, dass es das neue "Prison Break" sein soll. Die Gefängnisserie ist für mein sonstiges Sehverhalten vollkommen untypisch, aber die unerträgliche Spannung, die in jeder Folge beim Ausbruchsversuch erzeugt wurde, hat mich jedes Mal an den Bildschirm gefesselt. Dieser Vergleich war nun Grund genug für mich, auch endlich mal in den Serienhit von 2018 hineinzuschauen.
Die Grundprämisse der Serie sieht wie folgt aus: ein Mann, der sich selbst als Professor bezeichnet, will die nationale Banknotendruckerei Spaniens überfallen und dabei die Rekordbeute von 2,4 Milliarden Euro erzielen. Da es elf Tage braucht, um diese Summe an Banknoten zu produzieren, stellt er ein Team von acht Spezialisten mit unterschiedlichsten Fähigkeiten zusammen, die sich der Anonymität wegen nach Großstädten (z. B. Tokio, Berlin und Helsinki) benennen und zusammen einen ausgewieften Plan entwickeln, damit die spanische Polizei das Ausmaß ihres Vorhabens nicht begreift. Doch bereits am ersten Tag kommt es zu Komplikationen, die sich nun über die weiteren Tage in der Banknotendruckerei fortsetzen.
Wie man schnell bemerkt, sind wirklich einige Gemeinsamkeiten zwischen "Haus des Geldes" und "Prison Break" zu beobachten. Es geht um ein Verbrechen, für das es mehrere Mitwisser gibt, die charakterlich so unterschiedlich sind, dass es einige Streitereien und unerwartete Allianzen gibt. Zudem kommt es immer wieder zu unerwarteten Wendungen, die Planänderungen nötig machen. All dies ist begleitet von Actionszenen und großer Spannung, da man immer vom Unerwarteten ausgehen muss. Diese genannten Aspekte erkennt man tendenziell schon sehr gut im Piloten zu "Haus des Geldes".
Zur Galerie mit 16 Bildern |
Trotzdem hat die erste Folge noch eine sehr langsame Gangart, da man vor allem an Tokio, die das Zentrum - zumindest für die Auftaktfolge - bildet, gebunden wird, weil sie auch die Erzählerstimme bildet und weil auch ihr Privatleben am intensivsten beleuchtet wird. Auch die Einführung der restlichen Teammitglieder und der letztliche Beginn des Überfalls erfolgt sehr gemächlich, wo sich vor allem auch für zwischenmenschliche Moment sehr viel Zeit genommen wird.
Obwohl alle Hauptfiguren schon eingeführt werden, ist es dennoch sehr schwer, die anderen Charaktere, abgesehen von Tokio, näher kennenzulernen, da es bis auf wenige Basic Infos sehr, sehr oberflächlich bleibt. Ich bin aber sehr optimistisch, dass sich dieser Makel in den ausstehenden Folgen noch erledigen wird, da es auch "Prison Break" geschafft hat, einem die Verbrecher des Landes nahe zu bringen, teilweise fand man sie sogar richtig sympathisch.
Als sehr geschickt empfinde ich, dass man als Zuschauer nach der ersten Folge keinen blassen Schimmer davon hat, wie der Plan des Professors genau aussieht. Daher bietet der Fortgang der Staffel einen schier unendlichen Pool an Möglichkeiten. Schon in der ersten Folge wird man gegen Ende hin mehrfach überrascht, weil eben nach und nach die ersten Einzelheiten präsentiert werden und prompt kommt es zu einem fatalen Fehler, der den möglichen Tod eines der Mitglieder fordert, so dass auch schon direkt eine schöne Portion Emotionalität geboten wird, die die Zuschauer näher ans Geschehen bindet. Interessant könnte sich auch der Umgang mit den Geiseln gestalten, da sich mit diesen in fast zwei Wochen auf engstem Raum einige spannende Entwicklungen ergeben könnten. Man merkt also schnell, dass die Story von "Haus des Geldes" vor allem in Bezug auf die Handlung unendlich viele Möglichkeiten hat, die das Serienprojekt dann auch so verlockend machen.
Fazit
Nach der Sichtung des Piloten von "Haus des Geldes" kann man Stimmen, die die spanische Serie als das neue "Prison Break" feiern, tendenziell zustimmen, da die Grundlagen für eine actiongeladene, spannende und wendungsreiche Serie gegeben sind. Vor allem im Bereich des möglichen Handlungsfortgangs bieten sich so viele Möglichkeiten, dass die Vorfreude nur groß sein kann. Bei den noch oberflächlich präsentierten Hauptfiguren muss man abwarten, inwieweit diese noch intensiver beleuchtet werden.
Lena Donth - myFanbase
Kommentare
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
15.12.2024 21:18 von Daniela
No Good Deed: No Good Deed
Ich will da kommende Woche mal reinschauen. mehr
23.12.2024 12:10 von Lena
News: Blake Lively erhebt Anklage gegen Justin Baldoni wegen sexueller Belästigung
Ich hatte es schon in meiner Review zum Film angedeutet,... mehr