How I Met Your Father - Review des Piloten

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Knapp acht Jahre nach dem Ende von "How I Met Your Mother" ist es da, das Sequel "How I Met Your Father". Bereits auf dem Weg zu Pilotfolge gab es einige Hürden zu überwinden – mit "How I Met Your Dad" wurde der Neuauflage sogar schon einmal vor der Ausstrahlung der Stecker gezogen. Da fragt man sich natürlich sofort, wie sich Hulus Pendant – mit Sophies Erzählung, wie sie den Vater ihres Sohnes getroffen hat – zur erfolgreichen CBS-Serie – mit Ted Mosbys Geschichte darüber, wie er die Mutter seiner Kinder kennengelernt hat – in seiner Auftaktepisode geschlagen hat.

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How I Met Your Father
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Als erstes muss gesagt werden, dass die Bezeichnung Stand-Alone-Sequel, mit der für die Comedy-Serie geworben wurde, nicht ganz treffend ist. Viel mehr ist es ein Reboot von "How I Met Your Mother", denn von der Grundidee, über die Konstellation der Charaktere bis hin zum Intro gibt es überdeutliche Parallelen zur Mutterserie. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sophie, die sich in diesem Jahr auf ihr 88. Tinder-Date begibt, um endlich die Liebe ihres Lebens kennenzulernen. Die Suche nach der großen Liebe betreibt Sophie wie eine Art Leistungssport, wenn sie wirklich bereits so viele Reinfälle in Sachen Liebe erlebt hat. Während die nach der Liebe suchende Version von Sophie von Hilary Duff verkörpert wird, lernen wir sie im Jahr 2050 in der Verkörperung von Kim Cattrall kennen. Sei es an dieser Stelle oder bei jeder beliebigen anderen in der Auftaktfolge, man beginnt sofort mit "How I Met Your Mother" zu vergleichen und so fährt "Father" auch gleich den ersten Minuspunkt ein, da es unstimmig erscheint, dass Sophie gleich zwei Gesichter verpasst werden. In "Mother" blieb Bob Saget als gealterter Ted stets Offscreen und wir hörten lediglich seine Stimme, während er mit seinen Kindern sprach. "Father" macht es genau andersherum und präsentiert uns Cattrall als gealterte Sophie. Die Schauspielerin hat eine sehr dominante Ausstrahlung, wodurch der Fokus irgendwie auf ihr lastet, während doch eigentlich Hilary Duffs Sophie im Vordergrund steht.

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Wie bereits erwähnt, ist die Prämisse in "Father" Sophies Suche nach der großen Liebe. Rundherum wird Sophies Welt durch einige weitere – und für meinen Geschmack zu viele auf einmal – Figuren ergänzt. Da hätten wir Sophies beste Freundin und Mitbewohnerin Valentina (Francia Raisa), sowie deren Lover Charlie (Tom Aisley). Außerdem ist da Jesse (Chris Lowell) – der mehr als deutlich an Sophie interessiert ist – dessen Mitbewohner Sid (Suraj Sharma) – der seiner Freundin (Ashley Reyes) einen Hochzeitsantrag macht – sowie Jesses Schwester Ellen (Tien Tran). Allen diesen Figuren wird in der Auftaktfolge versucht, möglichst viel Hintergrundgeschichte zu verpassen. Das ist einfach zu viel des Guten, weshalb der Plan, die Charaktere möglichst lustig und tiefgründig zugleich anzulegen, bei keinem richtig aufgeht. Was mich ebenfalls gestört hat, war die Unsicherheit darüber, wie lange sich die Charaktere nun eigentlich schon kennen. Sophie und Jesse haben so offen miteinander gesprochen, dass man das Gefühl hatte, sie wären Freunde, aber irgendwie haben sie sich gerade erst kennengelernt, weshalb ihr Interagieren recht gestellt erschien. Wo wir gerade beim Thema gestellt sind: "Father" ist eine Comedy, doch die Lacher im Hintergrund, mit denen die Witze unterlegt werden, empfand ich als sehr unpassend. Es wirkte viel zu forciert und etwas altmodisch, so als würde man den zu aufgesetzten Humor dadurch zusätzlich lustig abrunden wollen.

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Fazit

Dass die Grundidee von "Father" funktionieren kann, hat uns "Mother" bereits bewiesen. Doch um wirklich erfolgreich zu sein, muss "Father" definitiv mehr leisten. Man versucht sehr angestrengt witzig zu sein und sich auf die Mutterserie zu beziehen. Doch man kopiert zu stark, um sich von ihr abgrenzen zu können, wodurch man immer wieder Vergleiche anstellt, die zu Gunsten der Mutterserie ausfallen, weshalb die Pilotfolge des Reboots dann doch etwas schwach aussieht.

Marie Müller - myFanbase

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