Traveler - Review des Piloten

Foto:

Mein Vorwissen über die Serie "Traveler" beschränkte sich auf die Fakten, dass zwei Menschen wegen eines Verbrechen gejagt werden, welches sie nicht begangen haben, und dass die Person, die sie entlasten könnte, spurlos verschwunden ist. Zwar sprach mich dies im ersten Moment nicht so sehr an, jedoch hat es mich zumindest neugierig gemacht. Unter anderem auch, da Matthew Bomer eine Hauptrolle inne hatte, der mich bereits in "Tru Calling" überzeugen konnte, jedoch für meinen Geschmack nicht genügend Möglichkeiten bekommen hat sein Potenzial zu zeigen. Und als ich dann den Piloten gesehen habe, sind mir viele weitere bekannte Darsteller aufgefallen, was mich nur darin bekräftigt hat, dass es eine gute Wahl war, diesen Piloten zu sehen.

Nun war ich zuallererst einmal überrascht, woher der Titel der Show kommt, denn es handelt sich um den Nachnamen von Will, der vermeintlich einzigen Person, die Jay und Taylor entlasten kann. Ich dachte zuvor, dass die Serie vielleicht einige Mystery-Elemente in sich hätte und wir zum Schluss mit Zeitreisenden überascht werden. Aber dem ist anscheindend nicht so und das heiße ich eigentlich auch gut.

Wir werden also direkt ins Geschehen geschmissen, indem wir sehen, wie Tylor und Jay völlig fertig im Hotelzimmer ankommen und in den Nachrichten hören, dass sie gesucht werden. Dann erst sehen wir in einem Rückblick, dass die beiden noch einen Freund haben: Will. Die drei haben geplant einen Roadtrip zu machen und ihre erste Anlaufstelle ist also New York. Es scheint alles sehr gut zwischen den drei zu laufen und wir lernen in diesem kurzen Ausschnitt die Charaktere kennen. Wobei... über Will erfahren wir eigentlich nur, dass er Chemie studiert hat und ansonsten nichts.

Bei Jay merkt man sofort, dass er einer der Guten ist – der typische Held, der seine Freundin über alles liebt und eigentlich auch endlich erwachsen geworden ist und sehr vernünftig handelt. Tylor hingegen ist ein verwöhnter reicher Junge, der anscheinend immer wieder zurück zu seinem Vater geht, wenn er Probleme hat. Er will einfach seinen Spaß mit seinen beiden besten Freunden haben und die Zeit genießen, ohne sich über etwas Gedanken zu machen. Logan Marshall-Green überzeugt in der Rolle des Tylers sofort, was umso mehr begeistert, da man ihn zuletzt in einer genau entgegen gesetzen Rolle als Trey Atwood in "O.C., California" gesehen hat.

Der Roadtrip der drei unterschiedlichen Personen - ich finde es immer wieder faszinierend, wie einem in Serien verkauft wird, dass die unterschiedlichsten Personen die besten Freunde sind - beginnt in New York und Will macht den Vorschlag, dass sie mit Inlinern durch ein Museum fahren. Davon abgesehen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass diese "Nicht-Profis" es so gut geschafft haben, dort durchzufahren, war die Szene doch relativ spannend und endete mit einem Anruf von Will, der zuerst fragte, ob die beiden aus dem Gebäude seien und dann sagte, dass es ihm Leid tue. Danach sieht man dann nur noch, wie das komplette Museum explodiert und die Verfolgungsjagd auf die beiden beginnt.

Dann geht es damit weiter, dass Jay das FBI anruft, um ihnen zu sagen, dass Will aufklären kann, dass sie keine Terroristen sind. Das FBI verfolgt natürlich den Anruf zurück und Jay und Taylor gehen erneut auf die Flucht. Dann trennen sie sich, da Jay nicht fliehen will, sondern die Sache klären will. Taylor hat an diesem Punkt schon längst damit abgeschlossen, dass es ein gutes Ende nehmen könnte und ist sich sicher, dass Will in der Sache mit drin steckt, da ihm sein Vater auch gesagt hat, dass die Explosion wohl etwas "Großes" war. An diesem Punkt wird es spannend, denn man merkt zum ersten Mal die Spannungen zwischen den beiden Charakteren. Jay, der alles richtig machen will und Taylor, der einfach erst mal weg will, damit sie nicht gefasst werden.

Jays erster Weg ist natürlich der zu seiner Freundin. Das ist dann auch der Punkt gewesen, wo ich dem Charakter abgeschworen habe, da er mir einfach viel zu geradlinig ist und einfach nur den typischen Held ohne Ecken und Kanten darstellt. Dort guckt er sich dann alte Fotos an, um Wills Existenz zu bestätigen, aber er muss feststellen, dass Wills Gesicht nicht auf einem einzigen Foto zu erkennen ist.

Als nächstes sehen wir den für mich langweiligsten Teil des Piloten, denn Taylor rennt ca. fünf Minuten lang vor dem FBI weg. Was allerdings überraschend ist: Er wird geschnappt. Doch dann ruft Jay an und droht mit einer zweiten Bombe, wenn Taylor nicht freigelassen wird. Sie schaffen es (komisch, ich dachte immer, dass FBI darf mit Terroristen nicht verhandeln), doch danach werden dann beide gemeinsam festgenommen. Das war wirklich überraschend und ich habe mich da wirklich gefragt, wie die eine Geschichte machen wollen, wenn die beiden im Gefängnis sind. Aber ich hatte den Hotelbediensteten ganz vergessen, der mir schon zu Beginn unheimlich war und der die beiden dann ja auch aus dem Wagen geholt hat. Dieser Typ ist mir nicht geheuer und ich denke wir werden ihn noch öfter sehen, da er mehr weiß, als er wissen sollte.

Zum Ende erinnert sich Jay dann an das erste Zusammentreffen der drei, während Taylor mit seinem Vater telefoniert (William Sadler aus "Roswell"), der einem Mann nach dem Gespräch sagt, dass Jay und Taylor morgen da sein werden, wie es von ihm verlangt worden ist. Mit diesem Cliffhanger hat die Serie mich dann ganz gepackt.

Auch wenn es einige Schwachstellen gibt, wie die sehr langen Verfolgungsjagten und der aal-glatte Jay, werde ich die Serie definitv weiter verfolgen, denn ich denke, dass wird eine neue Serie, die mit vielen Verstrickungen arbeitet und alles andere als durchsichtig ist!

Annika Leichner - myFanbase

Zurück zur "Traveler"-Übersicht