US-Serienherbst 2007
NBC – From Hero to Zero?

Im Herbst 2006 zählte NBC mit der Entwicklung der Serie "Heroes" zu den großen Gewinnern und überzeugte Zuschauer wie Kritiker. Nach dem Herbst 2007 dagegen ist NBC gezwungen, seinen Werbekunden Geld zurückzuzahlen, da der Sender nicht die Einschaltquoten einfahren konnte, die der Werbeindustrie garantiert worden waren.

NBC versuchte hoffnungsvoll, auf der "Heroes"-Erfolgswelle zu schwimmen und schickte mit "Bionic Woman", "Chuck" und "Journeyman" drei neue Serien aus dem Bereich Sci-Fi und Mystery an den Start, was nur sehr bedingt funktionierte. Nachdem "Bionic Woman" mit viel versprechenden 13,91 Millionen Zuschauern gestartet war, sahen die letzte Episode vor der Streikpause nur noch enttäuschende 5,93 Millionen Menschen. Auch "Journeyman" verlor in wenigen Wochen über drei Millionen Zuschauer und wird nicht verlängert werden. Einzig "Chuck" fuhr zumeist solide Werte ein und blieb mit zwischen sieben und neun Millionen Zuschauern einigermaßen stabil. Dies quittierte NBC mit einer Verlängerung der Serie.

Bitter für NBC waren jedoch nicht nur das eher enttäuschende Abschneiden der neuen Serien, sondern auch die Probleme des letztjährigen Hitgaranten "Heroes". Die Fans waren mit den Storyentwicklungen in der zweiten Staffel oftmals unzufrieden, so dass die Zuschauerzahlen zeitweise auf unter zehn Millionen sanken und damit im Vergleich zum Staffelauftakt sechs Millionen Zuschauer weniger einschalteten.

ABC – Erfolgreiche Schadensbegrenzung

Das glücklichste Händchen in Sachen neue Serien bewies ABC. Sowohl das "Grey's Anatomy"-Spin-Off "Private Practice", als auch die neue Comedyserie "Samantha Who?" fuhren überwiegend zufrieden stellende Quoten ein und wurden bereits offiziell verlängert. Zwar schalteten bei "Private Practice" deutlich weniger Zuschauer als bei "Grey's Anatomy" ein, doch im Vergleich mit allen anderen Serienneustarts im Herbst 2007 steht das Spin-Off ziemlich gut da. Ebenfalls verlängert wurden die neue Serien "Dirty Sexy Money" und "Pushing Daisies", die zwar keine herausragenden Einschaltquoten einfuhren, aber meist solide Werte um acht bzw. neun Millionen Zuschauer erreichten.

Weniger Glück hatte ABC mit den Comedyserien "Carpoolers" und "Cavemen", die nach dem Start nicht nur mit Kritikerschelte, sondern auch schnell mit fallenden Einschaltquoten zu kämpfen hatten.

Als größter Flop erwies sich "Big Shots". Die Serie um vier befreundete Karrieretypen fiel beim Publikum durch. Während die erste Episode noch von 11,10 Millionen Zuschauern verfolgt wurde, waren es Ende November nur noch 5,29 Millionen Menschen, was ABC schließlich dazu veranlasste, die Serie aus dem Programm zu nehmen.

ABCs Aushängeschilder "Desperate Housewives" und "Grey's Anatomy" überzeugten mit guten, wenn auch nicht überragenden Quoten. Während die Quoten von "Grey's Anatomy" zeitweilig auf unter 15 Millionen Zuschauer fielen, konnte "Desperate Housewives" immer mindestens 17 Millionen Zuseher halten.

CBS – Besser alt als neu

Seit Jahren fährt CBS mit Ermittlerserien wie der "CSI"-Reihe und "Navy CIS" überzeugende Quoten ein. Im Herbst 2007 versuchte der Sender, das muss man ihm zugute halten, neue Serien anderer Genres zu etablieren, doch der Erfolg hielt sich merklich in Grenzen. Zu einem kolossalen Flop wurde die Serie "Viva Laughlin", die nach nur zwei Episoden abgesetzt wurde. Die mit Musicalelementen angereicherte Dramaserie über ein Casino erntete nicht nur schlechte Kritiken, sondern hatte vom Fleck weg viel zu geringe Zuschauerzahlen.

Auch der Versuch, mit "Cane" eine neue Weekly-Soap zu etablieren, scheiterte weitestgehend. Nach 11,21 Millionen Zuschauern zu Beginn, waren es zwischenzeitlich nur noch 6,48 Millionen. Wenigstens die Vampirserie "Moonlight" und die Comedyserie "The Big Bang Theory" konnten sich eine solide Fanbasis aufbauen und wurden offiziell verlängert.

Letztlich waren es doch wieder die "CSI"-Serien und "Navy CIS", die für CBS die Kohlen aus dem Feuer holten und die besten Einschaltquoten einfuhren.

Maret Hosemann - myFanbase

Das war der US-Serienherbst 2006

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