Golden Globes 2010 - Die Nominierungen im Bereich TV
Im Januar 2010 verleiht die Hollywood Foreign Press Association wieder die Golden-Globe-Awards, die neben den besten Kinofilmen und Filmschauspielern auch im TV-Bereich Auszeichnungen vergibt. Neben den Emmys gehören die Golden Globes somit zu den wichtigsten Preisen der amerikanischen TV-Landschaft. Im Vergleich zu den Emmys steht die HFPA in dem Ruf, wesentlich schneller neue Stars am Himmel zu entdecken beziehungsweise zu honorieren, und so sind auch unter den diesjährigen Nominierten erfreulich viele Neulinge dabei. Besonders ins Auge sticht dabei die Kategorie der Comedy- und Musicalserien, wo einiges frisches Blut vertreten ist. Zu den Favoriten gehören aber wieder klar die beiden Award-Lieblinge "Mad Men" und "30 Rock", die in ihren jeweiligen Genres sowohl als beste Serie als auch in beiden Hauptdarstellerkategorien vertreten sind. Es wird sich zeigen, ob es überraschende Siege der Neulinge gibt, oder ob die alten Hasen das Rennen unter sich ausmachen, wenn am 17. Januar 2010 die Gewinner bekannt gegeben werden.
Die Nominierungen im Bereich Drama
Wie im Vorjahr hat man bei den Dramaserien die HBO-Vampirserie "True Blood" wieder bedacht, während "Big Love" im Kreise der Nominierten neu dabei ist. Die altbewährten Kandidaten "Dexter" und "Dr. House" stellen sicher keine Überraschung dar, auch wenn es mit Serien wie "Friday Night Lights" oder auch "Breaking Bad" noch andere mehr als verdiente Kandidaten gegeben hätte. Die Aufstellung von "Mad Men" als Nominierung für das beste Drama ist aber nur folgerichtig, wurde die im vergangenen Herbst ausgestrahlte dritte Staffel der Serie doch bei einem Großteil der TV-Kritiker unangefochten zur besten Serie des vergangenen Jahres erkoren. So scheint auch relativ klar, dass "Mad Men" diesen Preis, wie auch schon den Emmy als beste Dramaserie, mit nach Hause nehmen wird. Die Tatsache, dass man aber wieder einmal "Lost" außen vor gelassen hat, verwundert schon; man kann nur hoffen dass die HFPA im nächsten Jahr nach dem Ende der Serie die letzte Chance zumindest für eine Nominierung wahrnimmt.
In der Kategorie der männlichen Hauptdarsteller wurde eine Mischung der üblichen Verdächtigen mit Hugh Laurie ("Dr. House"), Michael C. Hall ("Dexter") und Jon Hamm ("Mad Men"), die wohl jeder TV-Kenner vorher auf seine Liste der zu erwartenden Kandidaten gesetzt hätte, und neuer Namen nominiert. Vorjahressieger Gabriel Byrne ("In Treatment") ist in diesem Jahr leicht überraschend nicht vertreten, stattdessen komplettieren "Big Loves" Bill Paxton und "The Mentalist" Simon Baker die Auswahl. Der kongeniale Hauptdarsteller der AMC-Serie "Breaking Bad", Bryan Cranston, wurde hier unverständlicherweise völlig übergangen, zumal Cranston mehr als verdient den Emmy in dieser Kategorie gewonnen hatte. Auch Kyle Chandlers leidenschaftliche Darstellung des Footballtrainers Eric Taylor in "Friday Night Lights" wurde leider erwartungsgemäß nicht berücksichtigt. Den Sieg werden wohl die drei routinierten Herren Hamm, Laurie und Hall unter sich ausmachen, von denen jeder gute Chancen hat, die Trophäe zu ergattern. Vielleicht hat die Jury ja ein Einsehen und beschert Michael C. Hall seinen ersten Golden Globe für seine überzeugende Darstellung des Serienkillers Dexter Morgan.
Bei den Damen ist die Überraschungssiegerin des Vorjahres, Anna Paquin, wieder mit von der Partie. Über diese Tatsache mag man geteilter Auffassung sein, fest steht, dass viele Kritiker eine Katey Sagal, die im Biker-Drama "Sons of Anarchy" eine beeindruckende Performance ablieferte, lieber in dieser Position gesehen hätten. Die HFPA war anderer Meinung und hat neben Paquin Glenn Close ("Damages - Im Netz der Macht"), January Jones ("Mad Men") und Kyra Sedgwick ("The Closer") nominiert. Außerdem wurde Julianna Margulies für ihre Leistungen im CBS-Neuling "The Good Wife" mit einer Nominierung bedacht. Hier ist es schwer die zukünftige Gewinnerin vorherzusagen, erfreulich und mehr als verdient wäre ein Sieg von January Jones oder Julianna Margulies, aber auch die routinierten Damen Glenn Close und Kyra Sedgwick haben gute Chancen.
Die Nomierungen im Bereich Comedy und Musical
Hier stellt sich die große Frage, ob es in diesem Jahr einer anderen Serie gelingt, die Dominanz von "30 Rock" bei den diversen Awards zu durchbrechen. Sowohl der Preis für die beste Comedyserie als auch die für die besten Hauptdarsteller geht in den letzten Jahren mit einschläfernder Regelmäßigkeit an die Fernsehsatire aus der Feder von Tina Fey, und natürlich sind auch hier wieder alle drei nominiert. Aber es wäre doch auch schön, bei aller Qualität von "30 Rock", wenn man damit beginnen würde, wieder andere Formate wahrzunehmen und auszuzeichnen. Denn gerade in diesem Genre hat sich im letzten Jahr einiges getan und viele qualitativ hochwertige Programme stehen zur Auswahl. So ist es schon ein Schritt in die richtige Richtung, dass die Neulinge "Glee" und "Modern Family" neben "30 Rock" und "The Office" auf Anhieb nominiert wurden. Warum man das schwächelnde "Entourage" wieder aufgenommen hat, bleibt dagegen ein Rätsel. Mit "Nurse Jackie", "Parks and Recreation" oder auch "The Big Bang Theory" ständen noch weitere junge und frische Kandidaten bereit.
Erfreulich ist hingegen, dass unter den männlichen Hauptdarstellern in diesem Jahr keine Veteranen aus "Entourage" vertreten sind. Hier besteht die Kandidatenliste aus dem unvermeidlichen Alec Baldwin ("30 Rock"), an dem aber aufgrund seiner Leistung als Jack Donaghy auch nur schwer ein Weg vorbeiführt, aus Steve Carell ("The Office"), David Duchovny ("Californication") und den beiden Neulingen Thomas Jane für seine Hauptrolle in "Hung" und Matthew Morrison in "Glee". Letzterer kam vielleicht etwas überraschend auf die Liste, zumindest haben ihn da nicht viele erwartet, zumal auch solche großartigen Komiker wie Jim Parsons ("The Big Bang Theory") und Zachary Levi ("Chuck") weiterhin auf die Anerkennung ihrer Leistungen von den einschlägigen Awards warten müssen. Die diesjährige Emmy-Nominierung Jim Parsons' war ein Hoffnungsschimmer, hoffentlich wird auch Zach Levi irgendwann diese Ehre zuteil werden.
Bei den Damen ist wie bereits erwähnt Tina Fey nominiert und hat gute Siegeschancen, neben ihr dürfen sich auch die Emmy-Gewinnerin Toni Collette ("United States of Tara") und drei weitere Hauptdarstellerinnen in neuen Serien Hoffnungen machen. Es handelt sich dabei um Edie Falco für ihre Rolle der "Nurse Jackie", sowie Courteney Cox Arquette, die es mit ihrer neuen Serie "Cougar Town" endlich zu einer Nominierung gebracht hat, nachdem ihr das in zehn Jahren "Friends" nicht vergönnt war, und den "Glee"-Shootingstar Lea Michele. In dieser Kategorie wird es besonders deutlich, dass man bei den Golden Globes auch als Neuling gute Chancen hat, denn nur Tina Fey war im Vorjahr in dieser Liste vertreten. Trotzdem wird es schwer für die vier anderen Damen, die Gewinnerin der beiden Vorjahre von ihrem Thron zu stoßen.
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