FedCon XIX - Sonntag, 2. Mai 2010
James Marsters & Gareth David Lloyd
Nun war es endlich soweit, James Marsters und Gareth David Lloyd wurden angekündigt, wobei die größere Aufmachung definitiv James Marsters zuteil wurde, da sein Auftritt mit einem "Buffy & Spike"-Videoclip angekündigt wurde, der nochmal alle großartigen Szenen dieser herausragenden und kontroversen Beziehung wiedergab. Mit diesen Bildern und Szenen im Hinterkopf James dann live auf der Bühne zu sehen, war ein sehr interessanter Moment. Er ist der erste meiner persönlichen großen Serienhelden, den ich live gesehen habe, und ein solcher Auftritt ist nicht beispielsweise mit einem Rockkonzert zu vergleichen, da die Musiker ja ihren Zauber auf der Bühne entstehen lassen, während die Schauspieler in diesen Panels einfach sie selbst sind und nicht ihre Rollen spielen. Insofern verlor James Marsters für mich ein wenig von der Faszination des fernen, unwirklichen Hollywoodstars und wurde mehr zu einem normalen, greifbaren und vor allem äußerst liebenswerten und sympathischen Menschen. Gleichzeitig aber war durch die Wirkung des Clips mit den Szenen aus "Buffy" ganz klar, dass Spike als Charakter nichts von seiner Faszination verliert, dadurch dass man seinen Darsteller in der Realität sieht, denn James ist zwar Spike, aber eben nur, wenn er sich in ihn verwandelt.
© myFanbase/Nicole Oebel
Ganz so ein eingespieltes Team wie die beiden SGA-Darsteller waren James und Gareth nicht, obwohl sie gemeinsam bei "Torchwood" vor der Kamera gestanden haben, und so wurden die Fragen eher einzeln an sie gerichtet. James wurden in erster Linie Fragen zu "Buffy" und "Angel" gestellt, so beispielsweise die Frage nach dem offenen Ende bei "Angel", die schon unzählige Fans beschäftigt hat. James mag dieses Ende, er meinte mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, es sei weit heldenhafter die Bruchlandung der Charaktere nicht mehr mit ansehen zu müssen. Über die Frage, welches die schwierigste Szene war, die er jemals zu spielen hatte, musste er nicht lange nachdenken. Ganz eindeutig war es für ihn die Badezimmerszene, in der Spike Buffy beinahe vergewaltigt. Auch leicht provokante Fragen wurden gestellt, wie die bezüglich des mittlerweile veralteten Bilds von James Marsters im Katalog der FedCon, das ihn im Spike-Look zeigt: Ob es schwer für Schauspieler sei, auf diese Weise mit dem Älterwerden konfrontiert zu werden. James nahm dies recht gelassen und antwortete, dass man sich nur in Los Angeles Sorgen über das Älterwerden mache. In diesem Zusammenhang ging er auch noch auf eine Frage nach einem Spin Off über Spike ein. Er erklärte, er habe Joss Whedon damals gesagt, dass es für Spike ein Ablaufdatum gibt, da Spike als Vampir nicht altert, während er selber fand, dass er nach dem Ablauf von sieben Jahren zu alt aussehe, um die Rolle noch weiter spielen zu können. Gareth mischte sich in diesem Moment ein und sprach seinem Kollegen ein Kompliment aus, nämlich dass James seiner Meinung nach noch weitere sieben Jahre Spike in sich hätte. Zum "Spike & Drusilla"-Comic, an dem James mitgewirkt hat, hatte er weniger vorteilhafte Dinge zu erzählen als Juliet in ihrem Interview mit myFanbase. Während sie davon schwärmte, wieviel Freiraum ihr mit der künstlerischen Gestaltung gelassen wurde, berichtete James, dass er kaum Einfluss auf diese nehmen konnte und die Figuren weitaus weniger schön geworden sind, als er sich das gewünscht hätte und wie es auch angesichts der Schönheit Juliet Landaus, die er speziell herausstrich, angemessen gewesen wäre. Über das Lob hinsichtlich der Storyline dieses Comics aber freute er sich wiederum sehr.
Ein "Smallville"-Fan fragte, ob man ihn als Brainiac wiedersehen würde, und daraufhin führte er ganz offen aus, dass er zwar zurückkommen könnte, aber nicht glaubt, dass das stattfinden wird, da er der teuerste Gastdarsteller der gesamten Serie war, und dass man diese Kosten damals auf sich genommen habe, um Publikum dazu zu gewinnen. Ob man diese Entscheidung ein weiteres Mal treffen würde, sei wohl unwahrscheinlich, da "Smallville" zur Zeit konstant zufriedenstellende Quoten einfahre.
James hat bereits in vielen Science Fiction-Serien mitgewirkt, aber auf die Frage, ob es eine bestimmte Serie gebe, in der er gerne mal aufgetreten wäre, antwortete er nach kurzer Überlegung "Battlestar Galactica"! Einen Vampir wolle er allerdings nicht nochmal spielen, erklärte er auf die Frage nach der aktuellen Serie "Vampire Diaries", und Gareth funkte dazwischen, dass er zwar für die Rolle des Damon Salvatore vorgesprochen habe, mittlerweile aber froh sei, sie nicht bekommen zu haben. Ob da wohl ein wenig Neid auf Ian Somerhalder aus ihm sprach, der die Rolle so überzeugend verkörpert, als sei sie ihm auf den Leib geschneidert? Einen Lacher hatte Gareth allerdings auf seiner Seite, als er nach dem schlimmsten Feind im Rahmen der Serie "Torchwood" gefragt wurde. Schlagfertig nannte er in diesem Moment nämlich die Hauptfigur Captain Jack. Etwas weniger schlagfertig reagierte der Darsteller, als er von einem Fan allen Ernstes gefragt wurde, warum er eine Mütze trage. Da fragt man sich, was in manchen Fans vorgeht, die sich vor großem Publikum ans Mikrofon begeben, um den Stars ihrer Lieblingsserien solche irrelevanten Fragen zu stellen. Nach ein wenig Fassungslosigkeit angesichts dieser Frage meinte Gareth nur, seine Haare seien unter der Mütze plattgedrückt, weshalb er sie nicht ausziehen könne. Da kam die Frage eines weiblichen Fans an James, ob sie zu ihm nach vorne kommen dürfe, um ihn einmal zu umarmen, weniger überraschend. James reagierte galant und versicherte ihr, sie sehe fraglos wie jemand aus, den man gerne umarmen möchte, aber er könne dieser Bitte nicht nachkommen, da er sonst dem Ansturm an ähnlichen Fragen nicht gerecht werden könne. Nebel aus der Nebelmaschine kündigte, wie bei allen Panels, das Ende der Veranstaltung an, und James und Gareth verließen unter tosendem Applaus die Bühne.
So endete denn auch mein Besuch bei der 19. FedCon im Bonner Maritim mit vielen interessanten Informationen, witzigen Momenten und dem Eindruck, sehr sympathische Schauspieler mal ganz aus der Nähe gesehen zu haben.
Nicole Oebel - myFanbase
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