Die besten Staffeln 2010/2011
Mike & Molly (Staffel 1)

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Chuck Lorres neue Sitcom "Mike & Molly" mit Melissa McCarthy und Billy Gardell in den Hauptrollen feierte am 20. September 2010 auf CBS seine Premiere. Die Serie konnte jede Woche überzeugen und erspielte sich dank starker Einschaltquoten schon recht schnell eine große Fangemeinde. Inzwischen wurde die Sitcom um eine zweite Staffel verlängert.

"Some of my best memories of him are at those baseball games." - "Really?" - "Yeah." - "That was our special time together. Just me and my pop."

Zuerst muss ich ja mal loswerden, dass keine Serie nach einer Ausstrahlung seiner Episoden für so einen Aufruhr gesorgt hat wie in den ersten Wochen bei "Mike & Molly". Gewisse Leute suchten sich absichtlich die Witze heraus, die nach ihrer Meinung unter die Gürtellinie gingen und vermiesten somit nicht nur Chuck Lorre und der gesamten Crew von "Mike & Molly" die Lust und Arbeit an der Sitcom, sondern brachten auch die Leute, die inzwischen die Serie lieb gewonnen hatten, damit richtig auf die Palme. Irgendwie verstanden sie das Konzept nicht. Sie meinten, es ginge darum, Menschen mit Essstörungen hier in ein schlechtes Licht zu rücken. Dabei ging es von Anfang an doch einfach nur um eine Liebesgeschichte. Und zwar fast chronologisch erzählt. Von den Anfängen und den schon bald entstehenden Problemen, die zwischen den Hauptfiguren entstehen. Gerade diese Schwierigkeiten konnte man in vielen Situationen nachvollziehen. Abgesehen von Mike und Molly integrierte man auch die Familie beider und ihre besten Freunde in die Serie.

Im Mittelpunkt der Serie stehen Mike Biggs, ein Polizist, und Molly Flynn, eine Lehrerin, die sich auf einem Treffen der Selbsthilfegruppe "Overeaters Anonymous" kennenlernen. Die Serie hält sich nicht lange mit dem Kennenlernen auf und schon in der zweiten Folge ist sich Mike sicher, dass er Molly eines Tages heiraten wird. Auch wenn bis zum Antrag in der letzten Folge der ersten Staffel noch einige Hindernisse und Probleme zu bewältigen sind. Und daran lässt man den Zuschauer auf witzige, charmante und sogar ernste Art und Weise teilhaben. Sei es nun beim ersten Date, was in einer Katastrophe endet. Oder die Feiertage wie Thanksgiving und Weihnachten, die beide einfach nur chaotisch ablaufen. Oder eben der erste Valentinstag von Mike und Molly, wo die Beziehung auf eine harte Probe gestellt wird, weil Mike durch Zufall etwas über Molly erfährt, was er lieber von ihr selbst gehört hätte.

Doch es werden eben nicht nur diese simplen Situationen gezeigt, sondern auch wie beide plötzlich Muffensausen vor dieser Beziehung bzw. einer Beziehung im Allgemeinen bekommen. Und weshalb sie sich voneinander zurückziehen und auf Abstand gehen. Das alles wurde gut und nachvollziehbar inszeniert, indem man auch Mikes Familie in Form seiner markanten Mutter Peggy (Rondi Reed) und Mollys Familie mit ihrer Schwester Victoria (Katy Mixon) und ihrer Mutter Joyce (Swoosie Kurtz) integrierte, die den beiden immer mit Tipps zur Seite stehen. Ob die Ratschläge aber nun wirklich halfen, sei mal dahin gestellt. Genauso, dass man sie nicht immer um ihre Meinung gebeten hat. Anders ist es bei Carl (Reno Wilson), dem besten Kumpel von Mike. Auf ihn und seine Oma Rosetta (Cleo King) geht Mike schon eher zu, wenn er einen Ratschlag braucht. Beide sind für ihn zu einer zweiten Familie geworden, was man auch gut verstehen kann, wenn man nur an seine schräge Mutter denkt. Bei Carl und seiner Oma würde ich mich auch tausend Mal wohler und geborgener fühlen.

Mit Carl und Samuel (Nyambi Nyambi) führte man noch zwei Charaktere ein, mit denen Molly und Mike sehr gute befreundet sind. Doch bis das bei Molly der Fall war, dauerte es eine Weile, was aber vor allem an Carl lag. Denn er ist auf die Beziehung von Mike und Molly anfangs eifersüchtig und glaubt anfangs, Mike nun zu verlieren. Samuel sorgt meistens für ernste Momente, da er aus Senegal kommt und sich mit dem ganzen Konsum in Amerika nicht anfreunden kann, auch wenn es sein Wunsch war, in die USA zu gehen. Er sorgt für den Kontrast in der Serie, aber auch für lustige Szenen. Wenn man lange keine Beziehung mehr hatte und plötzlich einen Seelenverwandten findet, dann steht man irgendwie auch gleichzeitig vor Problemen. Es sind eigentlich keine richtigen Probleme. Man macht sich diese eigentlich selbst. Deshalb ist die Serie "Mike & Molly" eben so sympathisch. Man kann das Hin und Her der Charaktere so nachvollziehen. Die Serie legt es nicht darauf an, immer witzig zu sein. Sie offenbart von ihren Charakteren immer mehr, und so erfahren die Zuschauer bald, dass Mike und Molly vieles gemeinsam haben. Vielleicht sogar mehr als es ihnen lieb ist. Denn Molly verlor ihren Vater sehr früh, da war sie noch ein Kind und sie musste sich seitdem um ihre Schwester kümmern, weil ihre Mutter das nicht konnte, was die natürlich anders sieht. Mikes Vater verließ die Familie, worüber Mike bis heute nicht weggekommen ist und aus diesem Grund hat er große Verlustängste. Beide sind durch diese ausschlaggebenden Erlebnisse in ihrem Leben bis heute geprägt, was sie noch mehr zusammenschmiedet.

Dass auch Peggy, Vince (Louis Mustillo) und Rosetta im Laufe der Staffel mehr Screentime bekommen haben, fand ich persönlich sehr gut, da ich vor allem die Szenen mit Carls Oma Rosetta immer so witzig und sehr unparteiisch finde. Sie kann Mike das geben, was Peggy ihrem Sohn nicht geben kann. Peggy liebt ihren Sohn zwar auch über alles, doch auch sie ist in den letzten Jahren sehr hart geworden. Zu sich selbst, mit dem ganzen Leben und eben zu Mike. Zu kritisieren habe ich eigentlich nur an der Serie, dass es eben so typische Stand-Alone-Episoden sind und Streitigkeiten und Probleme nach einer Folge eben vergessen und abgehakt sind. Es wäre auch mal gut, wenn eben gerade so was über einen längeren Zeitraum gehandhabt wird. Ich könnte es jedenfalls mehr nachvollziehen. Aber das ist typisch Comedy. Ansonsten freue ich mich auf September und die zweite Staffel!

Dana Greve - myFanbase

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