Die enttäuschendsten Staffeln 2010/2011
Mr. Sunshine (Staffel 1)

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Was haben sich die "Friends"-Fans gefreut - Matthew Perry ist zurück. Nach Jahren, in denen er ab und an mal einen Kinofilm machte, für eine Staffel in "Studio 60 on the Sunset Strip" zu sehen war und sonst kaum von sich Rede machte, sollte er sich zurückmelden. Schon in der vorigen TV-Season hatte er einen Piloten produziert, der jedoch von Showtime nie aufgenommen wurde. In dieser Staffel sollte es für ABC mit dem Piloten "Mr. Sunshine" besser werden. Eine Serie über ein alterndes Entertainment-Center und seine Mitarbeiter.

"Ok well, this is a very exciting place, we've got political conventions, sports, the rodeo, lingerie football, motocross, does any of that interest you at all?"

Der Inhalt von "Mr. Sunshine" klingt vor allem mal nach etwas anderem, was ja nicht gleich schlecht bedeuten muss. Und tatsächlich überzeugte der Pilot auch halbwegs, zeigte man uns mit Matthew Perrys Ben doch einen durchaus interessanten Charakter, der ein bisschen wie seine berühmteste Figur wirkt, nur noch sarkastischer. Ben ist hingegen – anders als Chandler – nicht verheiratet und hält sich auch eher von Beziehung fern. Und obwohl sein Humor durchaus fruchtet, so verbirgt er leider in der gesamten Staffel viel zu viel vor dem Zuschauer und schafft es nicht, ein rundes Bild von sich abzugeben. Damit ist schon einmal das größte Problem der Serie erreicht, denn wenn die Hauptfigur nicht überzeugt, dann kann dies die Serie zumeist auch nicht.

Doch das alleinige Problem der Serie ist Ben dann auch nicht. Denn auch die Storys stimmen vorne und hinten nicht und versuchen einfach viel zu krampfhaft witzig zu sein, so dass der Fortschritt fehlt. Klar hat dies zur Folge, dass man ab und an mal herzlich lacht, aber alleine damit, kann wohl nur "Die Pannenshow" überleben. Zumindest aber, mit einer Auswahl an herrlich, skurrilen Nebencharakteren kann "Mr. Sunshine" überzeugen. Da wäre Crystal, die verrückte Chefin, die Angst vor Clowns hat und keine Gefühle zeigt – auch nicht vor ihrem Sohn oder jener Sohn, der dumm wie Brot ist und dennoch liebeswert. Doch nach nur einer auch nur halbwegs normalen Person sucht man bei "Mr. Sunshine" vergebens, was dann auch das Anschauen einer Episode äußerst anstrengend macht.

Der auch als Co-Autor für die Serie tätige Perry wollte sein TV-Comeback wohl einfach zu sehr und hat krampfhaft versucht eine witzige Show zu machen, ohne seinen Charakteren genug Feinheiten zu verschaffen und sie zu formen. Obwohl einige tatsächlich herrlich skurril sind, so fehlt es allen an Tiefgang, was das Warmwerden mit ihnen deutlich erschwert. Leider zu Recht wurde die Serie so eingestellt.

Eva Klose - myFanbase

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