Die enttäuschendsten Charaktere 2009/2010
Platz 9: Aiden Lucas (Ghost Whisperer)

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Aiden Lucas ist der Sohn von Melinda Gordon und Jim Clancy, der in der fünften Staffel eingeführt wird. Er hat eine besondere Gabe, die ihn von seiner Mutter unterscheidet. Er ist ein Empath und kann die Gefühle anderer nachempfinden und erleben, was anderen Menschen bereits passiert ist. Zu seiner Mutter hat er eine einzigartige psychische Verbindung, allerdings kann er Dinge sehen, Gutes und Böses, die Melinda wiederum überhaupt nicht wahrnehmen kann. Nachdem Fans von "Ghost Whisperer - Stimmen aus dem Jenseits" nun schon lange auf Nachwuchs von Melinda und Jim warten mussten, wurde Melinda Ende der vierten Staffel ja bekanntlich schwanger, und in der ersten Folge der fünften Staffel wurde Aiden Lucas mit einem Zeitsprung von fünf Jahren als neuer Charakter eingeführt.

Von Lichtgestalten und Schattengeistern an die Wand gespielt.

Aiden Lucas kam die gesamte fünfte Staffel überhaupt nie als Teil der Familie und somit als Sohn herüber, sondern meistens doch eher als Telefonauskunft für die meisten Hauptcharaktere oder als krönender Episodenabschluss, was jedoch nicht auslangte. Allein die Szenen mit David Conrad, der seinen Vater spielte, gingen ans Herz, weil zwischen den beiden die Chemie stimmte. Melinda hatte bereits viele Geisterfeinde. In Staffel eins und zwei war es Romano und der lachende Mann und in der dritten Staffel der Untergrund und sogar eigene Familienmitglieder. In dieser Staffel bekommt sie es mit Schattengeistern zu tun. Anfangs sah auch alles so aus, als ob ihr Sohn auf irgendeine Art böse sei und mit diesen Schattengeister kommunziere. Bereits vor der Ausstrahlung der ersten Folge #5.01 Aiden machten die Hauptdarsteller der Serie, Jennifer Love Hewitt, Camryn Manheim, David Conrad, Christoph Sanders und Jamie Kennedy, große Promotion für diesen neuen Charakter. Die Auskünfte, die sie gaben, hörten sich vielversprechend an, doch was dann in 22 Episoden herüber kam, war ernüchternd und total das Gegenteil.

Was mich besonders störte, war, dass der kleine Connor Gibbs überhaupt keine Chance hatte, den Part des Sohnes der Familie herzergreifend und plausibel darzustellen, sondern immer in solch absurden Szenen erschien, wo ich auf ihn hätte verzichten können. Ich meine, er ist ein Kind, keine Telefonauskunft, die Eli, Melinda und Ned ständig über die Schattengeister und Lichtgestalten aufklären muss und der auch noch klüger dargestellt wird, als die Erwachsenen in dieser Serie. Das war so was von absurd. Der Kleine ist fünf Jahre alt. Es gab nur wenige Szenarios, bei denen Connor Gibbs Aiden mal im Zusammenhang mit anderen Kindern spielen konnte und durfte, allerdings wurde er da dann auch gleich wieder für die Mysterien der Serie "missbraucht" und das ganz Normale eines kleinen 5-Jährigen war somit dahin. Aiden sollte mächtiger und stärker als seine Mutter sein, was jedoch ziemlich uninteressant und unbedacht umgesetzt wurde, denn was wurde aus seiner Gabe Empath zu sein? Daraus haben die Macher fast gar nichts herausgeholt, dabei hatte gerade dieser Teil von dem Kleinen so viel Potenzial, das einzige Potenzial.

Wenn man in der Anfangsepisode so viel über ihn bekannt gibt und den Charakter einem so schmackhaft macht, dann verstehe ich wirklich nicht, wieso man daraus nichts macht. Schafften es die Macher dann doch einmal, spannende Informationen über ihn zu vermitteln, wurde das natürlich ans Ende einer Episode gepackt, sodass man nicht viel davon hatte und man dies dann auch nicht notgedrungen wieder aufgriff, doch für so was ist "Ghost Whisperer" ja bekannt. Auch wenn keiner ahnte, dass die Serie nach fünf Staffeln abgesetzt wird, fand ich Aidens letzten Auftritt dann doch sehr kitschig. Während ich immer davon ausging, in ihm steckt etwas Böses, wurde er plötzlich als der Retter seiner Mutter und sogar zum Anführer der Lichtgestalten befördert. Mein Gott, was für ein Happy End! Kitschiger ging's dann wirklich nicht.

Was noch in dieser Staffel nicht funktionierte, war das Zusammenspiel mit den anderen Schauspielern. Es entstand, bis auf David Conrad abgesehen, überhaupt keine Chemie zwischen ihnen. Da konnte in den abschließenden Episoden dann auch nicht die Interaktion mit dem Beobachter Carl helfen, der einer der besten Nebendarsteller der letzten Jahre war. Nun ja… Was haben die Serienmacher von "Ghost Whisperer" falsch gemacht? Meines Erachtens kam die Schwangerschaft von Melinda Gordon viel zu spät oder sie war eben doch unnötig. Später ist man halt doch immer klüger. Mich konnte der Charakter Aiden Lucas von Anfang an nicht überzeugen, er nervte mich und war meines Erachtens unnötig, weshalb einem oft der Spaß an der Serie verging. Ob es nun allein an diesem Charakter lag, bezweifle ich. Jennifer Love Hewitt hatte auch schon mal bessere Zeiten.

Dana Greve - myFanbase

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