Upfronts 2008 - Nach dem Streik

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Jedes Jahr wartet die Medienwelt gespannt auf die Upfronts, die offiziell enthüllen, welche neuen Serien die großen US-Sender ins Programm aufnehmen und welche altbekannten Shows nicht zurückkehren werden. Damit wecken die Upfronts jedes Jahr aufs Neue eine Mischung aus Neugierde, Hoffnung und Enttäuschung. An dieser Stelle werfen wir einen kleinen Blick auf die Upfronts 2008, auf Eindrücke, Stimmungen und Ergebnisse.

Alles ein bisschen anders

Hätte der Autorenstreik in den USA noch einige Wochen länger angehalten, hätte es in diesem Jahr womöglich gar keine oder nur sehr rudimentäre Upfronts gegeben. Doch auch wenn es letztlich noch zu richtigen Upfronts gereicht hat, waren die Spannungsmomente eher gering. Die Serien, die in der schwierigen Streiksaison konstante Zuschauerwerte einfahren konnten, wurden schon vorher verlängert und die Anzahl an neuen Projekten war bei vielen der großen Networks eher gering. Dennoch finden sich unter den neuen Serien einige viel versprechende Kandidaten auf den Quotenthron.

Retro-TV

Wo neu draufsteht, ist nicht gleich neu drin. In der neuen Fernsehsaison setzen gleich mehrere Sender auf Serienformate, die es so schon einmal in früheren Jahren oder in anderen Ländern gab. NBC hofft mit einem Remake der erfolgreichen Serie "Knight Rider", die im Original von 1982 bis 1986 gedreht wurde, einen Hit zu landen. Die Konkurrenz von ABC hat sich auf dem europäischen Fernsehmarkt bedient und eine US-Version der britischen Erfolgsserie "Life on Mars" entwickelt, die mit dem Quotengarant "Grey's Anatomy" als Lead-In recht gute Chancen hat.

Der Sender The CW schließlich hofft, mit einem Spin-Off zu der 1990er Kultserie "Beverly Hills, 90210", das kurz "90210" heißen soll, seine zuletzt schwachen Einschaltquoten aufpolieren zu können. Ob sich diese Strategie der Wiederverwertung auszahlt, wird sich im Herbst zeigen.

FOX sucht den Superhit

Der Sender FOX hat sich gleich zwei sehr hitverdächtige Serien gesichert, die von den Fans mit Spannung erwartet werden. Damit sich die beiden Perlen, "Fringe" und "Dollhouse", nicht gegenseitig in die Quere kommen, wird erstere Serie im Herbst 2008, die zweite Serie im Frühjahr 2009 ausgestrahlt.

Schon jetzt darf eifrig diskutiert werden, ob J.J. Abrams' Science-Fiction-Spektakel "Fringe", oder aber Joss Whedons attraktiv besetztes "Dollhouse" am Ende mehr Zuschauer anzieht. Die Gefahr, dass sich FOX mit zwei teuren Serien von hochkarätigen Serienmachern übernimmt, besteht natürlich, doch Interesse und Aufmerksamkeit ist dem Sender schon von vornherein gewiss.

Bäumchen wechsle dich

Zu den bemerkenswertesten Coups der Upfronts 2008 gehört der Senderwechsel von "Scrubs". Für die achte und letzte Staffel wechselt die Krankenhaus-Comedy von NBC zu ABC. Für NBC bedeutet es zumindest einen leichten Imageverlust, dass man der Serie nicht das von den Machern und Darstellern gewünschte Serienfinale geben wollte, während ABC mit einer Staffel wohl nicht mehr viel Gewinn machen wird, aber sich zumindest in ein positives Licht rückt.

Maret Hosemann - myFanbase

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