Marvel's Runaways - Review des Piloten

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Mit "O.C., California" und "Gossip Girl" hatten Josh Schwartz und Stephanie Savage große Erfolge. Nun wollen sie daran mit der Serie "Marvel's Runaways" anknüpfen. Die Serie entspringt der Comicvorlage von Brian K. Vaughan und Adrian Alphona, die 2003 erschienen sind. Der Streamingdienst Hulu hat sich der Produktion angenommen und ließ eine TV-Serie daraus entstehen.

Die Runaways

Obwohl es sich hierbei um eine Marvel-Serie handelt, stehen vor allem sechs Teenager im Vordergrund: Karolina Dean (Virginia Gardner), Alex Wilder (Rhenzy Feliz), Nico Minuro (Lyrica Orkano), Gert Yorkes (Ariela Barer), Molly Hernandez (Allegra Acosta) und Chase Stein (Gregg Sulkin). Alle sechs waren mal eng befreundet und verbrachten Zeit miteinander, wenn ihre Eltern das jährliche Pride-Treffen der Kirche abhielten. Allerdings scheint das eine Ewigkeit her zu sein, nachdem Amy Minuro gestorben ist. Dieses Ereignis hat die Teenager auseinander gebracht. In der Pilotfolge wird nicht geklärt, warum Amy gestorben ist. Klar wird aber, dass Alex eine ganz enge Beziehung zu ihr hatte und sich seit ihrem Tod zurückgezogen hat und von den anderen verstoßen wird, da er nicht bei Amys Beerdigung war. Alex' Eltern Catherine (Angel Parker) und Geoffrey (Ryan Sands) gaben ihrem Sohn mehr als zwei Jahre Zeit zum Trauern, wollen nun aber, dass er wieder Anschluss findet. Doch so einfach ist das nicht, denn auch die anderen haben ihre Wege mehr oder weniger gefunden, um mit dem Verlust von Amy umzugehen.

Ihre Schwester Nico lebt nach wie vor bei ihren Eltern Tina (Brittany Ishibashi) und Robert (James Yaegashi) und hat sich einen Gothik-Lebensstil zugelegt. Sie isoliert sich eher von ihren Eltern, die selbst nur sehr schwer mit dem Verlust ihrer Tochter Amy zurechtkommen. Chase hat sich währenddessen einer Gruppe Jungs angeschlossen, die dafür sorgen, dass seine schulischen Leistungen schlechter werden, was seinem Vater Victor (James Marsters) gar nicht gefällt, während seine Mutter Janet (Ever Carradine) unter dem Pantoffel ihres Mannes zu leben scheint. Gert und die adoptierte Molly, deren Eltern - anders als in der Comicvorlage - bei einem Feuer ums Leben gekommen sind, scheinen bei Stacey (Brigid Brannagh) und Dale (Kevin Weisman) sehr viel freier als der Rest der Teenager leben zu können. Auf den ersten Blick scheinen Stacey und Dale eher aus der Rolle zu fallen, da sie sehr offen mit Themen umgehen, die bei den anderen Eltern eher hinter vorgehaltener Hand besprochen werden. Ganz anders scheint es da Karolina zu gehen. Sie geht seit ihrer Geburt zur Kirche, die von ihrer Mutter Leslie (Annie Wersching) geleitet wird. Leslie will das Ansehen ihrer Tochter in der Öffentlichkeit wahren, während Frank (Kip Pardue) anscheinend sein eigenes Leben lebt und nur zu den Kirchen-Treffen geht, weil es seine Frau von ihm erwartet. Anders als in der Comicvorlage, ist er allerdings in der Serienadaption kein Mitglied der Pride-Treffen. Das finde ich aber umso interessanter, da so der Spannungsbogen weiter ausgedehnt werden kann.

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Um sich etwas von ihrer Mutter zu lösen, sucht Karolina Rat bei Destiny (Nicole Wolf), die ihr für die Hilfe ihrer Mutter danken will. Karolina macht deutlich, dass sie ähnlich rebellisch wie sie sein möchte und besucht abends eine Disco, bei der ihr Drogen angeboten werden, die sie aber nicht einnimmt. Stattdessen stellt sie fest, dass ihre Arme in Regenbogenfarben leuchten, sobald sie ihren Armreif abnimmt. Das sorgt allerdings auch dafür, dass sie in Ohnmacht fällt und fast zum Opfer der neuen Freunde von Chase wird, der sie aber glücklicherweise vor dem Schlimmsten bewahren kann. Doch eigentlich war er mit Gert zum Lernen verabredet, die vergebens auf ihn wartet und dadurch ihre häuslichen Pflichten an Molly abgegeben hat, die selbst gerade mit sich überfordert ist, als sie feststellt, dass sie ungeahnte Kräfte in sich hat, die anscheinend dann aktiviert werden, sobald ihr Gefahr droht.

All diese aktuellen Umstände führen (natürlich) dazu, dass die Teenager doch wieder zusammenfinden und Alex' Einladung an diesem besonderen Tag nachkommen. Allerdings bemerkt man den Riss zwischen ihnen als Zuschauer recht schnell und wird das Gefühl nicht los, dass Amy das Bindeglied der Gruppe gewesen ist. Erst als die Gruppe unabsichtlich einen Geheimgang entdeckt und sieht, dass ihre Eltern wohl nicht die sind, für die sie sie all die Jahre gehalten haben, scheinen sie langsam aber sicher wieder zusammenzuwachsen, um herauszufinden, warum Destiny sterben musste.

Pride

Obwohl man bei den Teenagern anfangs noch ziemlich im Dunkeln tappt, wie und warum Amy gestorben ist und das zum Bruch der Teenager geführt hat, bemerkt man bei den Eltern ziemlich schnell, dass sie etwas verbergen. Etwas, was Böse ist und etwas, wo ihnen Gefahr drohen könnte, wenn ihre geheimen Treffen ans Licht kommen. Schnell wird auch klar, dass Leslie das Sagen sowohl in der Kirche als auch bei den geheimen Pride-Treffen hat, während vor allem Stacey und Dale eher als eine Art Anhängsel angesehen werden könnten.

Zwar stehen die Teenager im Vordergrund, dennoch ist es genauso interessant und spannend zu rätseln, warum es diese Pride-Gemeinschaft samt Treffen gibt. Welche Kriterien es gibt, nach denen die Mitglieder ausgewählt werden, was es mit den ganzen jungen Teenagern auf sich hat und vor allem, wer der Mann im Bett ist, den Leslie im Laufe der Episode besucht. Ebenfalls interessant ist die Frage, warum Frank offenbar bei diesen Treffen nicht dabei ist und was die Eltern nun unternehmen werden, nachdem ihre Kinder mitbekommen haben, dass sie etwas verheimlichen und etwas Illegales tun?

Fazit

"Marvel's Runaways" ist meine erste Serie aus dem Marvel-Universum und ich bin sehr angetan von dem Format. Mir gefällt die Balance zwischen den Teenagern und den Erwachsenen und die Tatsache, dass die abgeänderten Dinge aus den Comics passend gemacht sind. Ich bin schon jetzt gespannt, was uns hier noch alles erwarten wird.

Daniela S. - myFanbase

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