Merry Happy Whatever - Review Staffel 1
Als ich das Fazit zur ersten Episode von "Merry Happy Whatever" geschrieben habe, kam ich zu dem Schluss, dass es weder wirklich gut, noch wirklich schlecht gewesen ist. Und obwohl ich dies beim Schauen der weiteren Episoden immer im Hinterkopf hatte, hatte ich auch die Hoffnung, dass ich bei der Staffelreview zu einem anderen Fazit kommen würde. Aber ob das auch so ist?
Gute Ansätze, schlechte Ausarbeitung
© Adam Rose
Bei "Merry Happy Whatever" handelt es sich nicht nur um eine Comedy, sondern um eine Familiencomedy. Das wiederum bedeutet natürlich, dass die Familie und deren Mitglieder im Zentrum stehen und genauer beleuchtet werden. Das Ganze erschwert sich aber etwas durch das Genre und die Episodenlänge. Denn bei Comedyserien ist es nun mal ein (ungeschriebenes) Gesetz, dass es amüsant sein soll. Zur Verdeutlichung dessen bieten solche Formate auch oftmals das Lachen aus der Dose. Im Grunde stört mich so etwas überhaupt nicht, denn ich kann es ignorieren oder finde einfach das Gezeigte auch amüsant. Bei "Merry Happy Whatever" war das aber leider sehr selten der Fall. Das Lustige wirkte zu sehr gewollt und dann und wann auch schlichtweg fehl am Platz. Dazu kommt eben noch, dass der Humor für den jeweiligen Charakter gar nicht zu diesem passt und es daher nervig wurde. Allerdings war nicht nur der Humor schlecht ausgearbeitet, sondern auch die Charaktere, was ich bei einer Familien(comedy)serie schade finde.
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Als die Serienbestellung publik wurde, wurden drei Darsteller genannt: Dennis Quaid, Bridgit Mendler und Ashley Tisdale. Anfangs dachte ich mir, dass sie am bekanntesten sind und daher genannt wurden, um überhaupt auf die Serie aufmerksam zu machen. Bereits im Piloten wurde mir aber klar, dass dahinter mehr steckt, als es zunächst den Anschein hatte. Quaids Don, Mendlers Emmy und Tisdales Kayla bekamen die größten bzw. aussagekräftigsten Storylines, die sich über die ganze Staffel ziehen sollten.
Im Piloten wurden mit Dons Flirt mit Krankenschwester Nancy (Garcelle Beauvais), Emmys Jobangebot sowie Matts (Brent Morin) Heiratsantrag und Kaylas möglicher Scheidung von Alan (Tyler Ritter) die Grundsteine für den Staffelverlauf gelegt, während die anderen Kinder und deren familiärer Anhang eher als nettes Beiwerk fungierten und deren Storylines mehr nebenher liefen. Auch wenn man mit den genannten Hauptstorylines eigentlich genügend Potenzial gehabt hätte, hat man dies in meinen Augen vermasselt. Denn auch wenn einem von Anfang an klar ist, dass Matt Emmy am Ende doch noch einen Heiratsantrag macht, den sie wenig überraschend annimmt, fand ich es einfach unnötig, drum herum auch noch ein Drama zu bauen, welches bei mir nicht nur immer mal wieder für das Verdrehen meiner Augen gesorgt hat. Zusätzlich habe ich mich auch noch darüber aufgeregt, dass es Emmys Familie (insbesondere Don) tatsächlich fertig gebracht hat, dass sie an ihrer Beziehung zu Matt zweifelt. Einer Beziehung, die zwar nicht immer harmonisch ist, die aber für beide bisher wirklich gut funktioniert hat. Stattdessen hätte man die Zeit ruhig dafür verwenden können, um anderen Charakteren die Möglichkeit zugeben, sich entfalten zu können. Neben Emmy und Kayla gibt es eben noch Patsy (Siobhan Murphy) und Sean (Hayes MacArthur), die meiner Meinung nach recht kurz gekommen sind.
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Bezüglich Patsy hätte ich es sehr interessant gefunden, ob sie ihre fürsorgliche und etwas naive Art von ihrer Mutter geerbt hat, oder ob sie sich erst nach deren Tod so entwickelt hat. Wobei ich es schön fand, dass sich ihr Kinderwunsch mit der Schwangerschaft erfüllt hat, auch wenn es selbst dabei einige Szenen gab, die man sich hätte sparen können und den Fokus lieber auf ihren Charakter selbst gelegt hätte. Ähnlich wie Patsy bekommt auch Sean seine Storyline, die aber letztlich so schnell abgehandelt wird, wie sie gekommen ist. Auch hier hätte ich mir deutlich mehr gewünscht, z. B. dass seine neue Geschäftsidee etwas tiefgründiger beleuchtet worden wäre.
Dadurch wäre nämlich auch Kayla nicht so sehr in den Fokus gerückt, was mir gut gefallen hätte. Nachdem Alan verkündet hat, die Scheidung zu wollen, war Kayla zunächst am Boden zerstört. Schon bald zeigte sich aber, dass sie ziemlich egoistisch und arrogant sein kann, da sie nur ihre Probleme sieht, nicht aber die der anderen. Im Serienauftakt wurden uns Zuschauern auch schon erste Hinweise darüber geliefert, dass Kayla lesbisch ist. Leider hat man auch in diesem Punkt viel Zeit verschwendet, da es in ihrer Entwicklung in den meisten Episoden mehrere Rückschritte gab, bis sie sich dazu bekennen konnte, auf Frauen zu stehen.
Am besten hat mir tatsächlich Dons Storyline und Entwicklung gefallen. Obwohl er eher miesepetrig ist und auch etwas derb in seinem Auftreten daherkommt, hat Don ein gutes Herz und ist letztlich wie viele Männer eben auch: Verunsichert, wenn es um Gefühle und Emotionen geht. Genau das macht ihn in meinen Augen liebenswert, vor allem wenn er es mit Nancy zu tun hat. Man merkt ihm in jeder Szene an, wie sehr er sie eigentlich mag, aber gewissermaßen Angst davor hat, da er eben noch immer seiner verstorbenen Frau nachtrauert.
Fazit
Die (erste) Staffel von "Merry Happy Whatever" hatte wirklich gute Ansätze, jedoch hat man in meinen Augen zu viel Zeit mit Dingen verschwendet, die wenig bis gar keine Aufmerksamkeit gebraucht hätten. Dafür hat man die anderen Hauptcharaktere eher aufs Abstellgleis gestellt. Am Ende der Staffel entstand bei mir der Eindruck, dass das Genre Comedy für die eigentlichen Storylines nicht gepasst hat. Unterm Strich bleibt eigentlich zu sagen, dass bei "Merry Happy Whatever" keine wirkliche Weihnachtsstimmung aufkommt und es somit auch nicht von Nöten ist, eine zweite Staffel zu produzieren.
Daniela S. - myFanbase
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