Noch nie in meinem Leben ... - Review Staffel 1
Manchmal wundere ich mich doch über mich selbst. Ich habe die erste Staffel der Netflix-Serie "Noch nie in meinem Leben ..." zwar direkt nach dem Start im April 2020 angefangen, doch irgendwie habe ich nach zwei Episoden aufgehört und ich kann noch nicht mal den Grund nennen. Ich kann mir nur vorstellen, dass ich beim Schauen zu oft unterbrochen wurde, so dass ich erst einmal die Lust verloren habe. Warum ich jetzt nochmal angefangen habe, liegt eigentlich darin, dass Niecy Nash eine Nebenrolle übernommen hatte und ich jetzt doch mal neugierig wurde und mir die erste Staffel angesehen habe. Wie mir diese gefallen hat und vor allem, wie mir Devi (Maitreyi Ramakrishnan) gefallen hat, das erfahrt ihr jetzt.
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Das ist meine erste Serie von Mindy Karling, was ich aber nicht schlimm finde. Viel interessanter fand ich aber, dass die Serie eine andere Kultur zeigt und ich bin der Meinung, dass man sich eher auf etwas Neues einlässt, wenn man Spaß daran hat und da ich Spaß an Serien habe, passt das ganz gut. Andere Kulturen bedeutet aber auch, andere Sitten und Bräuche und ich habe zeitweise wirklich versucht, mir Devis Verhalten damit zu erklären (vielleicht manchmal auch schön zu reden), doch dann musste ich hier und da erkennen, dass man nicht alles damit erklären kann und es vielmehr an Devi selbst liegt und natürlich auch an dem, was ihr widerfahren ist und dass es sich eigentlich wie ein roter Faden durch die erste Staffel zieht. Interessant fand ich auch, dass man auch hier ein Voice Over nutzt und das von einem Mann, nämlich von John McEnroe. Er hat ohnehin eine Art von Humor, die sich eher versteckt hält und in Bezug auf Devis Verhalten ist das manchmal sehr passend gewesen. Er ist es auch, der uns zunächst von Devis Leben erzählt, weil die letzten Monate vor Einsetzen der Serie nicht leicht waren.
Devis Vater Mohan (Sendhil Ramamurthy) ist während einer ihrer Schulaufführungen an einem Herzinfarkt gestorben und sie hat das so schwer belastet, dass sie drei Monate nicht laufen konnte. Diese Ausgangslage finde ich recht extrem, weil sowas in jungen Jahren das Leben prägt. Insofern konnte ich auch verstehen, dass sie sich erst einmal nicht damit auseinandersetzen wollte und als Teenager hat man nun mal Interesse an Jungs. Also hier kann ich Devi eigentlich keinen Vorwurf machen. Allerdings sind ihre emotionalen und vor allem auch negativen Wutausbrüche dann doch ziemlich anstrengend, weil sie zeitweise doch schon oftmals die 'mein Vater ist tot'-Karte ausgespielt hat und zwar dann, wenn ihre Freundinnen Fabiola (Lee Rodriguez) und Eleanor (Ramona Young) Probleme hatten und ihre Freundin gebraucht hätten und das ist ein Verhalten von Devi, was in dieser Staffel immer und immer wieder auftritt und ich habe mir spätestens dann mehrfach an den Kopf gefasst, als Devi sich tierisch darüber aufgeregt hat, dass nicht nur ihre Freundinnen mit ihr 'Schluss machen', sondern auch noch Dr. Ryan (Nash). Bei diesem Gespräch habe ich echt dermaßen die Augen verdreht, dass ich mich frage, ob man dabei nur noch das Weiße in meinen Augen gesehen hat. Mich hat es gerade deshalb so genervt, weil Dr. Ryan eigentlich die Person ist, zu der Devi ein freundschaftliches Verhältnis hat(te) und die sie immer bestärkt hat und sich auch viele Dinge anhören musste, wo ich beim Zusehen einige Male gegrinst und gelacht habe, weil ich es so unglaublich fand, was Devi gesagt hat. Ich glaube kaum, dass viele Therapeutinnen so locker und cool damit umgehen würden und Niecy hat das gut rübergebracht. Ich glaube, es war und ist auch wichtig (gewesen), dass Dr. Ryan auch eher eine mütterliche Freundin für Devi ist.
Mit Nalini (Poorna Jagannathan) hat Devi zwar eine Mutter, aber diese erschien mir (vielleicht auch kulturell bedingt) oftmals zu festgefahren und ich bin mir jetzt noch immer nicht sicher, ob das tatsächlich nur mit ihrer Trauer um ihren Mann zu tun hat oder ob sie vielleicht auch grundsätzlich so ein Typ ist. Die Rückblenden haben mir aber deutlich gezeigt, dass Mohan der ruhende Pol der Familie gewesen ist und wahrscheinlich auch das Bindeglied zwischen Mutter und Tochter, da er offenbar oftmals als Streitschlichter fungiert hat. Mir hat Sendhil Ramamurthy in der Rolle unglaublich gut gefallen. Sehr sympathisch, weich, verständnisvoll... Ich konnte gut nachvollziehen, warum Devi so eine gute Beziehung zu ihm hatte und warum sie sich von ihrem Vater mehr geliebt gefühlt hat als von ihrer Mutter. Die beiden sind so unterschiedlich von ihrem Typus, dass sich das natürlich auch in ihrer Verarbeitung der Trauer, aber auch in ihren Lebensweisen zeigt. Ich bin ja schon fast froh, dass Nalini dann auch mal bei Dr. Ryan war, auch wenn Devi natürlich der eigentliche Grund war. Aber ich hatte das Gefühl, Nalini half die Perspektive von außen. Ich glaube zwar nicht, dass es niemals mehr Streit zwischen Mutter und Tochter gibt, aber ihre Versöhnung am Strand, als sie Mohans Asche verstreuten, die war der erste Schritt, so hoffe ich doch. Devi hat ja mit ihrem Auszug ein klares Zeichen gesetzt, aber ich glaube, das war genauso wichtig, damit sie erkennt, gar nicht so anders als Ben (Jaren Lewison) zu sein. Ben ist für mich noch immer kein Sympathieträger, Selbiges zählt übrigens auch für Paxton (Darren Barnet), aber auch bei Ben hat man ja über die Staffel ein bestimmtes Muster erkannt und dass er sich eigentlich nur einsam fühlt, das aber niemals öffentlich zugeben würde. Genauso wenig würde Paxton aber auch zugeben, dass er Devi mag und dass es ihm durchaus imponiert, dass sie seine Schwester Rebecca völlig normal behandelt. Allerdings bin ich nicht über das angedeutete und wahrscheinlich auch fortführende Liebesdreieck erfreut, denn das schreit ja schon wieder förmlich danach, dass Devi wieder hochgradig egoistisch ist und auch ihre Freundschaft mit Fabiola und Eleonore drunter leiden wird, denn ich glaube, besonders Erstere könnte in nächster Zeit eine platonische Freundin brauchen. Mir gefällt Fabiola gut mit Eve (Christina Kartchner), weil sie charakterlich so unterschiedlich sind und irgendwie auch beide noch auf dem Selbstfindungsweg sind.
Auf diesem befindet sich auch Kamala (Richa Moorjani), deren Entwicklung ich eigentlich auch ziemlich interessant finde, da sie zu Beginn und zum Ende der Staffel wie Nalini gewesen ist, zeitweise aber doch aus dem 'kulturellen Muster' ausgebrochen ist, daher empfand ich es auch irgendwie als Rückschlag, da sie statt für Steve für Prashant (Rushi Kota) entschieden hat und ich das Gefühl nicht loswerde, dass es da vor allem um die Optik ging und weniger, was Kamala tatsächlich empfunden hat und das finde ich einerseits schade, aber anderseits auch interessant und spannend, weil es eben mit der Kultur zu tun hat und man dadurch auch Erzählstoff für die zweite Staffel liefert.
Fazit
Ich schaue "Noch nie in meinem Leben …" sicherlich nicht wegen Devi weiter, denn sie ist keine Figur, bei der ich dauerhaft juble, sie ständig auf meinem Bildschirm zu sehen und ihre Besessenheit von Paxton ist auch drüber, zumal es einige Szenen gab, bei denen ich denke 'man, es war doch ganz anders', doch die Serie in ihrer Gesamtheit macht es für mich letztlich aus und ist auch sicherlich aufgrund dessen und der Komik zum Erfolg geworden, weil es ein Format ist, von dem man sich gerne unterhalten lässt und mit knapp 30 Minuten pro Episoden geht das auch zügig, ohne zu viel zu werden.
Die Serie "Noch nie in meinem Leben ..." ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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