Süße Magnolien - Review Staffel 1

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Buchverfilmungen als Filme und besonders als Serien sind schon lange fester Bestandteil in der fiktionalen Welt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Netflix der Buchreihe von Sherryl Woods angenommen hat und "Süße Magnolien" (Originaltitel: "Sweet Mognolias") als zehnteilige Serie verfilmt hat. Wie mir die erste Staffel gefallen hat und warum ich schon jetzt eine Sehempfehlung ausspreche, erfahrt ihr jetzt.

Foto: Brooke Elliott, Heather Headley & Joanna Garcia Swisher, Süße Magnolien - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Richard Ducree/Netflix
Brooke Elliott, Heather Headley & Joanna Garcia Swisher, Süße Magnolien
© 2021 Netflix, Inc.; Richard Ducree/Netflix

Vorab muss ich auch hier sagen, dass ich die Buchreihe nicht kenne, was ich aber nicht schlimm finde, denn das kann ich noch immer nachholen. Was mir bei dieser Adaption am meisten aufgefallen ist, war, wer hinter der Serie steht: Sheryl J. Anderson, was mir wirklich gut gefällt. Nicht, weil ich andere Projekte von ihr kenne, sondern weil man seit einiger Zeit dafür sorgt, dass Frauen als Produzentinnen das Zepter in die Hand nehmen. Aber auch das Casting an sich ist für mich interessant gewesen. Neben Heather Headley ("Chicago Med") und Brooke Elliott ("Drop Dead Diva") wurde zunächst auch Monica Potter ("Parenthood") für eine der drei zentralen Hauptrollen besetzt. Letztere wurde nach dem Pilot von JoAnna Garcia Swisher ("Once Upon a Time") ersetzt. Potter hätte die Rolle der Maddie auch großartig gespielt, doch mit dieser Konstellation bin ich sehr zufrieden. Aber kommen wir mal zum Inhalt des Ganzen. So ganz weiß ich allerdings nicht, wie ich beginnen soll, weil sich "Süße Magnolien" innerhalb weniger Episoden tatsächlich zu meinem Herzstück entwickelt hat.

Foto: Joanna Garcia Swisher, Süße Magnolien (Sweet Magnolias) - Copyright: Eliza Morse/Netflix
Joanna Garcia Swisher, Süße Magnolien (Sweet Magnolias)
© Eliza Morse/Netflix

Im Zentrum steht zum einen die fiktive Kleinstadt Serenity und die drei Freundinnen Helen (Headley), die Anwältin, Dana Sue (Elliott), die Köchin und Maddie (Swisher), die Hausfrau und Mutter. Sie kennen sich bereits seit Kindertagen und haben die schlimmsten Krisen durchgestanden und halten immer zusammen. Zudem sind alle drei ohne festen Freund oder Ehemann. Helens Jugendliebe Ryan (Michael Shenefelt) hat sie verlassen, Dana Sues Ehemann (Brandon Quinn) hat sie betroge und hat sie mit der gemeinsamen Tochter Annie (Anneliese Judge) dann alleine gelassen und Maddie wurde von ihrem Ehemann Bill (Chris Klein) mit seiner Assistentin Noreen (Jamie Lynn Spears) in der Arztpraxis betrogen und diese wiederum wurde geschwängert, so dass Maddie die gemeinsamen drei Kinder Tyler (Carson Rowland), Kyle (Logan Allen) und Katie (Bianca Berry Tarantino) quasi alleine erziehen muss. Man kann also sagen, dass es sich hier um drei Powerfrauen handelt und die Männer eher als die Schwächlinge dargestellt werden. Zumindest Bill, den ich liebend gern als Idioten bezeichne. Bill ist einer der Typen, der sich beweisen muss, dass er auch bei jüngeren Frauen wie ein Magnet wirkt und landen kann. Hierfür eignet sich Noreen wunderbar, die anfangs in meinen Augen ein bisschen als klischeehaftes Blondchen dargestellt wird, die sich in ihren Chef verknallt, sich schwängern lässt und dann mit ihm eine gemeinsame Zukunft aufbauen will, letztlich aber seitdem als Außenseiterin bzw. Störfaktor angesehen wird. Doch im Gegensatz zu Bill hat Noreen noch etwas Verletzliches und dennoch Sympathisches an sich. Ich muss allerdings zugeben, dass sie mich anfangs auch etwas genervt hat, da sie sich als die perfekte Stiefmutter für Bills Kinder aufgespielt hat und eigentlich nur zu Kyle eine enge und freundschaftliche Bindung hatte, die mir nach und nach immer mehr gefallen hat, besonders weil sowohl Kyle als auch Noreen wachsen konnten. Denn Noreen hat sich mit Hilfe von Kyle und ihrem Bruder zu einer starken und selbstbewussten Frau entwickelt hat, die erkannt hat, dass sie nicht auf Bill zählen kann, da für ihn eigentlich nur er selbst an erster Stelle steht und damit keine allzu große Weiterentwicklung durchgemacht hat. Zwar hatte er gute Ansätze und schöne Momente mit seinen Kindern, aber auch mit Maddie. Jedoch waren diese für mich nicht ausreichend genug, damit Bill in meiner Beliebtheitsskala aufsteigt. Interessant fand ich aber auch die Entwicklung was das Verhältnis mit seinen Kindern angeht. Denn im Verlauf der Staffel erkennt auch Kyle, dass Bill nur Interesse hat, wenn er sich davon etwas verspricht bzw. wenn für ihn etwas dabei auf dem Spiel steht. Leider sorgt mich da auch Maddie etwas. War sie doch zu Beginn der Staffel so stark, sich gegen Bill zu stellen und ihm die Meinung zu geigen, scheint sie zum Ende der Staffel ins Wanken zu geraten und ihre Entscheidung, sich scheiden zu lassen, zu bereuen. Ich hoffe, dass sich das Blatt nochmals in eine andere Richtung drehen wird, da Maddie eine unglaublich starke Frau ist, die nach all den Schwierigkeiten Glück verdient hat und das darf gerne mit Cal Maddox (Justin Bruening) sein. Leider sind dort ja auch dunkle Wolken aufgezogen, die meiner Meinung nach gar nicht hätten sein müssen und ich hoffe, dass man das in der zweiten Staffel aufarbeiten kann. Gerne auch mit Maddies Mutter Miss Paula (Caroline Lagerfelt), die sich Glück für ihre Tochter wünscht.

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Foto: Heather Headley, Süße Magnolien (Sweet Magnolias) - Copyright: Eliza Morse/Netflix
Heather Headley, Süße Magnolien (Sweet Magnolias)
© Eliza Morse/Netflix

Glück wünsche ich mir auch für Dana Sue und Helen. Mit Ersterer hatte ich anfangs ein paar Schwierigkeiten, da sie die Ansicht hatte und vielleicht noch immer hat, dass sie immer alles unter Kontrolle haben muss und alles selbst regeln muss. Das hat sie mir zeitweise doch ein bisschen unsympathisch gemacht und auch ihr Verhältnis zu ihrer Tochter Annie wirkt(e) oftmals angespannt, was vielleicht an der Trennung von Ronnie liegt und Dana Sue das Ganze noch nicht verarbeitet hat. Vielleicht hat man dafür in der zweiten Staffel die Gelegenheit, sich darum zu kümmern und aufzuarbeiten und wer weiß? Vielleicht findet Dana Sue ihr Glück mit dem alten Farmer Jeremy (Chase Anderson), der aber gar nicht so alt ist. Zumindest scheint ihr die Begegnung mit ihm gut zu tun, sie wirkt in jedem Fall deutlich entspannter und fröhlicher und ich hoffe, dass man das weiterentwickeln wird. Kommen wir dann mal zu Helen, meiner persönlichen Favoritin der drei Freundinnen, was vor allem an Heather Headley liegt. Im Gegensatz zu Gwen Garrett, die sie in "Chicago Med" spielt, ist Helen deutlich sympathischer, auch wenn sie, wie Dana Sue offenbar in der Annahme ist, alles alleine meistern und stark sein zu müssen. Im Gegensatz zu Dana Sue überspielt sie aber vieles mit Freundlichkeit und Humor. Dennoch merkt man ihr die Verletzlichkeit an, dass sie einen (bisherigen) unerfüllten Kinderwunsch hat und keinen Mann an ihrer Seite hat, der mit ihr zusammen ein Kind möchte, was mir wirklich leid tut, denn Ryan und Helen passen wirklich gut zusammen, doch leider ist das Kinderthema eine Sache, bei der sie keinen Kompromiss finden und was mir sehr leid tut für Helen, da es sie verletzlich macht und weil man im Umgang mit Annie und Maddies Kinder bemerkt, wie liebevoll sie ist und ich würde ihr von Herzen gönnen, ein Kind zu bekommen.

Interessant fand und finde ich in dieser ersten Staffel auch, wie die Konstellationen bzw. die Verhältnisse der Teenagerkinder zueinander sind. Für mich ist Kyle der Leidtragende, da er wirklich manchmal unabsichtlich wie das fünfte Rad am Wagen wirkt und sich wie unsichtbar fühlt, da er nicht gesehen wird und unglücklich verliebt ist und zwar in Annie. Diese wiederum ist allerdings in Tyler verliebt, der aber wiederum mit CeCe (Harlan Drum) zusammen ist. Ich bin zudem froh, dass sich Netflix für eine zweite Staffel von "Süße Magnolien" entschieden hat, da es der Cliffhanger wirklich in sich hat und hoffentlich ohne Zeitsprung aufgelöst wird.

Neben den ganzen Ereignissen und Highlights, samt der Freundschaft der drei Magnolien, die ein Spa errichtet haben, das hoffentlich in der neuen Staffel mehr im Fokus stehen wird, sind es auch die wichtigen Botschaften, die diese Serie in meinen Augen so besonders und zum Herzstück macht. Diese Botschaften sind beispielsweise, dass man es nicht ohne Freunde schafft, dass man die kleinen Dinge in Ehren halten soll, dass man aber auch immer füreinander da sein soll und dass man Dinge braucht, die einen stark machen und an denen man sich festhalten kann.

Fazit

"Süße Magnolien" ist eine dieser Serien, auf die man sich freut, sie schauen bzw. weiterschauen zu dürfen. Sie stellt nicht nur starke Frauencharaktere in den Fokus, sondern auch die Freundschaften zueinander und dass man dadurch nie alleine ist und nur gemeinsam stark sein kann.

Die Serie "Süße Magnolien" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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