Take Two - Review des Piloten

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Da ich nicht eine einzige "Castle"-Folge gesehen habe, bin ich eigentlich die denkbar schlechteste Autorin für diese Review. Mein bisheriger Eindruck ist nämlich, dass vor allem diejenigen bei "Take Two" reingeschaut haben, die einen Vergleich zu "Castle" ziehen wollten, denn immerhin stehen hinter der neuen Serie von ABC mit Terri Edda Miller und Andrew W. Marlowe eben die Serienproduzenten von dieser langlebigen Crime-Serie. Ich habe jedoch aus ganz anderen Gründen eingeschaltet. Zum einen laufen im Sommer immer deutlich weniger Serien, so dass genug Zeitraum zur Verfügung steht, neuen Serien eine Chance zu geben. Dann suche ich in der wärmeren Jahreszeit auch immer gerne nach Serien, die so ein typisches locker-leichtes Sommergefühl erzeugen können und zum anderen sehe ich Rachel Bilson wirklich sehr gerne auf dem TV-Bildschirm. Seit dem Ende von "Hart of Dixie" 2015 ist wirklich viel Zeit ins Land gegangen und da ich "Nashville" nicht schaue, habe ich sie dort nicht sehen können. Daher war "Take Two" eine Sommerserie, in deren Pilot ich zumindest reinschauen musste.

Auch als "Castle"-Laie fallen mir die Parallelen zwischen den beiden Crime-Serien von Miller und Marlowe natürlich sofort auf. Es handelt sich um eine humorvolle Serie, wo in jeder Folge ein Fall der Woche gelöst werden muss. Die Hauptrollen spielen ein Mann und eine Frau; einer von beiden ist vom Fach (also professionell im Kampf gegen das Verbrechen beschäftigt) und der andere ist Künstler, der sich durch hobbymäßige Kriminalermittlungen Inspirationen für seinen Job erhofft. Der einzige Unterschied ist da nur, dass diesmal die Geschlechterrollen vertauscht sind. Eddie Cibrian spielt den Privatdetektiv Eddie Valetik, der sich mit seinem Assistenten, der in technischen Dingen versiert ist, Kriminalfällen widmet, die die Auftraggeber der Polizei nicht zutrauen. Rachel Bilson wiederum spielt die bekannte Seriendarstellerin Sam Swift, die am persönlichen Tiefpunkt angekommen ist. Den Neuanfang will sie mit einer Rolle als Ermittlerin wagen, für die sie Einblick bei Eddie erhält.

Da die Parallelen wirklich sehr offensichtlich sind und ich ebenfalls von Künstlern gerne neue Seiten und eine Weiterentwicklung sehen möchte, kann ich die Kritik vieler durchaus nachvollziehen. Da ich in Bezug auf Miller und Marlowe aber vollkommen unbedarft bin und mich vom Stil her höchstens an "Lucifer" erinnert fühle, habe ich den Piloten durchaus genießen können. Der Grundton ist tatsächlich sehr leicht, der Humor steht bei allen Figuren im Vordergrund, so dass ich wirklich mehrfach grinsen musste. Der Fall der Woche ist simpel gestrickt, was aber auch okay ist, da das für einen Privatdetektiv sehr realistisch wirkt. Natürlich gibt es viele Momente, die man mit einem fetten Augenzwinkern sehen muss. So befinden sich Sam und Eddie in einer Situation unter Beschuss und Sam hat nichts Besseres zu tun, als sich mit ihrem klingelnden Handy auseinanderzusetzen. Aber da ich nie beabsichtigt habe, die Serie bierernst zu nehmen, kann ich damit gut leben.

Für mich wird die schauspielerische Leistung im Piloten definitiv von Rachel Bilson getragen. Sie ist die optimale Besetzung für eine Serie mit dem oben beschriebenen Grundton. Natürlich würde ich sie irgendwann gerne mal in einer wesentlich ernsteren Rolle erleben, aber sie bringt die naive, lebensfrohe und unbedarfte junge Frau auch immer wieder großartig rüber. Eddie Cibrian kenne ich bisher nur aus einer Nora Roberts-Verfilmung, die ich irgendwann in meiner Jugend gesehen habe, aber er ist damals wie heute der typische ernste, attraktive Mann. Er scheint zum Lachen in den Keller zu gehen, wirkt eher düster und dennoch bereit beschützend einzugreifen. Solche Gegensätze bei den Hauptfiguren mag ich eigentlich ganz gerne, doch die Chemie stimmt noch nicht so ganz. Sam wirkt im Gegensatz zu Eddie deutlich kindlicher und da ich davon ausgehe, dass zwischen den Hauptfiguren eine Liebesgeschichte aufgebaut werden soll, könnte mich die Beziehung der beiden aktuell nicht begeistern, da Eddie so eher väterlich wirkt. Der Cast ist insgesamt sehr klein gehalten, so dass man von allen Figuren bereits einen guten Überblickt erhält und deren Potenzial einschätzen kann und das gefällt mir gut.

Fazit

"Take Two" weist große Parallelen zu "Castle" auf, da hinter beiden Serien dieselben Produzenten stecken. Da ich von "Castle" aber noch nicht eine Folge gesehen haben, habe ich den offensichtlichen Stil der beiden neu für mich entdecken können. Mir gefällt dieser lockere Ton bei einer Crime-Serie sehr gut, auch wenn man natürlich vieles mit einem Augenzwinkern betrachten muss. Rachel Bilson gefällt mir in der Rolle der Sam Swift großartig, nur ihre Chemie mit Eddie Cibrian funktioniert noch nicht ganz. Aber dieses Potenzial reicht für mich allemal aus, um "Take Two" als kurzweilige Sommerserie zu genießen!

Lena Donth - myFanbase

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