The Bold Type - Review Staffel 5
Nun ist es also tatsächlich so weit: Ich muss Abschied nehmen von Jane (Katie Stevens), Kat (Aisha Dee) und Sutton (Meghann Fahy), die definitiv eine der besten Frauenfreundschaften auf den TV-Bildschirmen gehabt haben, von denen ich je Zeugin werden durfte. Dass es ausgerechnet zum Ende hin etwas unglücklich in der Planung laufen musste, ist natürlich gleich doppelt schade. Erst ist Staffel 4 verkürzt worden, weil die Pandemie keine weiteren Dreharbeiten mehr zugelassen hat und dann wurde die finale Staffel 5 bestätigt, leider nur mit insgesamt sechs Episoden. Ob mit diesen wenigen Folgen der Serie ein würdiges Ende bereitet werden konnte?
Insgesamt komme ich definitiv zum Fazit, dass ich "The Bold Type - Der Weg nach oben" immer in guter Erinnerung behalten wird, aber leider hat die finale Staffel da doch den wenigsten Anteil dran. Alleine am inhaltlichen Aufbau hat man schon deutlich gemerkt, dass Staffel 5 Improvisation groß geschrieben hat. Auf der einen Seite mussten die losen Handlungsbögen, die aus Staffel 4 noch übrig waren, sauber zu Ende gebracht werden. Und auf der anderen Seite war dann faktisch nur noch wenig Zeit, um die Figuren allesamt in die Richtung zu lenken, die für das große Finale vorgesehen waren. Das hat dann dazu geführt, dass gerade in den letzten drei Episoden einiges sehr hektisch wirkte. Das wird mir als besonders bedauerlich im Kopf bleiben, weil die ersten drei Episoden mir inhaltlich zu nichtssagend und brav für einen baldigen Abschied waren. Ich hätte es mir idealerweise also so vorgestellt, dass lieber die losen Inhalte fix abgehakt worden wären, um dann für das Wesentliche die entsprechende Zeit zu haben. Besonders gut kann ich das an zwei Inhaltsschwerpunkten deutlich machen. Zum einen haben wir Kat, die ihre Beziehung mit Eva (Alex Paxton-Beesley) beendet. Darstellerin Dee hat sich in der Drehpause zwischen Staffel 4 und 5 öffentlich klar gegen diese Storyline ausgesprochen, deswegen war es kein Wunder, dass sie in der neuen Staffel auch schnell beendet werden sollte, aber es wäre definitiv noch schneller gegangen, denn wie Kat mit den wahren Motiven lange hinter dem Berg gehalten hat, war doch sehr langweilig. Der zweite inhaltliche Aspekt ist dann die Drogen-Episoden. Ich bin von diesen Folgen eh kein großer Fan, aber inhaltlich gab es keinen Mehrwert, dafür viele Fragezeichen, ob das wirklich noch sein musste.
Mit der zweiten Hälfte der finalen Staffel habe ich auch zunehmend ein Bauchgrummeln in mir verspürt, ob die Serie wirklich den mutigen Schritt wagen würde, keiner der Freundinnen ein Liebes-Happy-End zu gönnen. Während es grundsätzlich zur Darstellung der Frau in "The Bold Type" gepasst hätte, so waren die Liebesgeschichten doch ein zu großer und vor allem auch schöner Teil der Serie. Am Ende geht es für Kat und Sutton doch noch gut aus, was mein Fanherz definitiv gefreut hat, aber beide sind in der magischen Chemie am Ende der einsetzenden Hast zum Opfer gefallen. Dennoch war es schön, dass vor allem Richard (Sam Page) noch einmal wiederkommen durfte und dass die Kinderthematik zu einem wirklich nachvollziehbaren Ende gebracht wurde, auch wenn es dennoch eine immer potenzielle graue Wolke sein wird, die über seiner Beziehung zu Sutton schweben wird. Bei Jane wiederum bin ich enttäuscht. Es war klar, dass sie mit Ryan (Dan Jeannotte) nicht mehr zusammenkommen würde. Sein Gastauftritt war aber dennoch nett, weil er auch so lange zu "The Bold Type" gehört hat und er hat Jane (unbewusst) daran erinnert, wofür sie wirklich brennt. Aber dennoch fand ich es sehr, sehr seltsam, dass Scott (Mat Vairo) einfach verschwinden musste, dass ein späteres Happy End offen gelassen wurde, um dann noch Bodyguard Zach (Jason Diaz) aus dem Hut zu zaubern. Er und Jane hatten definitiv Chemie, aber es bleibt dennoch schade, dass Scott nie eine faire Chance bekommen hat.
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"The Bold Type" hat mich über bis dato vier Staffeln hinweg besonders beeindruckt, weil immer wichtige Themen angegangen wurden. Ausgerechnet in der finalen Staffel fehlt das nun etwas. Das liegt eben vor allem an dem Ballast aus Staffel 4. Zwar haben wir mit Alex (Matt Ward) und Joey (Ryan Sutton Stevens) noch das Thema Cancel Culture, aber das wirkte auch nicht unbedingt liebevoll angepackt. Ansonsten hat sich auch negativ zu Buche geschlagen, dass Kat nicht mehr bei Scarlett involviert ist, was manche Interaktionen zwischen den Freundinnen unnötig verkompliziert hat. Zum Ende hin wurde es dann wieder etwas besser und da sticht sicherlich besonders Suttons Vorbeugung ihrer Suchtkrankheit vor. Sie hat wirklich oft in dieser kurzen Staffel zum Weinglas gegriffen und gepaart mit dem Drogenkonsum in der einen Folge fand ich es wichtig, dass auch noch mal am Gegenteil gearbeitet wurde, dass es also um Prävention ging. Was man der Staffel aber zu Gute halten muss, ist, dass sie definitiv versucht hat, das Miteinander bei Scarlett noch einmal zu betonen. Sei es der Retreat, sei es Suttons Scheidungsparty oder sei es die Abschiedsparty für Alex, der Cast wurde oft zusammengebracht, wodurch betont wurde, wie sehr sie eine Familie füreinander sind.
Ansonsten ging es in der finalen Staffel noch einmal um den persönlichen Wachstum der drei Freundinnen, aber auch Jacqueline (Melora Hardin) ist nicht auszunehmen, die nämlich an den Punkt kommt, ihr Privatleben nach vielen Tiefs einmal an erste Stelle zu setzen. Sie ist noch lange nicht für den Ruhestand bereit, aber dass sie nun Projekte gemeinsam mit Ehemann Ian (Gildart Jackson) angehen will, das ist doch eine wirklich schöne Vorstellung. Während es bei Sutton beruflich eher stagniert, weil sie mit potenzieller Sucht und Scheidung eher privat beschäftig ist, werden noch viele wichtige berufliche Schritte bei Kat und Jane gemacht. Doch auch hier spielt wieder herein, dass doch vieles überhastet geschehen musste. Dass Kat bei Scarlett vom Hof gejagt wurde, ist nun wahrlich nicht lange her und als die Serie nun endet, ist sie gleich Chefredakteurin. Auch wenn ich zustimme, dass gerade von den Fähigkeiten her bei ihr der Job hervorragend aufgehoben ist, so ist der Weg dahin doch wirklich absurd schnell gegangen worden. Die Idee, dass sie für ihr Projekt, wo sie gegen Missstände aufmerksam machen kann, wieder bei Scarlett integriert wird, hat mir wirklich als nächsten Schritt gereicht, aber nein, muss gleich noch die Messerspitze mehr sein. Bei Jane ist es auch nicht anders. Erst hadert sie mit ihren Führungsqualitäten und das nur im Kleinen für ihr Team beim Vertical und dann soll sie gleich Chefredakteurin werden. Sie entscheidet sich zwar dagegen, weil sie im Schreiben und nicht im Delegieren ihre Leidenschaft sieht und dennoch sind das so viele Entwicklungsschritte, die sonst vielleicht sogar auf zwei Staffeln aufgeteilt worden wären. Am Ende sind doch schon alle Figuren da, wo sie hingehören, da habe ich keine Zweifel dran, aber es hat insgesamt etwas unter Realitätsferne gelitten.
Fazit
"The Bold Type" geht leider alleine aufgrund der äußeren Umstände etwas unglücklich zu Ende, weil sechs Episoden zum Schluss, bei denen auch noch Offenes aus der Staffel davor mitgenommen werden musste, einfach zu wenig sind. Deswegen ist die Staffel etwas im Ungleichgewicht erzählt. Die ersten drei Episoden sind etwas schläfrig und mit Unwichtigem gefüllt, während es in den drei letzten Episoden Schlag auf Schlag geht, was dann schon wieder zu viel ist. Auch wenn ich am Ende mit allen Charakterentwicklungen zufrieden bin und die Serie wirklich immer in guter Erinnerung behalten werden, so ist es doch ein Abschied mit Fragezeichen, was ohne Pandemie hätte sein können.
Die Serie "The Bold Type - Der Weg nach oben" ansehen:
Lena Donth - myFanbase
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