Die Conners - Review
#2.02 Ein Kuss ist nur ein Kuss

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Nach dem gelungenen Auftakt der zweiten Staffel von "Die Conners" wird in Episode #2.02 A Kiss Is Just a Kiss die Storyline rund um Mark ins Zentrum gerückt und schafft damit einen emotionalen Moment. Ebenso baut man die Storyline rund um Becky weiter aus und auch Darlene wird immer mehr in die Ecke getrieben, sich zwischen David und Ben entscheiden zu müssen.

"Ich wünschte, ich wäre nicht schwul"

Foto: Sara Gilbert, Die Conners - Copyright: 2018 Disney Media Distribution. All rights reserved.; ABC/Robert Trachtenberg
Sara Gilbert, Die Conners
© 2018 Disney Media Distribution. All rights reserved.; ABC/Robert Trachtenberg

In der ersten Staffel von "Die Conners" wurde bekannt, dass Mark, der jüngere Sohn von David und Darlene, schwul ist. Im weiteren Verlauf der Staffel kam dies nicht mehr wirklich zur Sprache, auch wenn man durch den Kleidungsstil des Jungen immer wieder daran erinnert wurde. Ich war ein bisschen enttäuscht, weil man diese Storyline erst angefangen, dann aber nicht wirklich weiterverfolgt hat. Zumal Mark zum damaligen Zeitpunkt an einem Jungen interessiert gewesen ist.

Was in der ersten Staffel zu kurz kam, findet in dieser Episode umso mehr Aufmerksamkeit. Zwar ist Mark noch ziemlich jung, da er aber bereits sehr genau weiß, auf Jungs zu stehen, möchte auch er, wie alle anderen auch, seine Zuneigung zeigen. Vollkommen verständlich. Allerdings sind Gefühle etwas sehr Emotionales und etwas sehr Intimes, weshalb man Gefahr läuft, dass diese falsch verstanden oder anders ausgelegt werden. In Marks Fall hat ein Foto dafür gesorgt, dass er und seine Eltern zu einem Gespräch in die Schule gebeten werden, da ein Foto gemacht wurde, welches ihn und Austin küssend zeigt.

Schon im Vorfeld konnte man sich ausmalen, dass dieses Gespräch nicht gerade zu Marks Gunsten ausfällt. Denn Austin wird von seiner Großmutter aufgezogen und diese wirkt bereits ab dem ersten Moment alles andere als verständnisvoll. Hier zeigt sich, wie schädlich es für Kinder sein kann, wenn man sie nicht so akzeptiert, wie sie sind. Austins Großmutter beschuldigt Mark nicht nur, sie beleidigt ihn auch und verlangt von ihrem Enkel, dass er seinem Freund die ganze Schuld gibt, nur um sich nicht weiter damit auseinandersetzen und die Augen vor der Realität verschließen zu können. Durch dieses Szenario wurde für mich erneut deutlich, wie ähnlich Darlene ihrer Mutter ist und ihren Sohn verteidigt, während David (willkommen zurück, Johnny Galecki!) eher hilflos danebensteht und seiner Exfrau zustimmt.

Das Gespräch hinterlässt bei Mark tiefere Spuren und ich bin froh, dass "Die Conners" sich dazu entschieden haben, auch an den Folgen zu arbeiten. Mark zieht sich in sein Zimmer zurück und lässt seine Eltern später wissen, dass er lieber nicht schwul wäre und ihnen gewissermaßen die Schuld daran gibt, weil sie ihn dazu ermutigt haben, zu sich selbst zu stehen. Mir tat es unglaublich leid, diese Worte aus seinem Mund zu hören, weil es sicherlich ohnehin nicht leicht für ihn gewesen ist, sich zu outen. Hier hat mir besonders David gefallen, der für seinen Sohn genau die richtigen Worte gefunden hat und ihn dahingehend ermutigt, weiterhin so selbstbewusst zu sein wie bisher und damit einem Großteil der Menschen weit voraus zu sein. Trotz dessen könnte ich mir vorstellen, dass Mark noch einige Zeit brauchen wird, um wirklich wieder der selbstbewusste Junge zu werden, der er vor dem Gespräch gewesen ist. Interessant fände ich es auch, wenn man Austin dafür nochmals in die Handlung einbindet um zu erfahren, wie es mit ihm weitergegangen ist.

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Beckys Mutterdasein

Ich bin froh, dass wir in langsamen Schritten mitverfolgen können, wie Becky sich immer mehr in ihre Mutterrolle einlebt. Nachdem in der vergangenen Episode die kleine Bev geboren wurde, muss sich Becky nun daran gewöhnen, für ihre kleine Tochter da zu sein. Dabei wird sie auch diesmal von Schuldgefühlen geplagt, verantwortungslos gewesen zu sein, weil Becky vor ihrer Schwangerschaft viel getrunken hat. Doch das alleine ist es nicht nur, was ihr zu schaffen macht. Vielmehr ist es die Tatsache, dass der Milchfluss bei Becky nicht aktiv ist, um die Kleine mit Muttermilch versorgen zu können. Hier lässt sich unschwer erkennen, dass es mit ihrer Sorge selbst zu tun hat und sie dadurch von Ängsten heimgesucht wird, als Mutter zu versagen, da sie sich nicht so um ihr Kind kümmern kann, wie man es von einer (guten) Mutter erwarten würde.

Ich bin mir ziemlich sicher, Becky hätte sich einen Ratschlag ihrer Mutter gewünscht, die ihr sicherlich beigestanden hätte. Allerdings konnte auch Dan seiner Tochter wunderbar zur Seite stehen und Becky gestehen, dass auch er und seine Frau damals viele Fehler gemacht haben und sie trotzdem als Eltern geliebt worden sind. Damit trifft Dan in meinen Augen den Nagel auf den Kopf und stellt damit sicher, dass ein Kind vor allem die Liebe ihrer Mutter spüren muss und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir noch wunderbare Momente zwischen Becky und ihrer Tochter erleben werden.

In Therapie?

Foto: Die Conners - Copyright: 2018 Disney Media Distribution. All rights reserved; ABC/Robert Trachtenberg
Die Conners
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Kommen wir mal zu der Storyline, bei der ich noch immer nicht weiß, was ich von dieser halten soll. Darlene ist in einer Beziehung mit Ben und hat eine Affäre mit David. So wirklich kann ich es noch immer nicht nachvollziehen, da Darlene in meinen Augen nie der Typ war, der sich nicht entscheiden kann. Umso nerviger finde ich daher auch die Tatsache, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt.

Noch immer wissen David und Ben nichts voneinander, was mich ehrlich gesagt auch sehr verwundert hätte. Umso anstrengender ist es dafür Darlene, das Geheimnis ihrer Affäre zu wahren. Zumal Ben wirklich zuckersüß ist und sich um seine Freundin sorgt. Umso schlimmer finde ich es daher, dass sie noch immer keine Entscheidung getroffen hat (ganz im Gegensatz zu Jackie). Einerseits kann ich Darlenes Zögern verstehen, denn David war ihre erste große Liebe und sie werden alleine durch die Kinder (übrigens fand ich es gut, dass Harris diesmal wenig zu sehen war) immer verbunden bleiben werden. Auf der andere Seite scheint sie auch selbst zu bemerken, dass offenbar Ben besser für sie ist. Wobei auch David langsam eine Entscheidung von ihr verlangt und sie ihm statt einer Antwort eine Therapie vorschlägt. Mich würde es nicht wundern, wenn dadurch alles ans Tageslicht kommt. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie weit die Autoren diese Geschichte noch weiterspinnen werden. Was mir allerdings dabei gut gefällt, ist Jackie. Ich mag die Gespräche zwischen ihr und Darlene sehr gerne, weil sie zeigen, dass sie ihre Nichte am besten verstehen kann und trotz ihrer eigenen schlechten Erfahrungen ihre Nichte nicht verurteilt.

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Fazit

"Die Conners" kann auch in der zweiten Episode mit den Entwicklungen punkten und taucht vor allem in Sachen Sexualität tiefer in die Materie ein und zeigt somit, dass es auch ohne Roseannes Ratschläge und Erfahrungen geht. Einziger Minuspunkt ist für mich nach wie vor Darlene und ihre beiden Männern, bei der ich wirklich hoffe, dass die Serie bald zu einer Entscheidung zu kommt.

Daniela S. - myfanbase

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