The Equalizer - Review des Piloten
Da Denzel Washington schon seit jeher einer meiner liebsten Schauspieler ist, waren die beiden "Equalizer"-Filme mit ihm in der Hauptrolle natürlich ein Muss für mich. Für einen Schauspieler, der mit seiner Mimik so viel aussagen kann, war die Rolle eines schweigsamen Rächers für die Gerechtigkeit natürlich ideal. Als nun von CBS eine Version mit weiblicher Hauptfigur (in den 1980ern gab es bereits eine Serie, ebenfalls auf CBS) angekündigt wurde, spürte ich doch eine gewisse Aufregung, auch wenn die Neuinterpretation natürlich ohne Washington würde auskommen müssen. Eine gewisse Überraschung, dass ausgerechnet CBS nun eine weiblichere Version versucht, konnte ich mir dennoch nicht verkneifen. Vor einigen Jahren ist schon "Supergirl", das später zu The CW gewechselt ist, daran gescheitert, den Broadcastsender etwas weiblicher zu machen, mal sehen, wie es das Schicksal mit "The Equalizer" meint…
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Zwar mag die Serie nicht Washington aufbieten können, aber mit Queen Latifah, die im Übrigens schon mit ihm in "Der Knochenjäger" gespielt hat, wurde ein mehr als würdiger Ersatz gefunden. Denn die Schauspielerin und Musikerin hat eine Präsenz und Ausstrahlung, die das Publikum immer in ihren Bann ziehen kann. Sie hat Herz, strahlt dennoch eine gewisse Coolness aus und mit ihr zu spaßen ist auch nicht. All diese Seiten verkörpern zu können, ist mehr als ideal für eine Frau, die zur Tötungsmaschine ausgebildet wurde und nun ihre Fähigkeiten dafür einsetzt, Gutes zu tun. Ihre Figur der Robyn McCall ist ohne Frage das Zentrum der ersten Episode und Latifah macht genau den Job, der von ihr verlangt wird. Gerade wenn sie in unterschiedliche Rollen schlüpft, wenn sie ihre Gegner in Dialogen an die Wand spielen kann und wenn sie als Mutter einer Teenagerin völlig überfordert ist, strahlt sie regelrecht. Etwas schwierig ist es für mich noch in den Actionszenen. Das sieht zu gewollt aus, zu verbissen und ja schon zu cool. Aber da will ich noch nicht die Hoffnung aufgeben, dass sich das einspielen kann.
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Betrachtet man den Pilot nun rein inhaltlich und erinnert sich an die Filme, dann ist die Umsetzung schon überzeugend gelungen. Mit Chris Noth ist der ehemalige enge Mitarbeiter William Bishop von Robyn männlich ersetzt worden. Gleich ihr erster Fall ist mit einer Jugendlichen (Lorna Courtney) verbunden und eben diese Actionszenen, in denen Robyn Weitsicht, Präzision und null Angst unter Beweis stellt, all das sind Elemente, die man schon aus dem ersten Film kennt. Wer diesen also mochte, bekommt im Grunde im Pilot genau das geboten. Dennoch ist "The Equalizer" nicht als bloße Nachahmung gestaltet worden, stattdessen soll es ein Procedural werden, das stilistisch auch andere Elemente benötigt. So ist Robyn keine einsame Wölfin, stattdessen hat sie kleines, aber feines Team an Vertrauten. Sei es eben ihre Familie, ihre Tochter Delilah (Laya DeLeon) und ihre Tante Fry (Lorraine Toussaint) oder seien es Begleiter aus ihrer Vergangenheit. Keiner von diesen scheint zwar die komplette Wahrheit über Robyn zu kennen, aber alle kennen den Teil, den sie bereit ist zu zeigen und der alle dazu bringt, ihr bedingungslos zu vertrauen. Zudem haben wir mit Detective Marcus Dante (Tory Kittles) noch einen vermeintlichen Gegenspieler, aber ich sage vermeintlich, weil er sicherlich bald ein Verbündeter wird, denn seine moralischen Einstellungen gleichen zu sehr denen von Robyn, weswegen sie nicht lange auf unterschiedlichen Seiten stehen können.
Spätestens mit dem Team und der Familie, die Robyns private Seite verstärken soll, sind die ersten zentralen Elemente eines Procedurals gegeben. Es folgt noch der Fall der Woche, denn "The Equalizer" scheint nicht unbedingt das Interesse zu haben, Fälle über mehrere Episoden aufzubauen und spätestens jetzt ist auch der Knackpunkt der Serie ersichtlich. Denn mit diesen Anpassungen an ein typisches CBS-Procedural droht diese Serie ihren individuellen Charakter zu verlieren. Da kann mit Queen Latifah die Hauptrolle von einer Frau besetzt sein, aber es ändert nichts daran, dass "The Equalizer" damit nur ein Teil der großen Masse ist. Bereits jetzt ist egal, wie es für die Serie weitergeht, denn die Zukunft ist jetzt schon geschrieben. Ich verurteile keine Procedurals, dafür gucke ich selbst zu viele, aber es ist doch schade, dass spannende Vorlagen in eine einheitliche Form gepresst werden müssen. Warum hätte es hier nicht eine Miniserie sein können? In bis zu zehn Episoden hätte man so eine intensive Umsetzung von dem anbieten können, was in den Filmen stilistisch dargeboten wurde. In Filmen und gerade in Action-Filmen genießt Charakterarbeit nicht die höchste Priorität, das hätte man hier wunderbar nachholen können. So wird "The Equalizer" wahrscheinlich ein nettes Procedural werden, mehr aber auch nicht.
Fazit
"The Equalizer" macht rein inhaltlich im Pilot alles richtig, denn die Stärken der Filmvorlage wurden verkürzt spannend umgesetzt, zumal mit Queen Latifah auch eine Wucht für die Titelrolle gefunden wurde. Dennoch ist es schade, dass ausgerechnet diese Vorlage zu einem Procedural werden musste, denn hier befürchte ich doch, dass alle besonderen Aspekte verheizt werden und "The Equalizer" eine CBS-Serie unter vielen wird.
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Lena Donth - myFanbase
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