The Last of Us - Review #1.05 Ertragen und Überleben
Episode 5 von "The Last of Us" war für mich eine der Folgen, auf die ich mich zum einen am meisten gefreut, vor der ich aber auch ebenso Angst hatte. Und wieder einmal hat mich die Serie da nicht enttäuscht.
Diesmal erleben wir die Geschichte durch die Brüder Henry (Lamar Johnson) und Sam (Keivonn Montreal Woodard) erneut aus einem anderen Blickwinkel und erfahren, wie sie sich in Kansas City durchschlagen. Das fällt besonders deshalb schwer, weil Henry, wie er selbst sagt, der meistgesuchte Mann der Stadt ist. Auch wenn Joel (Pedro Pascal) ihm da schnell Konkurrenz macht.
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Henry ist aber tatsächlich das Ziel Nummer 1 für Kathleen, die von Melanie Lynskey fantastisch dargestellt wird, das muss hier nochmal erwähnt werden. Sie wirkt unglaublich bedrohlich, obwohl sie immer eher ruhig bleibt. Wahrscheinlich, weil sie zwar skrupellos ist, aber eben nicht nur stumpf böse. Sie will Henry zur Rechenschaft ziehen, weil er für den Tod ihres Bruders Michael verantwortlich ist. Ein Grund, den man grundsätzlich zumindest nachvollziehen kann. Ebenso wie Henrys, denn der hat mit diesem Verrat Sams Leben gerettet.
Die Serie schafft es damit ein Thema zu eröffnen, das in dieser Welt omnipräsent ist und auch im Laufe der Serie noch viel Gesprächsstoff liefern wird: Ist ein Leben mehr wert als ein anderes? Das heißt in diesem Fall, war Sams Leben mehr wert als das von Michael? Für Henry definitiv, denn er würde wirklich alles tun, um seinen Bruder zu retten.
Kathleen hätte für ihren Bruder wahrscheinlich dasselbe getan, ist nun aber durch ihren Verlust nur noch getrieben von Hass und Rache, sodass sie nichts anderes mehr sehen kann. Das ursprünglich wahrscheinlich noble Vorhaben, sich und die Bewohner*innen der Stadt vom FEDRA Regime zu befreien, hat sie dabei vollkommen aus den Augen verloren. Und das, obwohl ihr Bruder ihr in seinen letzten Worten noch geraten hat, sie solle Henry vergeben. Aber ganz so einfach ist das dann eben doch nicht.
Abgesehen von diesen dunklen Momenten, bringen vor allem Ellie und Sam wieder etwas Licht. Beide genießen es unbeschwert über Ellies (Bella Ramsey) Wortwitze zu lachen, Comics zu lesen und sogar ein bisschen zu kicken. Dabei wird nicht nur Henry und Joel klar, was diese Welt vor allem Kindern entreißt. Dennoch brachten die beiden so eine gewisse Leichtigkeit, die in deren Realität kaum noch zu finden ist.
Wie schon in den Folgen zuvor gibt es auch hier wieder jede Menge Easter-Eggs zu entdecken, nicht zuletzt die Zeichnung von Ish, bei denen Serienfans garantiert ein Grinsen übers Gesicht gehuscht ist.
Die größte Änderung, abgesehen von der Storyline um Kathleen, ist aber Sams Taubheit. Craig Mazin hatte diese Idee, um die Bindung der beiden Brüder dadurch auch optisch mehr zu vertiefen, denn so muss sich Sam noch mehr auf Henry verlassen.
Neil Druckmann war, nach eigener (scherzhaft gemeinter) Aussage, ziemlich sauer, auf Mazin, als er diese Änderung vorschlug – weil er nicht selbst darauf gekommen war. Dabei haben sie noch ein weiteres cleveres Element eingebaut, nämlich Sams Tafel, die er immer um den Hals hängen hat, damit er auch ohne Zeichensprache mit anderen kommunizieren kann. Ich freue mich auch über diese Neuinterpretation, weil es sich einfach so gut in die Story eingefügt hat.
Bevor ich zum abschließenden Fazit komme, sei noch kurz die brillante Kinematographie dieser Folge erwähnt, achtet da z.B. gerne mal auf die ein oder andere Reflektion.
Fazit
Mich persönlich hat diese Folge bisher am meisten mitgenommen und ich konnte mir wieder ein paar Tränen nicht verkneifen. Auch wenn man einige Charaktere noch nicht lange kennt, schafft es das Writing und die Darstellung, dass man schnell eine Bindung zu ihnen aufbaut und deren Verlust, wie auch immer der aussehen mag, einfach schmerzt.
Die Serie schafft es bisher jede Woche aufs Neue, mich in die Story und die Welt hineinzuziehen und wie immer, freue ich mich schon auf die nächste Folge.
Endure and survive.
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Sophie F. - myFanbase
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