Upload - Review Staffel 2
Fast genau zwei Jahre haben wir durch die Pandemie bedingt nun auf die zweite Staffel von "Upload" warten müssen und dann gibt es auch nur sieben Episoden… Auch wenn die Wiedersehensfreude für mich wirklich sehr groß war und im Grundsatz immer noch die verrückte, abgedrehte, humorvolle und liebenswerte Serie von Staffel 1 zu erkennen war, so musste ich doch auch feststellen, dass sich Staffel 2 doch einige Fallen selbst gestellt hat. Es ist immer noch ein kurzweiliges Sehvergnügen, aber auch eins, bei dem ich als Zuschauerin zu sehr ans Denken gekommen bin und deswegen mehr auf die Ungereimtheiten geachtet habe, was bei einer Serie, die mich in erster Linie zum Lachen bringen soll, immer gefährlich ist.
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Mein Hauptgefühl bei dieser Staffel ist, dass es sich wie ein Hinarbeiten auf etwas (hoffentlich) Großes anfühlt. In den spärlichen sieben Episoden ist nämlich nicht wirklich viel passiert. Weder für Aleesha (Zainab Johnson) und Luke (Kevin Bigley) individuell noch zusammen ist wesentlich viel passiert. Lucy (Andrea Rosen) bleibt ohnehin die etwas perverse und untragbare Chefin und selbst bei Nathan (Robbie Amell) und Nora Antony (Andy Allo) hatte ich nicht das Gefühl, dass wir entscheidende Charakterentwicklungen präsentiert bekommen. Einzig bei Ingrid (Allegra Edwards) hatte ich das Gefühl, dass sie sich diese Staffel sehr bemüht hat. Das ist auch gar nicht verwerflich, wenn sie auch nicht zu meinen Lieblingen gehört und einfach sehr, sehr anstrengend ist. Aber sie hat recht viel alleine agieren dürfen und man hat wirklich gut nachvollziehen können, wie sich ihre Obsession für Nathan gestaltet, wie sie dabei denkt, wie sie immer nah am Wahnsinn steht und wie sie vor allem ganz tief verborgene Wünsche nach einer normalen Familie hat, die sie unbedingt umgesetzt haben will. Ingrid hat also gezeigt, dass es durchaus gehen kann, aber insgesamt war das in dieser zweiten Staffel wirklich viel zu wenig.
Weiterhin hat sich "Upload" mit der Gestaltung der ersten beiden Episoden keinen Gefallen getan. Denn Nathan und Nora haben quasi isoliert voneinander agiert, wenn sie auch in Gedanken immer beieinander waren. Aber die Chemie der beiden Figuren untereinander, das ist schon ein immenses Pfund der Serie und das so konsequent aufzukündigen und das nach so einer langen Pause, wo man erstmal wieder reinkommen muss, das war nicht geschickt. Dazu ist auch die Darstellung der Ludds so plump gestaltet. Es war sicherlich ein interessanter Gedanke, hier einmal hinter die Fassade zu blicken, aber es wirkte schnell wie ein Haufen Fanatiker, bei denen kein gutes Gegengewicht gegen die Attentäter auf Nathans Leben entstanden ist. Ein Matteo (Paulo Costanzo) durfte eine Folge sympathisch erscheinen, bevor schon wieder die dunklen Wolken erschienen. In diesem Szenario konnte ich es mir überhaupt nicht vorstellen, warum Nora überhaupt solange geblieben ist bzw. sie hat sich im Grunde die ganze Staffel nie eindeutig gegen die Ludds positioniert. Zudem ist sie überhaupt erst zu ihnen gegangen, weil sie sich nicht mehr sicher fühlte. Als sie dann Wochen später in die Zivilisation zurückkehrte, war die Gefahr wie von Zauberhand beseitigt, schien zumindest so… Einzig die Enthüllung rund um Ivan (Josh Banday) sowie die reale Vorlage der KI (Owen Daniel) aus Lakeview waren hier echt nette Überraschungen.
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Ein guter Beleg für klug angefangen und dann vergessen ist wiederum Detective Sato (Hiro Kanagawa), der plötzlich hinter Nora und Nathan her zu sein scheint. Doch er taucht oft nur nebensächlich auf, so dass man ihn eigentlich schon wieder vergessen haben könnte, aber nein, er war wirklich Teil von Staffel 2. So wenig wie es bei ihm vorwärtskommt, so ähnlich kann ich das auch für die anderen zentralen Mythen von "Upload" festhalten. Ich hatte mehr den Eindruck, dass diese Staffel von Einzelhighlights lebt, aber wenig von stringentem Erzählen. Zwar wissen wir nun mehr zu David Choak (William B. Davis) und zu Freeyong, aber ich hätte mir doch entscheidend mehr gewünscht. Auch ein Neuzugang wie Tinsley (Mackenzie Cardwell) wirkt dann völlig unnötig, weil man ahnen kann, dass mehr mit ihr sein könnte, aber es kommt auch nichts. Es gab auch eine Szene, wo die KI herausfindet, dass Ingrid gar nicht wirklich ein Upload ist und in dem Moment war ich mir so sicher, dass es gerade Matteo ist, aber nichts kam. Offenbar wird hier einfach nur ne KI menschlich. Aber das ist auch ein Beispiel, wie diese Staffel viele Pfade geebnet hat, ohne sie dann aber zu gehen. Besonders deutlich lässt sich das an dem Staffelfinale festmachen. Als Serienfan hat man nun wahrlich schon viele finale Episoden einer Staffel zu sehen bekommen und entwickelt dadurch ein bestimmtes Gefühl für gewisse Strukturen. Denn es gibt die Folgen, wo alles einträchtig zusammengeführt wird und es gibt die, wo alles auf den großen Cliffhanger am Ende zusteuert. "Upload" hat nun gar nichts von beidem erfüllt, hätte ich nicht gewusst, dass die siebte Episode die letzte für diese zweite Staffel sein würde, ich hätte es nicht gemerkt. Durch den Download von Nathan hatte man eigentlich einen sehr interessanten Aufhänger, aber es lief doch alles so problemlos, ohne große Rückschläge und dann hört alles in dem Moment auf, als Nathan Nasenbluten bei sich feststellt. Oh, welch Wunder! Denn es war ja im Vorfeld schon klar, dass der Download risikobehaftet ist, weil es noch bei keinem Menschen problemlos gelungen ist. Deswegen fand ich das Ende sehr lahm und hätte mir doch deutlich mehr erwartet.
Deswegen kann ich nur zu dem Endergebnis kommen, dass hier fest mit einer dritten Staffel gerechnet wird, denn sollte das nicht der Fall sein, wäre "Upload" mit dieser Staffel einer der größten Flops, die ich persönlich zuletzt erlebt habe. Mir ist bewusst, dass die Pandemie immer noch ihre Nachwirkungen hat, aber selbst die größten US-Networks, die sicherlich mehr Druck verspürt haben, neues fiktives Material auf Sendung zu bekommen, haben die Aufgabe gemeistert bekommen. Nun hat sich das Produktionsteam schon viel Zeit genommen, aber rund wirkt das Ergebnis leider überhaupt nicht, sondern eher wie aus Resten zusammengezimmert.
Dennoch will ich diese Review nicht völlig negativ gestalten, denn es gab eben Highlights, auf die ich gerne zum Abschluss noch eingehen will. Nachdem Nathan und Nora einmal wieder zusammengeführt waren und an einem Strang gezogen haben, war es doch sehr erleichternd, dass die Anziehung der beiden immer noch so wunderbar funktioniert hat. Allo und Amell haben hier wirklich etwas Schönes geschaffen. Deswegen war ihre besondere Szene in der finalen Episode auch echt der Höhepunkt (buchstäblich!). Auch die digitalen Babys, die Idee dahinter ist einfach so herrlich und passt perfekt nach Lakeview. Dass die Probe-Babys dann auch noch mit dem digitalisierten Gesicht der KI ausgestattet waren, herrlich. Aber auch die verschiedenen Altersstufen, denen sich Ingrid bei ihrem 'Kind' stellen musste, was gewitzt gestaltet. Generell ist der erzeugte Humor wirklich genial und bleibt weiterhin eine der großen Stärken der Serie. Denn es wird auch weiter was gewagt, wie beispielsweise mit Mind Frisk, was dann wieder neue Möglichkeiten eröffnet, die Techniken der Zukunft ironisch zu betrachten. Aber auch die Episode, wo Ingrid gar nicht Ingrid ist und wir so eine Version von ihr erleben, die einem echt ans Herz wachsen könnte, mitsamt dem Pokerspiel, das war gut konstruiert, auch weil es eben so manchmal gelang, die Ärgernisse drum herum auszublenden.
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Fazit
Während der Humor und die innovativen Ideen in Staffel 2 von "Upload" immer noch stimmen, haben mich gerade die inhaltlichen und charakterlichen Entwicklungen doch sehr enttäuscht, weil im Grunde kaum bis gar keine Bewegung zu erkennen war. Dazu ist die Episodenzahl natürlich viel zu knapp und es wirkt schlichtweg unfertig, als hätte man unerwartet abbrechen müssen. Ich hoffe sehr, dass noch mindestens eine dritte Staffel erfolgt, denn ich muss mit dieser Serie wieder versöhnt werden.
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Lena Donth - myFanbase
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