Virgin River - Review des Piloten

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Netflix hat in dieser Season schon einige Serien veröffentlicht, die ich mir angesehen habe. Einige fand ich großartig und andere wiederum nicht so großartig. Teils weil der Pilot oftmals schon zu vollgestopft gewesen ist, andererseits weil ich die Serien von Anfang an nicht sonderlich gut aufgezogen fand. Andere wiederum haben sich im Laufe der Staffel entwickelt. Nun ist kürzlich die Serie "Virgin River" beim Streamingdienst erschienen. Ich muss zugeben, dass ich bis dato noch nicht einmal wusste, dass es sich dabei eigentlich um eine Buchreihe von Robyn Carr handelt, die jetzt adaptiert worden ist. Es war auch nicht unbedingt der Inhalt, der mich angesprochen hat, auch wenn es beim Lesen recht interessant klang. Vielmehr hat mich die Tatsache gereizt, dass es sich um eine Romanze handelt, die mit Alexandra Breckenridge und Martin Henderson in den zentralen Hauptrollen besetzt wurde. Alexandra kenne ich aus "This Is Us" und Martin aus "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte". Dadurch wusste ich natürlich auch, dass sie eines gemeines haben: Eine unfassbar tolle Chemie mit anderen Darstellern. Was würde also passieren, wenn man die beiden in eine Serie steckt, in der sie am meisten miteinander agieren würden? Genau das habe ich mich auch gefragt und einen Blick in "Virgin River" geworfen...

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Neuanfang in Virgin River

Melinda Monroe (Breckenridge), die von allen Mel genannt wird, ist ausgebildete Krankenschwester, die zudem noch Hebamme ist. Sie stammt aus Los Angeles und hat in einem angesehenen Krankenhaus gearbeitet. Schnell stellt sich einem als Zuschauer die Frage, warum eine solche Person ihre Zelte abbricht und eine Stelle in einem abgelegenen Ort annimmt, in dem sie keinen kennt? Die Antwort darauf bekommen wir im Piloten nicht wirklich. Allerdings werden mittels emotionaler Flashbacks immer wieder Hinweise gestreut, dass Mels Mann Mark (Daniel Gillies) nicht mehr am Leben ist. Warum und was passiert ist, erfährt man (noch) nicht. Mels Verhalten, wenn sie alleine ist oder sich unbeobachtet fühlt, lässt jedoch darauf schließen, dass sie entweder Schuld daran hat oder sich die Schuld gibt. Abgesehen davon ist Mel aber eine gestandene Frau, die gut kontern kann und dabei allerdings das oder andere Fettnäpfchen mitnimmt.

Foto: Alexandra Breckenridge, Virgin River - Copyright: Eike Schroter
Alexandra Breckenridge, Virgin River
© Eike Schroter

"Aller Anfang ist schwer" ist zwar nur ein Sprichwort, würde man es aber auf Mel beziehen, könnte man den größten Teil des Piloten beschreiben. Erst einmal kommt sie bei Dunkelheit in ihrem neuen Wohnort an und dann geht auch noch ihr Wagen kaputt. Da kann man eigentlich von Glück sprechen, als sie von einem älteren Mann aufgegabelt wird, der sie zu der Hütte fährt, in der sie die Nacht verbringen wird. Allerdings handelt es sich bei ihrer notgedrungenen Mitfahrgelegenheit um den Stadtarzt Vernon "Doc" Mullins (Tim Matheson): Mels neuer Chef. Dieser hört es gar nicht gern, als sie ihn - nicht wissend, wer er ist - als alt bezeichnet. Obwohl man ihn zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht als Vorgesetzten erlebt hat, kann man sich gut vorstellen, dass Mel keinen leichten Einstand haben wird, was sich gleich mal am nächsten Tag bestätigt. Mullins fühlt sich in seiner Ehre als Arzt verletzt, dass er von nun an auf Hilfe angewiesen sein soll. Somit sind Mel die Hände gebunden, ihr Können unter Beweis zu stellen. Wie ich aber bereits betont habe, ist sie eine gestandene Frau und macht einfach das, was sie für richtig hält. Sie beruhigt eine schwangere Frau, die erste Wehen hat, wobei es sich aber nicht um die Geburtswehen handelt und daher Entwarnung gegeben werden kann. Ein bisschen habe ich darauf gehofft, dass Mullins Mels Fähigkeiten erkennen wird. Wobei ich dieses mögliche schnelle Einlenken seinerseits auch als enttäuschend empfunden hätte. Die erste Staffel umfasst zehn Episoden und Mathesons Charakter scheint eine harte Nuss zu sein, die nicht einmal die Bürgermeisterin und gute Seele Hope (Annette O'Toole) knacken kann. Zwar kann sie Mullins nicht wirklich besänftigen, als sein Verhalten dafür sorgt, dass Mel die Stelle wieder hinschmeißen will. Ich kann mir aber vorstellen, dass Hope Mel dazu bewegen kann, es sich noch einmal anders zu überlegen und doch noch zu bleiben.

Foto: Martin Henderson & Alexandra Breckenridge, Virgin River - Copyright: Netflix
Martin Henderson & Alexandra Breckenridge, Virgin River
© Netflix

Einen gewissen Anteil wird sicherlich auch Barmann und ehemaliger Soldat Jack (Henderson) daran haben. Womit wir da angelangt sind, was diese erste Folge von "Virgin River" ausmacht. Bereits beim ersten Aufeinandertreffen zwischen Mel und Jack wird man nahezu in den Bann der beiden gezogen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb gut, so dass es ein Genuss ist, jede weitere Szene zwischen ihnen anzusehen. Geschuldet ist dies allerdings auch Henderson selbst. Bereits bei "Grey's Anatomy" besaß er das gewisse Etwas mit einer guten Portion Charisma, derer man sich nicht entziehen konnte und immer noch nicht kann. Obwohl Mel und Jack nicht offen ihre Vergangenheit ansprechen, bemerkt man doch sehr deutlich das magische unsichtbare Band zwischen ihnen, wodurch die beiden verbunden sind und was dafür sorgt, dass sie sich auch völlig ohne Worte verstehen und vor allem Jack zu wissen scheint, was Mel benötigt, um in Virgin River anzukommen. Ich bin schon jetzt darauf gespannt, was und wie sich alles zwischen ihnen entwickeln wird. Eines steht nämlich schon jetzt fest: Ein gewisses Knistern ist bei Mel und Jack zu bemerken und ich denke, dass auch die beiden wissen, dass etwas zwischen ihnen ist. Bis es soweit ist, müssen sie erst einmal ihren Ballast aus der Vergangenheit abwerfen.

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Fazit

Die erste Episode von "Virgin River" kommt gut aus den Startlöchern, was vor allem den beiden zentralen Hauptdarstellern zu verdanken ist, die durch ihre wunderbare Chemie durchweg zu überzeugen wissen. Die Episode kann durch ihre flüssige Erzählweise ebenfalls punkten und die Landschaftsaufnahmen tun ihr Übriges. Zudem wurde mit Mels Vergangenheit ein Geheimnis eingebunden, bei dem man sich schon jetzt vorstellen kann, dass es uns zu Tränen rühren wird. Ich freue mich in jeden Fall auf die folgenden Episoden und das Zusammenspiel von Alexandra Breckenridge und Martin Henderson genießen zu dürfen.

Die Serie "Virgin River" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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