Virgin River - Review Staffel 4
Nachdem ich mit dem Cliffhanger aus der vergangenen Staffel nicht sonderlich zufrieden gewesen bin, da er mir zu soapig erschien und ich nicht verstehen wollte, wie man Mel (Alexandra Breckenridge) und Jack (Martin Henderson) immer weitere unnötige Steine in den Weg legen kann, muss ich sagen, dass ich mit dieser Staffel von "Virgin River" doch recht zufrieden bin, auch wenn ich auch bei dieser den ein oder anderen Kritikpunkt habe. Welche das sind, könnt ihr jetzt nachlesen.
In der finalen Episoden der dritten Staffel von "Virgin River" hat man ja die Bombe platzen lassen, dass sich Mel mit den Embryonen ihres Mannes Mark (Daniel Gillies) hat befruchten lassen, dann doch wieder mit Jack zusammenkam und mit ihm geschlafen hat, so dass sie sich nicht sicher war, wer der Vater des Kindes ist. Ich fand das ehrlich gesagt durchaus dämlich, weil die beiden schon soviel zusammen durchgemacht haben und man dennoch eins obendrauf gesetzt hat. Zwar zieht man die Vaterschaftsfrage bzw. ob sie es überhaupt wissen wollen, in die Länge, jedoch fand ich das nicht allzu schlimm, da man verschiedene Faktoren eingebaut hat, dass sich letztlich Jack doch für einen Test entschieden hat. Auch sein Traum in der Auftaktsfolge, den ich ein bisschen kitschig fand, war für mich nachvollziehbar, denn solche Sachen arbeiten in einem. Gerade deshalb hat mir auch gefallen, dass man Mels Schwangerschaft auch dafür genutzt hat, sowohl ihre als auch Jacks Vergangenheit aufzuarbeiten. Bei Mel war es eindeutig der Patientenfall, der eine Totgeburt mit sich brachte und die sie einfach sehr intensiv an ihre eigene erinnert hat. Dennoch fand ich es gut, dass sich Mel sowohl gegenüber Jack als auch Doc (Tim Matheson) geöffnet hat. Damit ist sie für mich einen weiteren Schritt gegangen, um zu 'heilen'.
Jack war da schon ein sehr viel härterer Brocken, aber auch bei ihm lässt sich erkennen, dass es eine entschiedene Veränderung gibt, die eigentlich auch bitter nötig war, denn alleine seine Zeit beim Militär hat ihn geprägt, nur dass er das Ganze einfach noch nicht verarbeitet hat, weil er es letztlich einfach nur verdrängt hat. Dass das ein sehr viel schlechterer Weg ist, hat spätestens der Besuch von Lonergans (Rohan Campbell) Bruder (Tim Mazur) gezeigt. Ich kann verstehen, dass Jack sich für den Tod verantwortlich fühlt und ich denke, es war auch wichtig für ihn, dass er es von Chris selbst lesen musste, dass er Jack nicht die Schuld gegeben hat. Allerdings lag bzw. liegt bei Jack noch mehr im Argen, womit ich persönlich nicht gerechnet habe, denn er hatte noch einen älteren Bruder namens Adam (Everett Andres), der aber vom Dach gefallen ist und wofür es sich vielleicht nicht mal wirklich die Schuld gibt, aber auch das hat er noch nicht verarbeitet. Hier zeigt sich auch das Muster, da auch seine Eltern diese Tragödie einfach vergessen wollten, was auch nicht funktioniert hat und das vielleicht auch mit ein Grund für die Scheidung ist. Es erklärt für mich aber auch Jacks Fürsorge, vor allem bei Charmaine (Lauren Hammersley). Bei ihr frage ich mich ja noch immer, ob ich sie mag oder nicht. In dieser Staffel habe ich dann doch zeitweise meine Sympathie für sie entdeckt, auch wenn sie nach wie vor nicht zu meinen Favoritinnen gehört. Von diesem Cliffhanger am Ende war ich nicht wirklich überrascht. Ich habe mir schon lange gedacht, dass Jack vielleicht doch nicht der Vater der Zwillinge ist. Aber auch hier hat man erkannt, dass weglaufen, ignorieren oder so etwas in der Art einfach nicht funktioniert. Aber ich denke, Charmaine hat selbst erkannt, dass sie Jack so oder so nicht zurückgewinnen kann. Ich hoffe nur, dass er ihr auch verzeihen kann, da sie für mich als Freunde durchaus wunderbar agieren.
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Apropos verdrängen und vergessen wollen: Auch wenn Brie (Zibby Allen) ein vollkommen anderer Typ als ihr Bruder ist, wenn es ums Verdrängen und Vergessen geht, ist sie nicht besser als Jack. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es ist, nochmals über ihre Vergewaltigung und alles, was damit in Zusammenhang steht, zu sprechen, aber auch hier hat sie die Vergangenheit ja nun mal eingeholt. Don (James Kot) ist irgendwie ein richtiges Ekel, der aber seinen Charakter damit versucht zu vertuschen, nett und höflich zu sein und sich bei Brie einzuschleimen. Ich glaube zwar nicht, dass es mit ihrer Abfuhr an ihn getan ist, jedoch habe ich sie wirklich dafür gefeiert, mit welch einer Courage sie ihm gegenüber getreten ist. Daher hat mir auch gefallen, dass sie wieder mit Brady (Benjamin Hollingsworth) zusammengefunden hat, denn für mich gehören die beiden einfach zusammen und bei beiden zeigt sich auch für mich, dass sie sich gegenseitig brauchen, weil sie sich unterstützen können und müssen. Mir ist Brady in den letzten beiden Staffeln sehr sympathisch geworden und er gehört auf jeden Fall zu einem meiner Favoriten.
Zu meinen Favoriten gehört aber nicht wirklich Cameron (Mark Ghanimé), obwohl er wirklich sympathisch daher kommt. Irgendetwas stört mich an ihm, aber ich kann nicht genau sagen, was es ist. Vielleicht liegt es letztlich auch daran, weil er für Mel mehr empfindet, als er sollte und weil er sich das Recht herausgenommen hat, Jack als unzuverlässig zu bezeichnen, ohne die näheren Umstände zu kennen und ihn dann mit seiner Ex zu 'vergleichen'. Ich gehe mal davon aus, dass uns Cameron doch noch in der nächsten Staffel erhalten bleiben wird und dass möglicherweise wir auch noch Bekanntschaft mit seiner Ex machen, denn ich glaube, da liegt noch einiges im Argen.
Kommen wir dann mal ehrlich gesagt zu meiner Lieblingspaarung mittlerweile: Doc und Hope (Annette O'Toole). Ich bin ja froh, dass Hope ihren schweren Unfall überlebt hat und soweit wieder hergestellt ist. Nachdem ich ja in den letzten Staffeln bemängelt habe, dass sie zu anstrengend ist in ihrer Art, hatte ich diesmal das Gefühl, als habe man bei ihr eine Art Resetknopf gedrückt. Hope tut mir wahnsinnig leid, gerade auch, weil sie Lilly (Lynda Boynd) so sehr vermisst und ich vollkommen verstehen kann, dass sie wütend ist, gerade weil sie keinen Abschied von ihrer besten Freundin nehmen konnte, die bei ihr wirklich eine Lücke hinterlassen hat, die sich womöglich nie mehr schließen wird und dann eben noch ihr Schädelhirntrauma. Dennoch muss ich gestehen, dass mir Hope sehr viel sympathischer geworden ist und sie manche Dinge jetzt vielleicht auch nochmals aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Allerdings finde ich ihre Kommentare, wenn sie manchmal auch eher unbeabsichtigt sind, grandios. Ich hoffe, dass Hope nach ihrer (hoffentlich) baldigen vollständigen Genesung ihre jetzigen Wesenszüge nicht wieder verlieren wird. Die Wesenszüge von Doc gefallen mir auch ausgesprochen gut. Er ist in jedem Fall nicht mehr dieser Griesgram am Anfang der Serie und vor allem hat er sich viel weiter geöffnet, als ich es jemals für möglich gehalten habe. Hope und Doc sind für mich noch immer ein Dreamteam und ich freue mich, sie auch weiterhin zusammen sehen zu dürfen.
Wie das bei Denny Cutler (Kai Bradbury) aussieht, weiß ich nicht. Damit will ich nicht sagen, dass ich ihn nicht mag, ich hoffe nur, dass wir ihn dann auch noch in der fünften Staffel erleben dürfen. Bei diesem Charakter hat man es wirklich spannend gemacht, denn ich hatte zeitweise angenommen, Denny hat den Enkeltrick benutzt. Dann hatte ich die Vermutung, er sei ein Süchtiger, aber mit der Enthüllung seiner Krankheit hätte ich nicht gerechnet, vor allem nicht mit dieser Krankheit. Ich denke, dass auch sein Vater daran gestorben ist und kann somit auch nachvollziehen, weshalb er Lizzie (Sarah Dugdale) schützen wollte. Lizzie ist in jedem Fall reifer geworden, was ich sehr mag. Ich hoffe einfach, sie kommt doch noch mit Denny zusammen, weil die beiden als Paarung wirklich prima wären, da ich nicht glaube, dass Ricky (Grayson Maxwell Gurnsey) so schnell wiederkommen geschweige denn, wieder mit Lizzie zusammenkommen wird. Die beiden sind auf jeden Fall tolle Freunde und überhaupt scheint Virgin River ein Ort zu sein, bei dem Freundschaft wirklich groß geschrieben und auch ernst genommen wird. Denn gerade der Gedenkgarten an Lilly, Hopes Freundschaft zu Tara (Stacey Farber) und den anderen, zeigt einfach, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten und genau das mag ich auch so sehr an Preacher (Colin Lawrence). Ich bin aber wirklich mal gespannt, ob er sich letztlich für Julia (Lucia Walters) oder doch Paige (Lexa Doig) entscheiden wird, denn ohne Frage passen beide gut zu ihm und was den Cliffhanger rund um Melissa (Barbara Pollard) und deren Verbindung angeht, das sorgt in jedem Fall für Spannung.
Fazit
Zwar hält auch Staffel 4 den ein oder anderen Stolperstein parat, aber in meinen Augen hat man es storytechnisch viel besser erzählt. Auch wirkt es auf mich, als könnte die kommende fünfte Staffel die letzte von "Virgin River" sein, da doch irgendwie alle Fäden nun zusammenlaufen und man jeder Figur ein Happy End bieten möchte.
Die Serie "Virgin River" ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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