What/If - Review des Piloten

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Mit "What/If" hat der Streamingdienst Netflix eine Thrillerserie mit Renée Zellweger an den Start gebracht, die ich mir allein schon aufgrund des Trailers ansehen wollte. Ganz besonders angetan war ich auch von der Aussage der Serie: Wenn man Erfolg haben will, muss man auch in der (seelischen) Lage sein, alles dafür zu tun. Die Frage, die sich mir jedoch gestellt hat, war, ob man wirklich alles für Erfolg tun würde oder ob es tatsächlich gewisse Grenzen gibt, die man doch scheut, zu überschreiten. Genau diese Frage und Beantwortung beinhaltet die erste Episode.

Um jeden Preis

Ich muss gestehen, dass ich doch überrascht war, Renée Zellwegers Namen auf der Darstellerliste zu finden. Andererseits war ich auch gespannt darauf, welche Rolle sie denn spielen und welche Funktion sie haben wird. So richtig konnte ich mir bis zum Trailer noch kein Bild davon machen, wie man sie in die Serie einbinden wollen würde; zumal der Cast vermehrt aus jüngeren Darstellern besteht. Nachdem ich allerdings den Trailer gesehen habe, konnte ich den Start der Serie nicht mehr abwarten.

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Dieser beginnt mit einem Monolog von Anne Montgomery (Zellweger), die ein Tonband darüber aufnimmt, dass man dafür bereit sein muss, für Erfolg alles tun zu müssen. Danach gibt es einen Zeitsprung von einem Jahr und Anne hat mittlerweile ihr Buch "Um Jeden Preis" herausgebracht hat und ist alles andere als eine unbekannte Persönlichkeit.

Foto: Jane Levy & Blake Jenner, What/If - Copyright: Saeed Adyani/Netflix
Jane Levy & Blake Jenner, What/If
© Saeed Adyani/Netflix

Neben Anne Montgomery lernen wir auch das Ehepaar Lisa (Jane Levy) und Sean Donovan (Blake Jenner) kennen. Während Sean zusammen mit seinem Kumpel Todd Archer (Keith Powers) als Rettungssanitäter und abends in einer Bar arbeitet, nachdem er nicht mehr als Footballspieler aktiv ist, ist Lisa als Wissenschaftlerin beschäftigt. Durch den Krebstod ihrer (Adoptiv-)Schwester hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, ein Heilmittel auf den Markt zu bringen, das auf jeden Patienten individuell abgestimmt Leben retten wird. Das Ganze macht durchaus Sinn, denn auch wenn sie ihre Schwester nicht retten konnte, so hätte Lisa zumindest das Gefühl, andere zu retten. Eine Art Selbsttherapie. Das Problem ist allerdings, dass sie keinen Investor findet, der sie unterstützt und ihr die finanziellen Mittel langsam ausgehen.

Dennoch ist Lisa gewillt, es aus eigener Kraft zu schaffen. Das ändert sich zunächst auch nicht, als ihr Mann die geheimnisvolle Anne kennen lernt, die völlig unverfroren mit Sean flirtet und ihn letztlich darum bittet, dass sich Lisa bei ihr meldet. Dass das alles nicht ganz überraschend kommt, dürfte wohl klar sein. Zumal Anne nicht die Art von Frau zu sein scheint, die in etwas investiert, über das sie sich nicht vorher informiert hat.

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Foto: Renée Zellweger, What/If - Copyright: Adam Rose/Netflix
Renée Zellweger, What/If
© Adam Rose/Netflix

Ich muss sagen, dass es für mich ab da interessant wurde. Anne wird als Figur dargestellt, die den Anschein macht, kein Nein akzeptieren zu wollen und die durch ihre geheimnisvolle Art deutlich macht, über Kurz oder Lang das zu bekommen, was sie möchte. Daher ist es interessant mitanzusehen, wie sich Lisa anfangs gegen ihr Angebot ausspricht, bei dem Anne einfordert, eine Nacht mit Sean verbringen zu können. Natürlich kommt einem bei der Aussage – ein unmoralisches Angebot – sofort in den Sinn, dass es sich letztlich ohnehin um Sex handelt und das Ganze eher wie "Fifty Shades of Grey" wirkt, indem Zelllweger einen auf Mrs. Robinson macht. Ebenso ist abzusehen, dass Sean und Lisa auf Annes Angebot eingehen, damit Lisas Eltern nicht in den finanziellen Ruin gestürzt werden. Damit wird die Frage aufgeworfen, wie viel Vertrauen Lisa ihrem Mann tatsächlich schenkt. Das mag zwar vorhersehbar sein, besonders da Anne in meinen Augen ansonsten keine wirkliche Funktion hätte, allerdings konnte ich erst einmal damit leben. Leider muss ich aber sagen, dass man Lisa schon innerhalb dieser ersten Episode als ziemlich hysterische Ehefrau hingestellt hat, die eben doch kein Vertrauen zum Ehemann zu haben scheint und die Nacht am liebsten gestoppt hätte. Ich muss allerdings sagen, dass diese Nacht einen durchaus neugierig gemacht hat. Besonders da es am Ende eben doch nicht so eindeutig zu sein scheint, wie es anfangs den Anschein hatte, und hinter Seans Nacht mit Anne sehr viel mehr zu stecken scheint, als man zunächst angenommen hat. Dadurch könnte man auch mehr über Seans Vergangenheit erfahren.

Foto: What/If - Copyright: Courtesy of Netflix
What/If
© Courtesy of Netflix

Neben Anne, Lisa und Sean lernen wir auch noch das Ehepaar Todd und Angela Archer (Samantha Marie Ware) kennen. Allzu viel erfahren wir zwar nicht, aber die Tatsache, dass Angela als angehende Chirurgin eine Affäre mit ihrem Vorgesetzten Dr. Harris (Dave Annable) hat und es ihrem Mann nicht sagt, lässt darauf schließen, dass wir uns noch auf eine heftige Auseinandersetzung vorbereiten können. Zudem gibt es noch Cassidy (Daniella Pineda), die man auch als Freundin bezeichnen kann, sowie Lisas (Adoptiv-)Bruder Markos (Juan Castono), der offen mit seiner Homosexualität umgeht, und Foster (Louis Herthum), der als Sicherheitsmann und möglicherweise Vertrauter von Anne arbeitet. Diese Charaktere bleiben aber eher farblos und ich habe leider auch die Befürchtung, dass sie es auch bleiben werden.

Fazit

"What/If" ist eine Mischung aus "Fifty Shades of Grey", "Revenge" mit einer kleinen Prise "Desperate Housewives". Die erste Episode konnte mich bzgl. der Handlung rund um Anne, Sean und Lisa durchaus überzeugen. Es bleibt nur abzuwarten, ob die Serie über den Rest der Staffel auch weiterhin spannend erzählt werden kann oder ob sich meine Befürchtung bewahrheitet und alles im Sande verlaufen wird.

Daniela S. - myFanbase

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