Mikhail Baryshnikov

Mikhail Nikolaevitch Baryshnikov ist eigentlich kein Schauspieler, er ist Tänzer. Und das mit Leib und Seele. Das Time Magazine beschrieb den gebürtigen Letten einmal als den "besten lebenden Tänzer" und das zu Recht. Baryshnikov hat bereits mehrere Goldmedaillen bei renommierten, internationalen Wettbewerben gewonnen und gilt international als einer der besten Balletttänzer aller Zeiten.

Geboren wurde Mikhail am 28. Januar 1948 in Lettland, das zur damaligen Zeit noch zur Sowjetunion gehörte. Sein Vater war ein Ingenieur, seine Mutter eine Näherin. Als Mikhail zwölf Jahre alt war, beging seine Mutter Selbstmord, doch nichtsdestotrotz sagt Mikhail, dass seine Kindheit recht glücklich verlaufen ist. Noch bevor seine Mutter starb, schrieb sie ihren Sohn an der Ballettschule in Riga ein und so sollte die herausragende Karriere von Baryshnikov beginnen.

1963, als Mikhail 15 war, schrieb er sich während eines Besuchs in Leningrad an der berühmten Vaganova Ballettakademie ein und wurde im Kurs von Aleksandr Pushkin angenommen, der - so Mikhail - für ihn wie ein zweiter Vater wurde. Danach besuchte er die Kirov Ballettschule, um anschließend seinen ersten Auftritt in "Giselle" zu absolvieren - und zwar solo.

Daraufhin folgte eine beispiellose Tänzerkarriere in der Sovietunion. Baryshnikov gewann viele Wettbewerbe und war als Ballerino in vielen Stücken zu sehen. Doch trotz seines Erfolgs wuchs in ihm der Wunsch, auch mal im Westen auftreten und arbeiten zu wollen, sodass er sich 1974 während einer Tour durch Kanada dazu entschloss, überzulaufen. Er beantragte Asyl und ließ sich kurzzeitig am National Ballet of Canada nieder, bis er schließlich nach Amerika ging.

In den USA arbeitete er zunächst am American Ballet Theatre in New York, wo er auf die Tänzerin Gelsey Kirkland traf, mit der er einige Zeit zusammen war. Er entdeckte sein Talent für die Schauspielerei, als er 1977 in "Am Wendepunkt" gecastet wurde und neben Shirley MacLaine und Anne Bancroft in der Hauptrolle agierte. Er verkörperte die Rolle des Tänzers Yuri Kopeikine so gut, dass er im folgenden Jahr für einen Oscar und einen Golden Globe nominiert wurde.

Sein nächstes Projekt "The Nutcracker" (1977) brachte ihm eine Emmy-Nominierung ein, ebenso seine Auftritte in "Great Performances: Dance in America". Insgesamt war Baryshnikov ganze sieben Mal für einen Emmy nominiert, drei Mal (1979, 1980, 1989) gewann er ihn. Während er als Schauspieler tätig war, fand er aber auch die Zeit, als Artistic Director am American Ballet Theatre tätig zu sein, eine Arbeit, die er von 1980 bis 1990 übernahm. 1990 gründete er dann zusammen mit Mark Morris das "White Oak Dance Project", das Teil seiner "Baryshnikov Dance Foundation" wurde, die er bereits 1979 gegründet hatte.

Während der 90er Jahre sah man ihn selten auf dem Bildschirm, stattdessen widmete sich Mikhail seinen Projekten. Erst 2003 kehrte der Lette wieder zum Fernsehen zurück: er trat ab der Episode #6.12 Die Nummer Eins in der HBO Hitserie "Sex and the City" als Aleksandr Petrovsky auf. In insgesamt neun Episoden sorgte er für viel Aufregung bei den New Yorker Damen.

Was Baryshnikovs Privatleben angeht, so ist er seit langem mit seiner Lebensgefährtin Lisa Rinehart zusammen, die ebenfalls Tänzerin ist. Mit ihr zusammen hat er drei Kinder, Sofia, Anna und Peter. Aus einer Beziehung mit der Schauspielerin Jessica Lange ging seine erste Tochter Alexandra Baryshnikova (*1981) hervor.