Interview mit Tessa Mossey

11. Juni 2019 | Tessa Mossey stellt den Vampir Heidi McKenzie in Staffel 2 und 3 von Freeforms "Shadowhunters" dar, die auf den Büchern von Cassandra Clare basiert. In unserem Interview sprechen wir über Tessas Erfahrungen am Set von "Shadowhunters" und die Entwicklung und Gefühle ihres Charakters.

Foto: Tessa Mossey - Copyright: David Leyes
Tessa Mossey
© David Leyes

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

1. Wie bist du zur Schauspielerei gekommen? Gibt es ein Projekt, das dir besonders am Herzen liegt?

Meine erste Rolle war das Spielen eines Baumes in einem Theaterstück der Grundschule. Ich kann mich noch immer an das Lied erinnern, das ich gesungen habe, haha! Ich entwickelte eine Besessenheit zum Theater und zur Schauspielerei und war an jeglichem Kurs oder Stück beteiligt, an dem ich teilnehmen durfte. Ich habe in zahlreichen regionalen und gelegentlichen in professionellen Theaterstücken mitgespielt. Ein besonders Projekt war für mich die Darstellung in "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert". Es war die erste Fernsehrolle der Größe, in die ich mich wirklich verbissen habe, und mit einer Gruppe von Menschen zusammengearbeitet habe, die das schon öfter und besser gemacht haben, als ich. Es war sehr inspirierend.

2. Warum hast du für die Rolle von Heidi McKenzie vorgesprochen? Wie verlief der Castingprozess? Kanntest du die Bücher von Cassandra Clare vorher schon?

Mein Agent hat mir eine Kurzbeschreibung für die Rolle geschickt. Ursprünglich war es ein kleiner Gastauftritt für eine Episode in Staffel 2. Ich habe die Bücher nicht gelesen, bis ich die Serie entdeckte, aber ich liebe Fantasy und fand es ziemlich einfach, mich in dem Material zu verlieren. Wir dachten, es wäre eine witzige Rolle, aber ich hatte keine Ahnung, dass die Verantwortlichen ein Jahr später anrufen würde, um mich zu bitten, zur Serie zurückzukehren.

3. Heidi ist ein sehr außergewöhnlicher Charakter, weil man irgendwie nachvollziehen kann, warum sie ihre bösartigen Charaktereigenschaften entwickelt. Wie stehst du zu Heidi? Was magst oder bewunderst du an ihr besonders?

Ja, das Publikum erlebt nicht immer, warum ein Charakter so wird, wie er ist. Ich liebe, dass wir ein bisschen von dieser Wandlung bei ihr gesehen haben. Ich habe eine kleine Schwäche für Heidi, weil sie unglaublich zu spielen war. So unvorhersehbar. "Bewundern" ist ein starkes Wort, weil wir über eine Serienmörderin sprechen! Aber war ich an dem Charakter liebe, wie schnell sie die inneren Abläufe ihrer neuen Welt begreift und wie klug und erfinderisch sie ist.

4. Heidi wird besonders von Raphael am Anfang der Staffel behandelt und dann von Simon abgewiesen, von dem sie besessen ist. Was denkst du über ihre Besessenheit? Und was hältst du von Simons Reaktion, als er sie kennenlernt?

Heidi sehnt sich nach Zugehörigkeit und hat Angst vor der Möglichkeit des Verlassenwerdens. Sie hängt sich verzweifelt an jeden in ihrer Nähe und bewirkt damit genau das Gegenteil von dem, was sie eigentlich erreichen möchte. Wenn ich Simon wäre, ich hätte mich ebenfalls gefürchtet!

5. Sie befolgt den Rat von Lilith, indem sie Rebecca und Elaine als Geisel nimmt. Was waren die Herausforderungen bei der Szene?

Eine der Herausforderung war das Tempo und die Spannung der Szene beizubehalten, während wir auch einen klaren Takt und Abwechslung zu finden versucht haben, um es interessant zu halten.

6. Warum hat sie deiner Meinung nach beinahe einen Krieg zwischen den Vampiren und Werwölfen verursacht und dann die Vampire verraten, indem sie Alec die Identität der Angreifer genannt hat? Gab es ein verstecktes Motiv dahinter?

Heidi hat realisiert, dass sie um zu überleben, den anderen voraus sein muss. Sie war überall ein Außenseiter, sogar unter den Vampiren. Also hat sie zuerst einen gemeinsamen Gegner gesucht, die Werwölfe, um sich selbst mit den Vampiren zu verbünden. Dann hat sie sich an die mächtigste Gruppe gewendet: die Schattenjäger. Ihr Ziel war es beide Seite auszuspielen und den Clan im Ungewissen zu lassen, dass sie sie gemeldet hat. Das hätte ihr die ultimative Macht und Kontrolle gegeben.

7. Hat sie es verdient am Ende von Maia getötet zu werden? Oder teilst du Simons Sichtweise?

Heidi war eine Bedrohung, was der Grund dafür ist, dass es Gesetze gibt, um mit Personen wie ihr umzugehen. Der Gedanke, dass man jemanden töten sollte, wenn er eine Bedrohung darstellt, könnte auch Heidi Handlungen in strittiger Weise rechtfertigen. Ein größeres Motto in "Shadowhunters" ist, dass niemand nur vollkommen gut oder bösartig ist. Diese Staffel, diese Handlung war eine Erinnerung daran, dass wir nicht von jemand geblendet werden dürfen, der "gut" ist, oder dass wir annehmen, dass Personen in Machtpositionen immer fair handeln. Die meisten von uns würden ohne zu zögern sagen, dass Folter falsch ist, aber warum sind wir damit einverstanden, wenn die Schattenjäger Lilith foltern? Nur weil die Tat von Personen begangen wird, mit denen wir uns politisch verbunden fühlen, macht die Handlung nicht in Ordnung. Diese Staffel bringt das Publikum immer wieder in Situationen, wo wir uns fragen "Woah, warum ist Folter oder Mord für mich in diesen Fällen in Ordnung?". Ich finde es großartig, dass die Serie das Publikum dazu bringt, sich diese unbequemen Fragen zu stellen.

8. Wenn du ihr Ende hättest umschreiben können, was wäre aus Heidi geworden?

Ich denke ihr Ende war fantastisch! Wenn ich es umschreiben müsste, hätte ich sie liebend gerne etwas länger als Anführerin des Vampirclans gesehen und erlebt, wie sie die Unterweltler vereinigt, um die Schattenjäger und ihr Klassensystem herauszufordern. Es gibt so viel mehr Unterweltler als Schattenjäger und wenn es nur um Zahlen gehen würde, wären die vereinigten Unterweltler eine enorme Bedrohung.

9. Was war dein Lieblingsmoment beim Drehen der "Shadowhunters"-Episoden?

Die Rede, die Heidi in #3.15 Auf die Kinder der Nacht hält, war episch. Es hat mich gegruselt, so viel Wahrheit in einer Rede zu sehen, die von einem so teuflischen Charakter gemacht wird.

10. Heidi erzählt Simon, dass sie wirklich ein Vampir werden wollte. Da es vor einigen Jahren einen großen Vampirhype in der Literatur, in Filmen und Serien gegegeben hat, kannst du ihre Faszination nachvollziehen?

Zu einhundert Prozent. Als ich jünger war, wollte ich ein Vampir sein oder mit einem ausgehen. "Twilight" ist schuld.

11. Neben "Shadowhunters" warst du Teil einer anderen großartigen Buchadaption "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert". Was wäre eine andere Buchadaption, bei der du mitspielen wollen würdest?

Ooou, schwierige Frage! Jede Adaption von Lucy Maud Montgomerys Werken wäre sehr besonders, weil ich mit ihren Büchern aufgewachsen bin.

Danke, dass du dir für uns Zeit genommen hast, Tessa. Wir wünschen dir alles Gute!

Ceren K. - myFanbase


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