Bewertung

Review: #5.13 Die Engel wachen über Dich

Zeitreisen haben sich bis jetzt in "Supernatural" bewährt, und auch dieses Mal hat sich die Thematik in keiner Weise abgenutzt, denn die Vergangenheit der Winchester-Familie hat bei weitem mehr zu bieten, als nur Föhnfrisuren und starke Autos.

Anna

Man fragt sich ja nun schon seit geraumer Zeit, was mit dem abtrünnigen Engel passiert ist, und jetzt endlich bekommt man die Auflösung – Anna wurde im Himmel gefangen gehalten und gefoltert. Nach ihrem Entkommen, ob vom Himmel gewollt oder ungewollt sei dahin gestellt, sinnt sie jetzt nur noch danach, Sam zu töten und somit Lucifers sterbliche Hülle ein für alle Mal zu vernichten. Soweit, so schlecht. Ich persönlich habe immer auf eine Fortsetzung der Romanze zwischen Anna und Dean gehofft, was sich jetzt wohl erledigt hätte, denn die Pläne, welche der Engel in seiner geistigen Umnachtung schmiedet, können es beinahe mit denen Rubys aufnehmen.

So will Anna nicht nur in der Vergangenheit Mary und John Winchester töten und somit Sams Geburt verhindern, sie ruft, dort angekommen, auch noch Uriel zu Hilfe, obwohl sie eigentlich wissen müsste, welche Rolle dieser in der Zukunft gespielt hat. Alles in allem eine traurige Entwicklung für Anna, die tatsächlich von der unschuldigen Gejagten zur eiskalten Jägerin wurde.

John und Mary

Gejagt werden in dieser Folge, wie schon erwähnt, in erster Linie John und Mary Winchester. Und als Zuschauer muss man sagen: Gott sei Dank! Denn sonst wären wir wohl nicht in den Genuss gekommen, das junge, verliebte Paar wiederzusehen, um das herum sich eigentlich eine eigene Serie machen ließe. Die beiden harmonieren so gut miteinander, dass man fast vergessen könnte, welches Schicksal sie später einmal ereilen wird.

Dass dieses Schicksal offenbar wirklich nicht abwendbar ist, zeigt sich überdeutlich in den Gesprächen mit Sam und Dean. Hier muss wieder einmal gesagt werden, wie gut Jensen Ackles und Jared Padalecki ihren Job machen. Vor allem Letzterer läuft in dieser Episode zu einer neuen Bestform auf, wenn er wie erstarrt seine Eltern ansieht, oder später in einer Unterhaltung indirekt seinem Vater dessen unkonventionellen Erziehungsmaßnahmen verzeiht. Aber auch die Unterhaltung zwischen Dean und Mary bildet einen jener Momente, die man so schnell nicht vergisst, und als sich schließlich die Brüder einig sind, dass Mary John verlassen sollte, um die Geburt ihrer Söhne zu verhindern und damit auch die Apokalypse, stockt einem unweigerlich der Atem. Und als man dann schon denkt, der Höhepunkt der Folge sei erreicht, taucht auch noch wie aus dem nichts der letzte noch abgängige Erzengel auf.

Michael

Michael offenbart nun endlich, warum es gerade Sam und Dean sein müssen – es ist eine Blutlinie, die direkt auf Kain und Abel zurück geht und so den Erzengeln ein Dasein auf Erden ermöglichen kann. Im Gegensatz zu Raffael, der ein verrückter Psychopath zu sein scheint, oder Gabriel, der sich lieber mit Spielchen, als mit dem Ernst des Lebens befasst, scheint Michael ein durchaus vernünftiger Engel zu sein. Zwar kommt auch er nicht ohne große Schicksalsansprachen aus, aber wer hätte auch anderes von ihm erwartet. Immerhin hat er mir Hoffnung auf ein gutes Ende gemacht, indem er klar stellt, dass er Dean auf keinen Fall mit zerstörter Seele zurücklassen wird.

Dieses Zugeständnis wirft bei mir allerdings auch die Frage auf, warum Dean sich noch immer hartnäckig weigert, Michael seine Zustimmung zu geben. So könnte er zumindest Lucifer bekämpfen, bevor dieser von Sam Besitz ergreifen kann. Mag sein, dass er für diese Einstellung seine Gründe hat, viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass das strikte "Nein" einfach nur Zeichen seiner Sturheit ist. Die Zukunft wird es zeigen.

"Team Free-Will"

Generell sieht es für den Widerstand der Apokalypse nicht rosig aus, ganz, wie Dean es auch schon gesagt hat. Und das erste Mal zeigt sich in dieser Folge, wie viel auch Castiel von seiner ehemaligen Kraft einbüßen musste. Bis jetzt habe ich diesen immer für die Geheimwaffe der Jungs gehalten, jetzt werde ich mich wohl an einen anderen Grashalm klammern müssen. Auf der anderen Seite beweist unser aller Lieblingsengel wieder einmal, auf wessen Seite er steht, wie weit er für die Jungs gehen würde und vor allem wie unverzichtbar er und sein Darsteller Misha Collins für die Serie geworden sind.

Fazit

Wieder einmal besticht die fünfte Staffel durch eine qualitativ grandiose Folge, die mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine jener Episoden ist, die einem sehr lange im Gedächtnis bleiben werden. Oder anders ausgedrückt: Prädikat wertvoll.

Eva K. – myFanbase

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