Review: #7.11 Die Nacht der Abenteuer
"Supernatural" kehrt nach der Winterpause zurück und folgt weiterhin demselben Weg, der den eingefleischten Fan enttäuscht. Lange wollte ich das nicht wahrhaben, aber die Serie wird wohl nie wieder zu ihrem alten Glanz zurückfinden.
Smile
Die Folge bot nichts Neues oder Überraschendes und hebt letztlich nur eine Sache hervor, die mittlerweile wirklich ausgelaugt ist: Verdrängung. Natürlich begibt sich Dean auf einen Rachefeldzug, wie ich es in meiner letzten Review prophezeit habe, und arbeitet dafür mit dem Jäger Frank zusammen, der einen auch noch nach dieser Folge kalt lässt. Darüber hinaus ist er das beste Beispiel dafür, dass es der Serie an Tiefgründigkeit fehlt. Ja, Frank musste auch schon einiges einstecken (Welcher Jäger denn nicht?) und gibt Dean aus diesem Grund einen Rat, wie dieser mit dem Tod von Bobby umgehen kann.
Bobby ist also tot und wie behandelt diese Serie dieses Thema, richtig, mit Verdrängung, womit wir auch gleich zum nächsten Punkt kommen. Seit wann macht Dean etwas anderes? Ein aufgesetztes Lächeln ist also des Rätsels Lösung, dabei macht Dean eigentlich seit Jahren nichts anderes. Bei der Szene, wo Frank Dean diesen Rat gibt, wusste ich zuerst nicht, ob ich noch auf einen versteckten Witz warten soll oder ob uns die Autoren im Ernst so was verkaufen wollen. Ich gebe zu, dass es ein markantes Merkmal von Dean ist zu verdrängen und man ihm deswegen früher nicht böse sein konnte, aber nach sechs Staffeln fragt man sich doch, wo die Charakterentwicklung geblieben ist. Noch viel schlimmer ist, dass Sam auf denselben Zug aufgesprungen ist. Normalerweise konnte er über Gefühle reden, doch das hat sich geändert. Scheinbar steht das sinnbildlich für die Kreativität der Autoren, die nicht mehr wissen, welche Worte sie ihren Charakteren in den Mund legen sollen. Diese verdrängen ebenso gerne das Wesentliche, denn anstatt sich zufriedenstellend mit Bobbys Tod auseinanderzusetzen, bauen sie eine Lückenfüller-Story ein.
Nur zu Erinnerung, in 5.11 Sam, durchgeknallt nach Ellens und Jos Tod haben die Brüder gleichermaßen ihr Leid unter den Teppich gekehrt. Früher hat das funktioniert, allerdings gelingt dieselbe Herangehensweise nicht für immer. Außerdem gehen der Serie langsam die Charaktere aus, die noch überhaupt sterben können.
Quit
Noch vor kurzem war ich davon überzeugt, dass die Serie sich fängt, wenn sie an die alten Zeiten anknüpft, allerdings zeigt 7.11 Adventures In Babysitting, dass es ermüdend geworden ist. Ohne eine Generalüberholung sehe ich schwarz, wobei ich eigentlich selbst keinen blassen Schimmer habe, wie man "Supernatural" verändern könnte, ohne dass das Ergebnis genauso enttäuschend ausfällt, wie es bereits der Fall ist. Die Handlung ist seit längerer Zeit dünn und früher oder später habe ich damit gerechnet, dass rückwirkend die Charaktere an Tiefgründigkeit verlieren. Das ist nun eingetroffen. Jensen Ackles und Jared Padalecki sind talentierte Schauspieler, aber selbst das ist nicht mehr ausreichend. Deans leidender Blick hat an Wirkung eingebüßt.
Krissy und ihr Vater wollten am Ende der Episode dem Leben als Jäger den Rücken zudrehen, was ihnen von Dean geraten wurde, und die ganze Zeit habe ich darauf gehofft, dass Dean zu demselben Entschluss kommt. Bisher erschien das als kein praktizierbarer Ausweg, doch das muss nicht so bleiben.
Fazit
Die Winchesters sind in Bezug auf ihre Entwicklung an ihre Grenzen gestoßen. Es fühlt sich so an, als wäre das Ende von "Supernatural" seit anderthalb Jahren überfällig. Die Autoren würden mir einen Gefallen tun, wenn sie Dean und Sam ihren Frieden geben würden. Nichtsdestotrotz befürchte ich eine achte Staffel, die dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung machen und aller Voraussicht nach die Serie weiterhin künstlich in die Länge ziehen wird.
Lukas Ostrowski - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Adventures In BabysittingErstausstrahlung (US): 06.01.2012
Erstausstrahlung (DE): 20.09.2013
Regie: Jeannot Szwarc
Drehbuch: Adam Glass
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