Bewertung

Review: #1.05 Bloody Mary

Es gibt da dieses Spiel. Man stellt sich vor einen Spiegel und sagt 40 Mal laut "Bloody Mary". Plötzlich sieht man etwas auf sich zukommen, etwas... totes. Glaubt ihr nicht? Oh, es gibt viele Leute, die schwören, dass es klappt und manche davon waren bei dem Spiel sogar nüchtern. Das Schlüsselwort heißt Suggestion. Durch die unheimliche Geschichte, die einem vorher erzählt wird, durch die Stimmung, in die man sich versetzt, und durch den leichten Trance-Zustand, den man durch die ständige Wiederholung des Namens "Bloody Mary" erlangt, kann einem die Einbildung ganz schnell einen Streich spielen. Es steht aber jedem frei, tatsächlich an übersinnliche Erscheinungen zu glauben, und wie das funktioniert, sieht man in dieser "Supernatural"-Episode.

Es reicht in dieser Folge schon aus, dreimal "Bloody Mary" zu sagen, was aus Zeitgründen sehr viel Sinn macht. Außerdem ist drei, genau wie 40, eine sehr mythische Zahl, aber das soll jetzt nicht das Thema sein. Fakt ist, dass in dieser Episode wieder einmal eine bekannte Horrorlegende sehr unterhaltsam und spannend aufbereitet und präsentiert wird.

Dass man die Legende um Bloody Mary zudem genutzt hat, um Einblick in Sams Seele zu geben, ist ein guter Schachzug. Da "Supernatural" glücklicherweise keine Seifenoper ist, führen Sam und Dean nicht ständig melodramatische Dialoge über ihre Vergangenheit und ihre Gefühle, sodass schon Unheimliches passieren muss, damit wir Sams Geheimnissen auf die Spur kommen und er sich seinen Gefühlen stellt.

Nun wissen wir also, dass Sam den Tod von Jess vorhergesehen hat, was natürlich ein ernorm interessanter Aspekt ist. Spielt die böse Macht, die Jess und Mama Winchester getötet hat, ein dunkles Spiel mit Sam oder verfügt er selbst über besondere Kräfte? Warum mussten die beiden Frauen, die ihm am nächsten standen, sterben? Ich bin mir mehr als sicher, dass diese Fragen noch lange nicht beantwortet werden, doch es wird interessant sein, die Antworten Stück für Stück zu entdecken. Ich hoffe natürlich, dass die Autoren dabei geschickt vorgehen, denn zu viele Mysteryserien haben sich schon in ihren Mysterien verheddert. Das soll "Supernatural" natürlich nicht passieren!

Ein kritischer Punkt muss aber noch angemerkt werden: Warum sind es momentan überwiegend nur Frauen, die Sams und Deans Hilfe brauchen und von den Brüdern gerettet werden müssen? Außerdem sind die Frauen immer ungefähr im selben Alter. Das finde ich etwas stereotypisch und ändert sich hoffentlich mit der Zeit. Nicht nur Frauen zwischen 18 und 30 brauchen Helden...

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Supernatural" ansehen:


Vorherige Review:
#1.04 Phantom-Reisende
Alle ReviewsNächste Review:
#1.06 Haut

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Supernatural" über die Folge #1.05 Bloody Mary diskutieren.