Bewertung

Review: #3.05 Gute-Nacht-Geschichten

"Es war einmal vor langer Zeit...", so beginnen fast alle Märchen der Gebrüder Grimm. Und endlich wurde genau dieses Thema in "Supernatural" aufgegriffen.

Urplötzlich tauchen Wesen auf, die man normalerweise nur aus Märchen kennt: vom Froschkönig bis zum Schneewittchen ist alles vertreten. Natürlich wäre "Supernatural" nicht "Supernatural", wenn es die Märchen nicht mit einer gruseligen Stimmung behaften würde. So stirbt "Hänsel", als er mit "Gretel" im Wald an einem Zuckerhäuschen vorbei kommt. Da sie sich verirrt haben, nimmt vor allem Hänsel das Angebot der alten Dame gern an, ins Haus einzutreten und Essen zu bekommen. Jedoch entpuppt sich das als riesiger Fehler, denn kurz nachdem sie ihren Apfelkuchen gegessen haben, wird ihnen schlecht und die Hexe sticht genüsslich auf den armen Hänsel ein. Gretel jedoch kann entkommen und Dean und Sam werden auf die Fälle aufmerksam.

Eine supertolle Idee, das Thema Märchen einzubringen, weil man viele Dinge einbauen kann, die sehr gut zur Serie passen. Der Humor darf natürlich auch nicht zu kurz kommen und Deans Gesicht, als Sam glaubt, sie hätten es mit Märchen zu tun, ist einsame spitze.

Wie kommt es nun dazu, dass Aschenputtel, Rotkäppchen und der böse "Wolf", der sich als besessener Mann herausstellt, auftauchen und vor allem, dass Dean und Sam bei ihren Fällen von einem achtjährigen schneewitchenartigen Mädchen beobachtet werden?

Nun, dieses "Schneewittchen" wurde mit acht Jahren schwer misshandelt. Die Mutter des Kinds hat sie mit Bleichmittel vergiftet, was an sich schon schlimm genug wäre, aber der Fakt, dass sie es tat, weil sie Aufmerksamkeit haben wollte (Münchhausen-Syndrom), macht die Sache umso schlimmer. Der Geist von Callie, dem "Schneewittchen", ist nun wütend, weil nicht einmal ihr Vater, der Arzt Garrison, auf sie gehört hat, auch wenn er ebenfalls ihren Geist gesehen hat.

Der krasse Gegensatz zur Märchenstory sind die letzten paar Minuten, in denen Sam auf den Crossroads-Dämonen trifft. Übrigens wurde diese Dämonin von Jareds langjähriger Freundin Sandra McCoy gespielt. Umso aberwitziger ist die Tatsache zu sehen, dass Sam die Dämonin schließlich mit dem reparierten Colt erschießt. Nun, was hat denn dann die Begegnung überhaupt gebracht, wenn sie sowieso tot ist? Für Sam und die Zuschauer sehr viel, denn wir wissen nun, dass nicht die Dämonin für den Deal zuständig ist, sondern ihr Boss. Wer das ist, wird nicht verraten. Außerdem sehen wir, dass Sams Charakter sich ins Negative entwickelt zu haben scheint. Er ist nicht mehr nur der brave Bruder, nein, jetzt ist er derjenige, der erst handelt und sich dann über die Konsequenzen bewusst wird, wenn überhaupt. Das Schild, welches auf den Episodenfotos zu sehen ist, kann man als Richtung deuten, die Sam nun suchen muss. Welche er einschlägt, hängt ganz von ihm ab. Endet er als Böser? Oder ist er einfach nur verbittert über die Leichtsinnigkeit seines Bruders? Und was wird dann nun aus dem Deal? Wenn er nicht gebrochen werden kann, wie die Dämonin behauptet, wie kann Sam Dean dann retten? Kann er es überhaupt oder ist er schon jetzt zum Sterben verurteilt?

Immerhin wäre ja noch Bobby eine Möglichkeit, die Sam ausschöpfen könnte, wenn Dean tatsächlich nicht mehr da ist. Schwer vorstellbar, aber möglich...

Fazit

"Es war einmal..." eine tolle Märchenstory und ein spannendes, kosequenzenreiches Ende, welches viele Fragen für die Zukunft übrig lässt.

Elsa Claus - myFanbase

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