Review: #5.12 Körpertausch

Bei dieser Folge kann man von verschenktem Potenzial sprechen, weil man einfach mehr erwartet hatte. Im Endeffekt zeigte man nur einen wirklich relevanten Aspekt, der mit Luzifer zu tun hatte und somit die einzige Verbindung zu der Haupthandlung darstellte.

What about "Freaky Friday"?

Im Grunde genommen versprach die Idee eines Körpertausches spannend zu werden und die Hoffnung war groß, dass Sam und Dean genau diesen durchmachen würden. Es wäre sehr amüsant gewesen, die Brüder dabei zu beobachten, wie sie versuchen mit dieser Situation umzugehen. Stattdessen tauschte man Sams Körper mit dem von einem frustrierten Teenager, der okkulte Neigungen vorwies.

Gary hatte diese Tat mit seinen Freunden geplant, um an Dean ranzukommen, da die Unterwelt ein Kopfgeld auf diesen angesetzt hat. Man braucht wohl gar nicht zu erwähnen, wie sehr die Freunde unter einem naiven Leichtsinn litten und wie sie sich überhaupt vorstellen konnten, dass sie vorbereitet genug seien, um mit einem Dämon einen Deal einzugehen. Natürlich wurden sie auch mehr oder weniger auf die Spur von Dean gebracht, weil Gary in einer Art Trance das Bild von diesem malte, aber sie haben eindeutig Eigeninitiative gezeigt. Der Dämon wusste, wie er die Teenager beeinflussen kann, und an dieser Stelle muss genau der interessante Aspekt erwähnt werden, nämlich dass es geplant war, Gary in Sams Körper dazu zu bringen, dass er “Ja“ sagt und somit Luzifer quasi hereinbittet. Dies hätte zu bedeuten, dass Sam an sich gar nicht so wichtig ist, weil Luzifer wirklich nur seinen Körper benötigt und nicht noch vielleicht irgendeine Erinnerung oder Fähigkeit von ihm. Dies schafft eine völlig neue Perspektive.

Sam musste sich natürlich vorher mit der neuen Lebenssituation arrangieren, was teilweise für amüsante Szenen sorgte. Auf der Suche nach Information über Gary, in dem er steckt, findet er ein "Star Wars"-T-Shirt und schlussfolgert sofort, dass Gary noch Jungfrau sein muss, und letztlich betont das nochmal, dass Gary noch viel zu jung ist, um so ein ernstes Hexenwerk zu praktizieren. Die lustigste Szene war allerdings zu Beginn der Folge, als man noch nicht wusste, dass Sam nicht Sam ist, und Gary ganz stolz seinen ersten Cocktail bestellte. Jared hat das Verhalten eines Teenagers schön überzogen dargestellt.

Leider gibt es aber noch einen Kritikpunkt, der das Gesamtbild trübt und darin besteht, dass Dean erst viel zu spät gemerkt hat, dass irgendwas mit seinem Bruder nicht stimmen kann. Zwar haben sich die beiden in den letzten Jahren auch verändert, aber sie kennen sich trotzdem sehr gut und es passt einfach nicht zu Dean, dass er so harmlos reagiert, wenn jemand seinen Impala gegen eine Mülltonne fährt. Sam hätte so etwas auch nie getan, schon gar nicht, wenn man ihm auch noch sagt, dass er den Rückwärtsgang eingeschaltet hat. Stellenweise kann ich noch nachvollziehen, warum Dean ein Auge zugedrückt hat, Gary ist ihm einfach viel ähnlicher als Sam. Ihm hat es bestimmt gefallen, dass jemand seine Interessen und Verhaltensweisen teilt, wie zum Beispiel den Musikgeschmack und das Essen, dennoch waren die Zeichen zu offensichtlich, dass etwas nicht stimmt.

Am Ende dieser Folge, hat mir eine Aussage von Sam nicht gefallen, nämlich als er zugab, dass er Gary angelogen hat und ihn nicht um sein Familienleben beneidet. Vielmehr empfände er dies als anstrengend. Es ist traurig, dass er gesagt hat, dass er und Dean in der Hinsicht nichts verpasst hätten. Da muss ich Dean definitiv zustimmen und behaupte auch, dass sie einfach nicht wissen, was ihnen entgangen ist.

Fazit

Es ist gar nicht schlimm, wenn eine Folge die Haupthandlung nicht fortführt, trotzdem sollte die Storyline überzeugend sein. Die Umsetzung war nicht schlecht, was bei "Supernatural" eh nie vorkommt, aber sie hätte besser sein können, wenn man zum Beispiel die Körper von Sam und Dean getauscht hätte.

Lukas O. - myFanbase

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