Bewertung

Review: #7.16 Von schwarzen Schwänen

Foto: Jared Padalecki - Copyright: Jenny Duckworth Photography
Jared Padalecki
© Jenny Duckworth Photography

Ich bin ganz aufgeregt. Meine erste Review für "Supernatural" seit #6.18 Sie leben mit dem Tod, das ist etwa anderthalb Jahre her. Und ich blicke zurück auf Entwicklungen, die ich verstörend, überraschend und manchmal sogar richtig gut finde. Nun mitten in der siebten Staffel, nach einer Reihe Episoden, die durchaus an alte Tage erinnern und Storylines erzählen, die eher so gut wie nichts mit der aktuellen Staffelgeschichte zu tun haben (und gerade deswegen wohl relativ gut sind), wirft man uns Zuschauern nun mit #7.16 Out with the Old einen Happen hin, von dem man nicht weiß, ob man ihn überhaupt in den Mund nehmen soll. Wird das Gesehene verdaut werden oder einfach nur im Hals stecken bleiben? Im Grunde ist man keinen Schritt weiter als zuvor, hat aber einen netten Ausflug in die Welt der Leviathane unternommen.

Die Übeltäter

Wie schön waren die Zeiten, in denen meinen (nach wie vor) Lieblings-TV-Brüdern Sam und Dean nicht alles zugeflogen ist. Damals, als verhexte Gegenstände und die Suche danach noch eine komplette Episode ausfüllen konnten und man danach aus der Welt der Winchesters auftauchte und tatsächlich das Gefühl hatte, etwas bewegt zu haben – irgendwie. Nun, wir haben in diesem Fall gleich vier Gegenstände, die den Menschen das Leben nicht nur schwer machen, sondern es auch beenden. Schuhe, die einem die Füße forttanzen, Kessel, die uns zwingen, uns selbst zu verbrühen, bis der Tod uns von dem Schmerzen befreit. Und Pornoheftchen (natürlich Pornoheftchen, irgendwo muss man das schöne Bild ja zerstören, das die anderen Gegenstände kreieren), die "weiß Dean was" mit einem machen. An sich sind das herrlich schöne Schauergeschichten, hier dienen sie allerdings nur als Mittel zum Zweck, um die wahren Übeltäter zu entlarven.

Die Leviathane sind zurück und dieses Mal äußerst charmant, will man meinen. Während Joyce Bicklebee die nervtötende Chefin markiert, wächst einem George tatsächlich ans Herz. Schade, dass sein Kopf auch im Schrank endet. Gerade in dem Moment, wo ich dachte: "Oh, stellt sich George da als Mitspieler heraus?" ist die Story auch schon wieder gegessen. Klar, bisher gab es einen netten Werwolf, an den ich mich erinnern kann, und das ein oder andere Monster, das dann doch nicht so böse war, wie die Geschichten sagen, doch einen Leviathan sich gegen seinen Herrn, den großartigen Dick, stellen zu lassen, das war ein solch schöner Gedanke, dass man ihn direkt im Keim ersticken musste. Sie sind doch alle gleich, die Mistviecher. Schade, wirklich schade.

Der Knüller am Ende

Ja, ich weiß, das Ende in der Mitte zu verraten, ist nicht gerade die feine englische Art. Frank ist tot? Wirklich? Ich kann es gar nicht so recht glauben. Er ist ja schon ein Versteckkünstler, der sich wie die Made im Speck aus allem herauswinden kann – so scheint es. Aber das Ausmaß der Zerstörung seines heiß geliebten Equipments lässt böses ahnen. Sollte man die spannendste Figur dieser Staffel tatsächlich auch um die Ecke gebracht haben? Nun, da schon Castiel und Bobby dran glauben mussten, scheint das nicht verwunderlich. Vielleicht will man die Brüder verwundbar darstellen. Irgendwie muss man ja Spannung kreieren, jetzt, wo ihnen die Lösungen zu den leichten Monsterfällen so zufallen. Man weiß eh nichts mit den Leviathanen anzufangen, was schon traurig genug ist, und dann lässt man sie Frank umbringen. Eine Wende, die zwar nicht positiv für unsere Winchesters ist, aber durchaus erkennen lässt, wohin man mit dem Schritt will. Man will die Leviathane nicht aus den Gedanken der Zuschauer lassen. Sie lauern überall, finden dich sogar im Wald im großen Garnichts des mittleren Westens der USA. Ja, das Konzept habe ich erkannt, gut gemacht. Schade um Frank. Aber bei "Supernatural" ist ja bekanntlich alles möglich, also ist Frank vielleicht gar nicht tot. Ich will die Hoffnung aufrecht erhalten.

Das versteckte Leckerchen

In dieser Episode sieht man Mark Pellegrino als Luzifer zwar nicht, aber er bleibt konstant erhalten. Ich glaube, dass sich hier eine der Substorys versteckt, die tatsächlich spannend und gut konstruiert sind. Die Art von Geschichte, die schon oft eine Wende brachte. Ich freue mich, dass die Autoren sich an Sams zerstörte Mauer erinnern und die Geschichte wieder aufwärmen. Denn wie Grünkohl wird Luzifer immer besser, je öfter man ihn in der Mikrowelle heiß macht. Nur am Konsum von Kaffee und der Abstinenz von Schlaf bei Sam zu erkennen, verspricht die Geschichte, wenn sie denn weitergeführt wird und nicht als Anhängsel bis zum letzten Moment mitgeschleppt wird, durchaus einen Hauch Spannung, den ich in der Episode vermisst habe.

Fazit

Mit dieser Folge scheinen die Autoren dem Zuschauer in Erinnerung rufen zu wollen, dass die Leviathane und mit ihnen Dick mehr sind als Telefongespräche zwischen Frank und Dean. Sie sind noch da und sie verfolgen einen Plan, den man nicht sieht. Am Ende töten sie noch schnell Frank und man fragt sich als Zuschauer, warum eine solche tolle Geschichte über verhexte Gegenstände von schwarzem Glibber überflutet werden musste. Ich wette, die alte Lady vom Antiquitätenladen hätte sicherlich noch mehr zu bieten gehabt. Alles in allem eine Episode, die deutlich Raum nach oben lässt, wonach man aber am Schluss tatsächlich mit einem Eindruck zurück bleibt, dass es eine relativ gute Folge war, die man so nicht erwartet hätte. Um es deutlichst zu sagen: #7.16 Out with the Old war ganz in Ordnung (vor allem wegen Frank und Sam), aber es geht besser.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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