AECON 2 - Samstag, 21. Mai 2011
Jensen Ackles

Achtung: Der Bericht enthält Informationen zu Episoden, die bisher noch nicht in Deutschland ausgestrahlt wurden.

Foto: Jensen Ackles, AECON 2 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Jensen Ackles, AECON 2
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Wenn er etwas an "Supernatural" ändern würde – und er ließ sich nochmal versichern, dass er ändern darf, was er möchte – wäre sein Plan klar: "I would make Jared shorter. So that this 6'1 – 190 pounds Texan wouldn’t be considered the small guy." (Damit meinte er sich selbst. Umgerechnet sind das ca. 185cm und 86 kg.) Ihm war aber schon klar, dass die Frage auf das Inhaltliche abzielte, darauf wusste er aber so schnell keine Antwort, da er meinte, er liebt die Serie wirklich, wie sie ist. Er hätte es vielleicht schön gefunden, wenn es außer Sam, Dean, Bobby und Castiel noch ein paar weitere Charaktere gegeben hätte, die länger dabei geblieben wären, aber er meinte auch, dass sich die vorhandenen Charaktere dann vielleicht nicht soweit hätten entwickeln können, wie sie es auf diese Weise konnten. Dann aber kam er nochmal auf Jareds Größe zurück und betonte, dass wohl kein "Supernatural"-Darsteller etwas dagegen hätte, wenn Jared nicht ganz so groß wäre. Mark Sheppard sagte beim Anblick Jareds wohl nur "Bloody hell!"

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Jensen Ackles, AECON 2
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Auf die Frage, was Dean studiert hätte, wenn er zur Uni gegangen wäre, antwortete Jensen spontan: "Sororities!", und die Art, wie er lachte, verriet, wie amüsiert er selbst über diese Seite des Charakters ist, den er schon solange spielt. Dann meinte er, es gäbe wahrscheinlich nicht viele Fächer, in denen Dean großen Erfolg hätte, Automechaniker hätte er wohl am ehesten werden können. Als die Fragestellerin dann auf die Folge zu sprechen kam, als Dean an seiner alten High-School einen Sportlehrer mimte, begann Jensen freudestrahlend zu erzählen, dass die Szene, als Dean dem Jungen den Ball in den Bauch rammt, nicht im Drehbuch gestanden habe. Es war vielmehr seine Idee, und der Regisseur lachte nur und überließ ihm auch die Auswahl des Jungen. Wie Jensen dann imitierte, wie er den Jungen darauf vorbereitete, dass das mit dem Ball womöglich wehtun könnte und der Junge nur ein schüchternes "OK" von sich gab, war einfach nur herrlich. Gutherziger Mensch, der er aber ist, versicherte er uns anschließend noch, dass der Junge nach der Szene selber gelacht habe.

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Die nächste Frage brachte Jensen zurück zu jener, was er gerne an der Serie ändern würde: Was wäre anders, wenn John Winchester noch lebte. Jensen hätte Jeffrey Dean Morgan wahnsinnig gerne Vollzeit in der Serie gehabt. Das Publikum war derselben Meinung! In seiner Ausführung darüber, was anders wäre, machte er eine interessante Aussage: "Dean probably wouldn't be as much of the leader that he is." Wahrscheinlich würden an dieser Stelle einige Fans – und auch Sam – gerne diskutieren, ob Dean wirklich immer der Leader ist. Anders wäre auch, sagte Jensen, dass man die Brüder nicht auf dieselbe Weise hätte gegeneinander ausspielen können, wie es im tatsächlichen Verlauf der Serie der Fall war. Er hätte es "absolutely awesome" gefunden, wäre Jeffrey Dean Morgan dabei geblieben, aber er freut sich auch sehr über die Karriere die Morgan inzwischen gemacht habe, und sie sind immer noch miteinander befreundet. Jensen erzählte, dass er vor kurzem bei der ersten Geburtstagsfeier von Morgans (und Hilarie Burtons) Sohn war.

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Als nächstes ereignete sich etwas, das am Wochenende noch mehrfach wiederholt werden sollte, was nicht wirklich optimal zu nennen ist. Während Jensen versuchte, die nächste Frage zu verstehen, erschien hinter ihm auf der Leinwand die Aufforderung an einige Conventionbesucher, sich zu den Autogrammräumen zu begeben. Jensen sah also, dass einige Leute den Raum verließen, was ja für denjenigen auf der Bühne nie ein besonders erhebender Anblick ist. Jensen nahm es zwar sofort mit Humor und fragte "Is Jared taking his shirt of somewhere?", wurde dann aber vom Publikum auf die Leinwand hingewiesen, auf der die Aufforderung auf Deutsch stand. Er bemühte sich, den Text auf Deutsch vorzulesen, was natürlich ausgesprochen niedlich klang, aber im Grunde war es einfach eine seltsame Idee, irgendeinen Programmpunkt parallel zu Jensens Stage Talk zu planen. Seine eigene Verwunderung verpackte Jensen dann humorvoll, indem er den Leuten, die den Raum verließen, nachrief, es werde nun ganz besonders interessant werden, denn er werde Spoiler zu Staffel 7 bekanntgeben.

Zum Thema, wieviel Einfluss Jensen auf die Entwicklung von Dean nehmen kann, sagte er, dass er absolutes Vertrauen zu den Autoren hat und niemals wichtige Punkte des Plots anzweifle, was er allerdings manchmal mache, sei einige Vorschläge dazu einzubringen, wie Dean gewisse Dinge sagt, wie er reagiert, Nuancen innerhalb der Szenen. Eric Kripke vertraue Jensen da genauso, dass er den Charakter gut genug einschätzen kann, wie es andersherum der Fall ist. Bei Jared sei es genauso.

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Die nächste Frage brachte Jensen dazu, richtig Körpereinsatz zu zeigen, denn er spielte er uns vor, wie er sich bei dem Mittelaltermarkt geschlagen hat, den er mit Danneel und seinem Kumpel Steve Carlson vor kurzem besucht hat. Bei einem der Spiele ging es darum, mit einer Klinge, einer Axt oder etwas ähnlichem, ein Ziel zu treffen, was ihm allerdings erst beim dritten Versuch gelang. Die urschrei-artige Freude darüber, die er uns demonstrierte, war absolut herrlich. Das nächste Spiel aber sei eine weniger gute Erfahrung gewesen. Es handelte sich um das Spiel, bei dem der Narr auf einem Stuhl über einem Wasserbecken sitzt und man mit Bällen versucht, die Zielscheibe zu treffen, so dass der Narr ins Wasser fällt. Jensen erklärte, es sei wohl der Brauch, den Spielenden anzuheizen, indem man sich über ihn lustig macht, und Jensen konnte das wohl gar nicht gut wegstecken, da der Narr auch dazu überging, Danneel zu beleidigen. Mit keinem seiner fünf Bälle traf Jensen auch nur in die Nähe der Zielscheibe, war am Ende aber so sauer, dass er dem Mann am Schalter 10 Dollar bot, wenn er den Knopf drückt, damit der Narr endlich ins Wasser fällt. Recht so!

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Jensen Ackles, AECON 2
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Damit endete Jensens Stage Talk, und um meinem Bericht von Jareds Stage Talk kurz vorzugreifen, am Wochenende blieb hier und da der Eindruck zurück, dass Jensen im Vergleich zu Jared ein wenig blass und ernst gewirkt habe, im Nachhinein aber muss ich sagen, dass das eigentlich gar nicht der Fall war. Natürlich haben die beiden Jungs ein unterschiedliches Wesen und Jareds jungenhafter Charme überrascht einen live doch nochmal wesentlich stärker, als man es von den Videos her erwartet, aber Jensen war in seinem Panel weder reserviert noch zurückhaltend. Im Gegenteil, er ging auf die Fragesteller zu und hat sehr sehr ausführliche und lustige Antworten gegeben. Dass es in den gemeinsamen Stage Talks mit Jared auch für ihn selbst mehr zu lachen gibt, liegt einfach an der Dynamik, die sich zwischen den beiden entwickelt. Jensens Panel zu Beginn der Convention am Samstagmorgen um 9.15 Uhr war sicherlich ein undankbarer Zeitpunkt, er selber aber war eigentlich so liebenswert, wie man es sich nur wünschen konnte.

Nicole Oebel - myFanbase