Bewertung

Review: #2.06 Geschlossene Gesellschaft

Nachdem wir in der letzten Woche ausführlich mit Shoshanna Bekanntschaft machen durften, pfuscht sie dieses Mal weiter in den Familienangelegenheiten der Gregsons herum. Die haben sich im Keller verbarrikadiert, weil ein Tornado über Kansas hinwegfegt.

Klingt nicht gerade fesselnd. Was ist sonst passiert?

Sonst ist eigentlich nicht viel passiert. Die ganze Episode plätschert so vor sich hin und wir bekommen im Prinzip wieder dieselben Themen wie in den Folgen zuvor vorgesetzt. Marshall hat noch immer nicht mit Courtney Schluss gemacht, obwohl er mittlerweile schon einige Zeit weiß, dass er definitiv schwul ist. Kate sieht ihrem Durchbruch als Berühmtheit, wie letzte Woche auch, in einem Prinzessin-Valhalla-Kostüm entgegen. Zu diesem Thema habe ich mich ja schon zur Genüge ausgelassen.

Dabei geht die Episode im Grunde recht aufschlussreich los. Max darf mal richtig loslegen und erzählt der Therapeutin, was ihm in letzter Zeit nicht gefällt. Am meisten stört ihn offenbar tatsächlich, dass Buck etwas mit der Bardame Pammy angefangen hat und obwohl Buck nicht Tara ist, fühlt es sich für ihn so an, als hätte sie ihn betrogen. Er schiebt es zwar darauf, dass er nur böse ist, weil seine Frau davon wusste und ihm nichts gesagt hat, aber wir wissen es ja besser. Shoshanna rät ihm dann auch, Tara ihren Freiraum zu lassen, wenn sie diesen denn braucht.

Spannend ist auch, ich erwähne es gern wieder, dass Tara in der Lage ist, Max' Schilderungen komplett anzuhören. Ob dies wohl Shoshannas Verdienst ist? Mir ist auch aufgefallen, dass wir in dieser Episode alle Spaltpersönlichkeiten zu sehen bekommen, wenn auch nur kurz, außer T. Und das in einer Zeit, in der Kate mehr durch die Gegend streunt als alles andere. Vermutlich hätte T Kate zum Denken angeregt, indem auch sie das Valhalla-Kostüm angezogen und sich einen Spaß daraus gemacht hätte, wie albern sie aussieht. Werden wir sie wohl je wiedersehen?

Es gibt auch Neuigkeiten im Fall Charmaine ...

Damit kommen wir zu den interessanten Minuten am Ende der Episode. Nachdem sich vorher die Familie und das Nachbarspärchen von Shoshanna haben sehr ausführlich therapieren lassen, tritt diese in direkte Konfrontation mit Charmaine, die schon die ganze Folge über Angst vor dem Keller im Hubbard-Haus hatte. Ich nehme stark an, das wird uns wohl für die nächsten Folgen, wenn nicht gar für die ganze Staffel, beschäftigen. Schließlich fühlte sich auch Tara nicht gerade wohl da unten, auch wenn sie offenbar den Grund nicht kannte. Meine Vermutung ist, dass die Erlebnisse, die Charmaine mit einem Keller verbindet, auch die Grundlage für das sein wird, worauf die Existenz von Taras Alternativpersönlichkeiten beruht. Offenbar müssen diese Erfahrungen so schlimm sein, dass die Schwestern sogar einen Pakt geschlossen haben. Die Rätsel sind jetzt natürlich: Was ist das für ein ominöser Pakt und was zum Henker ist eigentlich passiert? Ich hoffe sehr, dass wir da bald ein größeres Puzzleteil zugespielt bekommen und jetzt nicht mit Shoshannas windigen Andeutungen sitzen gelassen werden.

An der Stelle noch etwas zu dem Charakter der Therapeutin. Obwohl Tara letztendlich zugestimmt hat, dass die Wahrheit über die Vergangenheit ans Licht kommen soll, fand ich es doch sehr eigenmächtig von der neuen Persönlichkeit, so offensiv das Thema anzuschneiden. Hier zeigt sich eine Seite an Shoshanna, die mir unsympathisch ist – sie plappert nicht nur zu diesem heiklen Thema frei heraus, sondern auch, dass Charmaines Baby von Neil und nicht von Nick ist. So überrascht sie nicht nur die ganze Familie sondern auch Taras Schwester. Natürlich hat diese so etwas nicht erwartet und hat hier sicher erst einmal eine Weile daran zu knabbern. Das könnte möglicherweise aber auch eine wunderbare Charakterentwicklung geben – wer weiß?

In der Schlussszene bekommt man als artiger Zuschauer eine bemerkenswerte Parallele zwischen den Ereignissen im Keller und außerhalb des Hauses präsentiert. Drinnen haben die Spaltpersönlichkeiten, vor allem aber Shoshanna, eine Welt in Schutt und Asche gelegt und draußen war es der Tornado. Außerdem lässt Max Tara ziehen und verschafft ihr so den bereits angesprochenen Freiraum, den sie offenbar gerade nötig hat. Auch verspricht sie ihm, dass es durchaus Licht am Ende des Tunnels gäbe. Das lässt mich hoffen, dass die Serie doch nicht so düster wird, wie es sich bisher abzeichnet und vielleicht dürfen wir auch einmal wieder mehr lachen.

Fazit

Diese Episode war, meiner Meinung nach, stellenweise etwas zu ruhig. Auch wenn wir am Ende durchaus überrascht wurden, war mir das doch zu wenig. Von Prinzessin Valhalla will ich gar nicht erst anfangen. Allein wegen dem starken Cliffhanger gebe ich diesmal noch die sieben Punkte, weil er die Misere etwas aufpoliert und für die nächste Woche mehr verspricht.

Luisa Schmidt – myFanbase

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