Review: #11.06 Die Professor-Proton-Renaissance
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Mit zwei bekannten Gastauftritten, nämlich Wil Wheaton und Bob Newhart, ist man natürlich äußerst neugierig auf diese neue Episode und die beiden Schauspieler können absolut überzeugen. Trotzdem reicht es nicht, um die Episode insgesamt glänzen zu lassen.
"Sheldon Cooper may not like kids, but Professor Proton loves them."
Es ist in der Realität gerade absolute Mode, alte Serien wieder zum Leben zu erwecken. Insofern ist es eine gelungene Idee, auch in "The Big Bang Theory" ein Reboot ins Zentrum der Episode zu setzen, auch wenn ich mir erhofft hatte, ein paar mehr Sprüche zu dem Thema zu hören und eventuell auch das ein oder andere echte Reboot abzustrafen oder hochzuloben. Nun geht es eben nur um Sheldons Liebling Professor Proton, der wieder zum Leben erweckt werden soll, um Kinder wieder für die Wissenschaft zu begeistern. Sheldon will sich gleich bewerben und kann damit einige Lacher produzieren, ebenso wie Amys Versuch, Leonard und Penny dazu zu bringen, sein Bewerbungsvideo zu kritisieren, während sie als gute Freundin zu Sheldon steht. Sheldon lässt sich schließlich überzeugen, will sich Hilfe bei Wil Wheaton holen, nur um kurz darauf zu erfahren, dass dieser die Rolle bekommen soll. Das ist natürlich sehr einfach umgesetzt und mich hätte schon interessiert, ob Wheaton schon zuvor Interesse daran hatte oder nur durch Sheldon auf die Idee kam. Insofern ist mir der Zeitsprung hier auch zu groß oder aber es ging alles viel zu schnell über die Bühne. So oder so hat man Potenzial verschenkt, hier Sheldon und Wil beim Schauspieltraining zuzusehen.
Da Sheldon ein Problem damit hat, dass Wil kein Wissenschaftler ist, will er es irgendwie verhindern, dass Wil die Rolle annimmt. Auch das ist wieder äußerst stark vereinfacht und ich finde es auch unüberlegt, Wil die "Freundschaft" zu kündigen, statt ihn vielleicht positiv zu beeinflussen. Aber Sheldon fällt hier wohl zurecht in kindisches Verhalten zurück. Das nervt etwas, aber Bob Newhart kann das in den Traumsequenzen wunderbar ausnutzen und ziemlich direkt und derb und trocken auf Sheldon reagieren. Das macht wiederum so viel Spaß, dass man die Unzulänglichkeiten gerne vergisst.
Bleibt nun noch die Frage, was man mit der gesamten Geschichte anstellt. Eigentlich müsste man ja erwarten, dass das Thema spätestens mit der Ausstrahlung der ersten Episode noch mal aufgegriffen wird. Dafür müsste man aber jetzt schon mindestens ein halbes Jahr voraus planen. Da die Serienmacher aber gerne solche einmaligen Geschichten eher vergessen, statt erneut aufzugreifen, muss man wohl eher davon ausgehen, dass man diese Geschichte eigentlich auch wieder vergessen kann. Falls Wil Wheaton aber irgendwann noch mal auftauchen sollte, muss man zu dieser Geschichte unbedingt Bezug herstellen.
"It may not look like it, but I‘m running to you."
Während manche Dinge gerne komplett unter den Tisch fallen, wird an anderer Stelle das Tempo ganz schön angezogen. Howard hat tatsächlich bereits in dieser Episode seine Vasektomie. Das hat mich doch überrascht. Ich wäre jetzt intuitiv erst mal davon ausgegangen, dass man das Kind erst mal noch gesund zur Welt kommen lässt, bevor eine solch tiefgreifende Entscheidung umsetzt. Auf der anderen Seite ist es jetzt natürlich einfacher, den Mann für ein paar Tage außer Gefecht zu setzen. Da man aber ein sehr gutes soziales Netz hat, wäre ein späterer Eingriff durchaus nachvollziehbarer gewesen. Und die Geschichte hätte auch mit allen Zusätzen genau so funktioniert. Das Unterhaltungspotenzial dieser Story war übrigens wirklich hoch und wurde entsprechend umgesetzt. Raj durfte wieder prima die zweite Ehefrau von Howard spielen, die Sprüche saßen allesamt und die Geschichte bekommt im zweiten Teil sogar noch eine viel größere Dimension.
"You guys don‘t trust me to take care of a baby."
Bernadette wird früher in den Mutterschutz geschickt und soll sich auch ausruhen, sodass nun beide im Bett liegen und man mit Halley Hilfe benötigt. Penny bietet sich an und mal von den zu erwartenden Unsicherheiten und irgendwie auch Gemeinheiten gegenüber Pennys Verantwortungsbewusstsein ging mir nur die ganze Zeit durch den Kopf, dass dies erneut eine Geschichte ist, in der sich Penny in einer Mutterrolle befindet und letztlich sogar nachweist, dass sie in der Lage ist, sich um ein Kind zu kümmern. Mehr noch, Halley sagt ihr gegenüber sogar ihr erstes Wort "Mama". Gut, das ist wirklich viel zu dick aufgetragen nach vielleicht drei Stunden Aufpassen und es ist auch viel zu deutlich für erste Worte. Auch ist es wirklich gemein, an dieser Stelle solch einen bedeutenden Schritt den Eltern vorzuenthalten. Und eigentlich ist es auch sinnfrei, in einer solchen Situation das Kind nicht ins Schlafzimmer zu verlagern, um eben nicht immer aufstehen zu müssen und Hilfe zu benötigen. Im Gedächtnis bleibt mir trotzdem, dass Penny mit der Situation zurecht kommt und wirklich gewillt ist, zu beweisen, dass sie sich um ein Baby kümmern kann. Mir gefällt die Richtung und ich fände es konsequent, wenn man in Kürze auf diese Erfahrungen noch mal eingeht und vielleicht auch Leonard darüber nachdenken lässt, dass sich Penny freiwillig Zeit nimmt, um sich um das Baby zu kümmern. Nach der abwehrenden Situation im Staffelauftakt hätte ich so etwas nicht für möglich gehalten. Gerne weiter so.
Fazit
Inhaltlich liefert diese Episode sehr schöne Ideen, ein genauerer Blick offenbart aber auch wieder einige Ungereimtheiten. Da der Humor aber absolut passte und viele Sprüche richtig gut gesessen haben, bleibt das Gesamtfazit aber durchaus positiv, denn die derzeitige Richtung stimmt. Man muss diesen Weg nur weiter gehen und die gezeigten Ansätze nicht wieder im Sande verlaufen lassen, sondern inhaltlich auch mal über mehrere Episoden hinweg konsequent bleiben. Was fehlt also?: Wie läuft es bei Leonard im Job? Was machen die Planungen zur Hochzeit von Amy und Sheldon? Wo ist Bernadettes Kollegin, die von Stuart] und Raj angebaggert wurde? Ist deren Wille nach einer Freundin schon wieder vorbei?
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Proton RegenerationErstausstrahlung (US): 02.11.2017
Erstausstrahlung (DE): 12.02.2018
Regie: Mark Cendrowski
Drehbuch: Steve Holland, Andy Gordon, Jeremy Howe
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