Bewertung

Review: #10.23 Das Princeton-Problem

Foto: The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es gibt Dinge, auf die kann man sich eigentlich immer verlassen. Wenn "The Big Bang Theory" auf das Staffelfinale zugeht, dann erzählt auch wieder richtige Storylines. Plötzlich hat wieder alles mehr Relevanz und Geschehnisse haben auch echten Einfluss auf kommende Episoden. Das muss dann nur inhaltlich auch Sinn machen.

"To wake up every morning and know you're there is a great comfort to me."

Amy erhält ein tolles Jobangebot, das sie über den Sommer nach Princeton verschlagen würde. Für eine Wissenschaftlerin sind solche Forschungsaufträge natürlich das Größte und so wird das hier auch dargestellt. Amy freut sich enorm über diese Chance, aber da es mit Sheldon in der letzten Zeit natürlich prima lief, macht sie sich Gedanken darum, ob sie ihn alleine lassen kann. Die Sorgen sind absolut nachvollziehbar und wie es dann immer so ist, werden die Sorgen durch Kommentare von Sheldon auch noch verstärkt. Als Amy dann die Katze aus dem Sack lässt, reagiert Sheldon erst gut, dann typisch. Ich fand es bemerkenswert, dass er Amy eigentlich sofort unterstützen will, weil er um die Bedeutung weiß. Dann verfällt er aber schnell in Selbstmitleid, was zwar zu seinem Charakter passt, den ersten positiven Eindruck aber schmälert. Sheldon ist dann doch wieder Ich-bezogen und jammert. Umso schöner ist es, dass er mit etwas Abstand trotz allem Blues rational auf die Sache sehen kann und Amy unterstützt. Man darf gespannt sein, was das mit Sheldon machen wird.

"I'm very sorry. As you know, the primary fokus of US Military is people's feelings."

Das geheime Projekt für die NASA ist jetzt noch geheimer, weil Howard, Leonard und Sheldon nach einer Nacht- und Nebelaktion keinen Zugriff mehr haben. Ihr Büro ist komplett leergeräumt. Gut, es wäre einfacher gewesen, ihnen einfach nicht mehr den Zugang zum Büro zu gewährleisten, aber so konnte man noch einen "Nicht noch mal"-Gag im Apartment 3A einfließen lassen. Den Ärger der Drei kann ich natürlich verstehen, aber sie sind ja wohl nicht vollkommen blank. Vor ein paar Episoden war es noch ein großes Thema, dass Sheldon seinen Laptop in einer Bar vergessen hatte, auf dem sich Inhalte zu diesem geheimen Projekt befunden haben. Es muss also definitiv auch noch Forschungs- und Entwicklungsergebnisse geben, mit denen sie weiter arbeiten könnten. Insgesamt ist die Story jetzt seltsam schnell zu Ende gegangen und mir ist noch nicht klar, ob daraus noch größere Effekte entstehen.

"You might be forgetting another accomplishment in the last year."

Howard fällt jedenfalls wie Sheldon in ein kleines Loch, welches ihn in erster Linie anhänglich macht. Ich denke schon, dass es durchaus Menschen gibt, die zwischen den Stühlen hängen, wenn ihnen der Bezugspunkt fehlt. Das geht mir bei Howard aber viel zu schnell. Das ist ja höchstens ein paar Tage her und Howard hat ja nun genug zeitintensive Hobbys, mit denen er sich abgeben könnte. Sei ist sein Keyboard-Spiel, irgendwelche Computerspiele oder er verbringt einfach mehr Zeit mit seinem Kind. Zudem dürfte er ja nicht arbeitslos sei. Nur das Projekt ist eingestellt. Ich finde es zudem ärgerlich, dass der Ausgangspunkt der gesamten Storyline, nämlich Howards (unbegründete) Geldsorgen als Familienvater gar keine Rolle mehr spielte. Ich fand diese zwar an den Haaren herbei gezogen, aber Howard hatte sie nun mal. Darüber wurde kein Wort mehr verloren. Der NASA-Auftrag hat bestimmt viel Geld abgeworfen. Macht er sich jetzt wieder Sorgen? Solche markanten Punkte in den ohnehin nicht oft fokussierten Entwicklungen muss man einfach besser berücksichtigen.

"You could try saying this without smiling."

Dann ist da ja noch eine Storyline, die vor gar nicht so langer Zeit von Bedeutung war. Raj sucht sich eine neue Wohnung und hat mit Bert offenbar einen günstigen Vermieter gefunden, für ein "Zimmer" über der Garage. Mehr ist erst mal nicht zu erfahren. Raj bekommt aber noch mal sein Fett weg, weil Leonard und Penny nichts anderes zu tun haben, als Rajs Auszug freudig zu erwarten. Das macht absolut Sinn, weil schon bei Einzug immer davon die Rede war, dass es nicht so lange sein sollte. Allerdings wurde seitdem nichts wirklich in diese Richtung entwickelt. Penny hat sich im Gegenteil mit Raj richtig amüsiert. Wieso kann sie seinen Auszug jetzt kaum erwarten? Überhaupt hat man vom Zusammenleben der drei wenig mitbekommen, weil Raj sowieso immer da war und kein Privatleben hatte, was irgendeine Rolle hätte spielen können. Was hat es also überhaupt gebracht, Raj bei Penny und Leonard einziehen zu lassen? Ein paar Sprüche, eine überzogene Episode mit Penny beim Shoppen und das war es. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Autoren zusammen in einer Runde sitzen, einer sagt: "Ey, lass mal machen", die Runde dann zu gelangweilt ist, um ein Veto einzulegen, weil auch alle wieder nach Hause wollen und schwupps ist die Grundidee entstanden, deren detaillierte Ausarbeitung dann auch nichts mehr retten kann, sondern eher schlimmer macht. Dadurch fehlt es an Kontinuität. Man darf die Episoden offenbar immer nur für sich sehen und möglichst nie in einen Gesamtkontext einordnen. Vielleicht ist der Auszug für Raj wenigstens endlich ein Neuanfang, der auch den Autoren wieder eine Idee gibt, was man eigentlich mit ihm machen will.

Fazit

Wie immer zum Staffelfinale hatte diese Episode inhaltlich wieder deutlich mehr Gewicht, was ich prinzipiell gut finde. Allerdings passt nicht alles astrein zusammen und wie so oft mangelt es am deutlichen Zusammenhang zwischen den Episoden. Da ist Vieles einfach oberflächlich geschrieben und nicht zu Ende gedacht. Das beeinflusst auch diese Episode wieder.

Emil Groth - myFanbase

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