Review: #2.02 Sex mit der Erzfeindin

Leslie Winkle ist wieder da. Sie ist schon eine sehr gewöhnungsbedürftige Frau. Ich studiere selbst Chemie und sehe hin und wieder ein paar Freaks. Aber so etwas ist mir noch nie über den Weg gelaufen.

"Now that you are unattached maybe we can revisit our previous attachment."

Leslie taucht plötzlich wieder auf, aber ich bin mit der Art und Weise, wie die Rückkehr gestaltet wurde, zufrieden. Während in anderen Serien ohne schlüssige Angabe von Gründen manche Personen einfach wieder mitspielen (Georgina Sparks aus "Gossip Girl" oder Chase Adams aus "One Tree Hill"), hat sie Leonard erzählt, dass sie von Howard eine SMS bekommen hat. Und dieser kam nur auf die Idee, ihr zu schreiben, da er mit Leonard über Dating geredet hatte. Es ist mal richtig schön zu sehen, dass Charaktere auch logisch wieder eingeführt werden können.

An sich war die Geschichte jedoch nicht so überzeugend. Wir haben Leslie Winkles Streben nach genau definierten Verhaltensweisen in zwischenmenschlichen Beziehungen schon in den Episoden #1.03 Erregungsfaktor: Null und #1.05 Die andere Seite der Krawatte gesehen. Das noch einmal aufzugreifen und ähnliche Witze zu bringen, hat meiner Meinung nach der Folge nicht gut getan. Ich hatte das Gefühl, das Ganze schon einmal gesehen zu haben.

Lustig war am Ende aber der Streit zwischen den beiden, bei dem sie darüber debattierten, ob sie ihren Kindern nun die String-Theorie oder die Schleifenquantengravitation als richtig beibringen sollen. Es war aufgezogen wie eine Religionsdiskussion und am Ende ist Leslie wütend abgezogen, da Leonard und sie verschiedener Meinung waren. Ich fand es gut, wie von Leslie mal eine ganze andere Seite gezeigt wurde. Nicht so geplant, sie ist einfach spontan aus sich heraus gegangen.

"Oh, Mario, if only I could control everyone the way I control you. Hopp you little plumber, hopp, hopp, hopp!"

Viel besser als sich anzuschauen, wie sich die Sache zwischen Leonard und Leslie entwickelt, war zu sehen, wie Sheldon auf die Rückkehr von Leslie reagiert hat. Einfach wunderbar. Wie er versucht, sie zu beleidigen, und es immer nur in der für ihn typischen hochtrabenden Art ausdrücken kann.

In diesem Zusammenhang ist auch noch einmal die Diskussion mit Penny zu erwähnen. Sie kann nicht verstehen, warum Sheldon allein im Flur sitzt und "Super Mario" spielt, anstatt ins Kino zu gehen. Er ist so schon ein wenig genervt, dass er das Apartment verlassen musste, doch dann geht auch noch Leslie Winkle an Penny und ihm vorbei. Er nutzt anschließend jede Chance, die sich ihm bietet, um das Date der beiden zu unterbrechen. Für Leonard ist das offensichtlich ziemlich nervig, doch für den Zuschauer sehr lustig.

Als es zu einem nächsten Date kommt, sitzt Sheldon wieder im Flur und als Penny vorbei kommt, fragt er sie, ob sie sich sicher sei, dass zwischen ihr und Leonard nichts ist. Sheldon war zwar nie direkt für eine Beziehung zwischen Penny und Leonard, doch wenn er jetzt den Vergleich zu Leslie Winkle hat, zieht er Penny vor. Die Art, wie er das Gespräch mit Penny führt, ist fast einzigartig. Wie immer total beleidigend, doch während die Penny, die man vom Anfang der Serie kannte, gekränkt abgezogen wäre, kann sie nun mit Sheldons Art umgehen. Sie versucht ihm gut zuzureden und ihm klarzumachen, dass er nicht versuchen kann, alle Menschen wie Marionetten zu behandeln. Er solle Leonard lieber bei dem unterstützen, was dieser will. Sheldon nimmt sich diesen Rat zu Herzen, was nicht allzu oft passiert, und will Leonard nun vollen Support zukommen lassen.

Während Sheldon Leonard nun erlaubt, mit Leslie eine Beziehung zu führen, versucht er trotzdem noch, in seine kleine Rede wieder Beleidigungen gegen Leslie einfließen zu lassen, welche dann zu dem schon erwähnten Streit zwischen Leslie und Leonard führt. Obwohl Sheldon dann versucht, Leonard wieder aufzumuntern, bin ich mir ziemlich sicher, dass er sich innerlich extrem freut, Leslie wieder los zu sein. Zwar wollte er Leonard unterstützen, doch ich kann mir nicht vorstellen, dass er dies aus tiefstem Herzen getan hat, sondern eher, um den Regeln für zwischenmenschliche Beziehungen zu folgen.

Fazit

Im Vergleich zum Staffelauftakt war die Folge nicht ganz so gut. Mich hat vor allem die Darstellung von Leslie Winkle gestört, die mir schon etwas verbraucht vorkam. Da hilft auch ein "Call me!" nichts. Sheldon verdient sich somit fast allein die sieben Punkte, er war in jeder guten Szene anwesend.

Sophie Blumengarten - myFanbase

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