Review: #3.06 Football für Nerds

Nach vier überaus genialen Folgen war es ja nur eine Frage der Zeit, bis wieder eine eher durchschnittliche kam. #3.06 The Cornhusker Vortex war in Ordnung, doch konnte diesmal überraschenderweise eher die Story um Wolowitz und Raj überzeugen als die rund um Leonard und Penny, die eher langweilig war.

"Oh, hey, on a related subject: Are you embarrassed to have me around your friends?"

Die Episode begann durchaus lustig mit einem besserwissenden Sheldon ("Excuse me, you're misusing the word 'ho'.") und Drachenkämpfen (und nein, ich meine nicht die gruseligen grünen Dinger aus uns allseits bekannten Märchen). Sheldon zeigt erneut seine interessante Prioritätensetzung ("A grown man worrying about such nonsense while in the middle of flying kites?"), doch insgesamt war das jetzt auch nicht die große Story, die eine Episode stützt. Aus dem Grund war dieser Part auch lediglich Auslöser und Aufhänger für den zweiten Teil der Story.

Danach müssen wir uns ansehen, wie Leonard sich zum wiederholten Male zum Affen macht. Besonders ironisch, da Sheldon Leonards Sorgen mit dem Kommentar beruhigen will, dass Penny ihn vielleicht nur nicht ihren Freunden vorstellt, weil sie sich bereits nach anderen umschaut. Ein Umstand, der überaus großzügig erscheine, wo doch die meisten Primaten nicht solche Diskretion zeigen und sich der Paarung mit ihrem neuen Partner direkt vor dem momentanen widmen. So ganz kann ich Leonards Sorge auch nicht verstehen. Hat er Pennys Freunde nicht schon oft getroffen, wenn die mal bei ihr auf einer Party oder so zu Besuch waren? Gut, nun ist Leonard ihr Freund und es ist vielleicht schon seltsam, dass sie ihn denen bisher nicht mal vorgestellt hat, also scheint etwas Wahres dran zu sein. Aber insgesamt war ich eher genervt von Leonards peinlichem Verhalten während des Spiels. Ich dachte, wir hätten das Thema "Ich gebe vor, jemand anderes zu sein, um dir (bzw. in diesem Fall eben deinen Freunden) zu gefallen" bereits hinter uns. Schade um diesen Rückfall. Denn belustigen konnte ich mich daran nicht wirklich.

Dass ein Haufen Genies ausgerechnet die Footballregeln als schwierig empfindet, die ich sogar bereits im Alter von 10 Jahren problemlos kapiert habe, ist da schon fast lächerlich. Aber es war lustig, dass Sheldon derjenige war, der als Footballexperte gilt. Neben seinem Kommentar "If you wanna blend in with Penny's friends, I think looking like an idiot will be the perfect camouflage" war für mich ein Highlight, als er sich bei Penny Toast ausborgt und dann mit Leonard in Nerdsprache kommunizieren will. Es war jedenfalls überraschend liebenswürdig und zuvorkommend von ihm, Leonard eine Ausweichmöglichkeit zu liefern, die wohl zum ersten Mal auf Grund reiner Empathie (auf Basis eigener nahezu traumatischer Kindheitserfahrungen) basierten und nicht nur aus dem Grund erfolgten, dass Sheldon daraus seinen eigenen Nutzen ziehen wollte. Schade, dass Sheldons Vater nicht mehr lebt, ich hätte ihn nur zu gerne mal (gerne auch wieder gemeinsam mit Mutter Mary - wobei mir gerade die Ironie der Namensgebung einfällt, ist Mary doch auch der englische Name der Mutter von Jesus, sicher kein Zufall!) mit Sheldon in Action erlebt. Um den Cylon-Toast lustig zu finden, war ich dann wohl nicht genug Nerd, auch habe ich nicht ganz kapiert, warum Sheldon nun den ganzen Toast damit verbrauchen muss...

"You've been a sucky friend, a sucky, sucky friend!"

Die bessere, weil lustigere Story war in meinen Augen die kriselnde Freundschaft von Howard und Raj. Zunächst war ich nicht überzeugt, doch als Howard bei Raj vorbeischaut und den auf dieselbe Art und Weise versucht zurückzugewinnen, wie es viele Männer bei Frauen tun, war das einfach nur komisch. Es hätte nur noch gefehlt, dass er statt des "Hello Kitty"-Drachens (btw, sehr genial) Blumen und Pralinen als Friedensangebot mitgebracht hätte. Zwei meiner Lieblingszitate aus dieser Story sind folgende:

Raj: "Excuse me, I have selective mutism - a recognized medical disorder. You're just a douche."

Wolowitz: "You know what? Maybe that's what this whole thing is about. You're now mad at me. You're mad at yourself!"

Raj: "No, I'm mad at you! I hate myself but I'm mad at you."

Am Ende konnte man wohl keinen anderen Weg gehen als den, den man nahm. Wolowitz sieht erneut eine Frau, bei der er angeblich Chancen hat, Raj motiviert ihn hinzugehen, wünscht sich aber heimlich, er würde bleiben wollen, was er dann jedoch nicht tut. Klassischer Fehler, der nur einen weiteren Grund hinzufügt, warum Wolowitz so bald mit keiner Dame glücklich werden wird. Mit der sehr lustigen Paar-Verarsche in "How I Met Your Mother" konnte es zwar nicht mithalten, aber es war eine gelungene "Witz der Woche"-Story.

Fazit

Solange es nächste Woche wieder im grandiosen Takt der letzten Folgen weitergeht, kann ich mit dieser eher weniger begeisterungswürdigen Episode leben. Sie war okay, aber viel mehr dann eben auch nicht.

Nadine Watz - myFanbase

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