Bewertung

Review: #8.01 Halbnackt in Arizona

Foto: Kaley Cuoco, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Kaley Cuoco, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es geht in die achte Staffel der erfolgreichen Comedyserie "The Big Bang Theory" und die letzten Zweifel an der Möglichkeit, eine Episode ohne Sheldon erleben zu müssen, wurden gleich zu Beginn ausgeräumt.

"I'm not angry at all, that my boyfriend was in trouble and called you instead of me, I love that!"

Sheldon hat das Land per Bahn abgereist und dabei niemals einen Bahnhof verlassen. Was für jeden normalen Menschen wie ein Höllentrip klingt, ist für Sheldon ein Erlebnis gewesen, denn Eintönigkeit ist erstens Seelenbalsam für ihn und Sheldon findet ja auch im monatelangen Zugfahren genügend Details, die sein Leben bereicherten. Allerdings nimmt seine Reise ein unrühmliches Ende, als er bestohlen wird und sich nicht weiter zu helfen weiß, als Leonard anzurufen. Was zunächst ein unscheinbarer Beginn der Episode ist, stellt sich als zentraler Punkt für selbige heraus, denn Amy ist zurecht beleidigt und frustriert, dass sie nicht angerufen wurde. Ansonsten wird über ihre Gefühlslage und ihr Verhalten während Sheldons Abwesenheit nichts weiter berichtet, was ich sehr schade finde, weil ich Amy schon zugetraut hätte, dass sie ihn zu finden versucht und es nicht einfach hinnimmt. Natürlich wird auch ihr klar sein, dass er seine Freiheit und Zeit braucht, aber der Zeitraum ist doch sehr groß, um einen Typus wie Amy so lange vom Nichtstun zu überzeugen.

Allerdings wird dieser kleine Makel damit entschädigt, dass Sheldon nach einigem Zögern Amy erklärt, warum er sie nicht angerufen hat und das ist für Sheldons Verhältnisse tatsächlich mal wieder eine Offenbarung. Diese wurde geschickt humorvoll umrahmt von zwei Aussagen, die einem kurzzeitig den Atem nahmen. Sheldons erster Hörtest, sein Wunsch nach Sex mit Amy, war so inszeniert, dass man selbst kurz unsicher war, ob man richtig gehört habe. Das hat Sheldon sehr genial geplant. Sein folgender Trennungswunsch war dann das andere Extrem, passte zur Situation, war dann aber auch wieder absurd. Man darf sich aber weiter auf viele witzige Shamy-Momente freuen, denn die Autoren haben mit diesem Auftakt gezeigt, dass sie hier weiter Lust haben, mit den beiden zu agieren.

"You are build for pharmaceutical sales. You're cute, you're flirty and …"

Eine richtige Fortentwicklung darf Penny in diesem Auftakt durchleben. Sie hat nicht nur einen neuen, frischen Haarschnitt sondern auch die Aussicht auf einen neuen Job in der Firma von Bernadette. Dieser scheint jetzt auch nicht so anspruchsvoll zu sein, aber für Penny ist es sicherlich notwendig, mal was anderes zu machen. Dass sich ihre Eignung dann darin zeigt, dass sie und der Chef zwiespältige Gefühle bezüglich Bernadette haben und sich über ihre fordernde und bestimmende Art amüsieren und somit ins Gespräch kommen, war nicht so kreativ und auch etwas sehr oberflächlich, aber der Job hat wahrscheinlich wirklich kein so großes Anforderungsprofil. Die Fragen bezüglich Mitbewerber kann man dann auch einfach mal weglassen, denn es kann auch einfach erstmal eine interne Ausschreibung gewesen sein. Trotzdem darf man sowas natürlich auch thematisieren. Penny kann nach einem peinlichen Vorstellungsgespräch dann also doch noch mit ihrem Charme punkten und man ahnt schon, dass sie und Bernadette wohl nun häufiger eigenständige Storylines bekommen, die nicht nur mit ihren Männern oder einem Mädelsabend zu tun haben. Das ist durchaus vielversprechend, aber in dieser Episode eben auch noch nicht so implementiert, dass es zu einer richtig guten Episode reichen würde.

"So are you worried because he's replacing you as a son or are you worried because he's becoming her lover?"

Es war zugegebenermaßen sehr witzig, wie man aus Stuart und Howard eine Art Vater-Sohn-Konstrukt erzeugte, bei dem Stuart sich als Partner für Howards Mutter rechtfertigen muss. Insbesondere das Gespräch mit Bernadette an der Tür konnte hier voll überzeugen. Und natürlich kann man Howards Missmut über die Situation nachvollziehen und ihm einen gewissen Grad an Abneigung und Eifersucht nicht absprechen. Ich finde es aber schade, dass man hier vergessen hat, dass Howard erst vor kurzem Sheldon erklärt hatte, dass man seine eigenen Wünsche auch mal hinter die des Elternteils stellen müsse. Hier hätte ich mir also eher eine Auseinandersetzung mit Howards Mutter gewünscht, als Stuart, dem es zum gefühlt ersten Mal überhaupt in der Serie gut geht, auf den Zahn zu fühlen. Das ist auch ihm gegenüber ungerecht, zumal Bernadette und Howard sehr unter der Pflegebedürftigkeit der Mutter gelitten haben und doch froh waren, dass sich ihr Problem gelöst hat. Das jetzt hier also so stark in den Vordergrund treten zu lassen, gefällt mir nicht, weil es objektiv gesehen eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten ist und Howard nur seinen eigenen Rat befolgen müsste.

Fazit

"The Big Bang Theory" ist zurück und auch wenn der Staffelauftakt nicht vollends überzeugen konnte, so wurde man doch mit Leichtigkeit wieder richtig gut unterhalten und mit vielen guten Witzen bedacht. Wenn die Storylines dann auch wieder richtig in Gang gehen, sollte man auch mit dieser Staffel sehr viel Freude haben.

Emil Groth - myFanbase

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