Bewertung

Review: #10.08 Der Verführungskünstler

Foto: The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

"The Big Bang Theory" nutzt auch in der achten Episode der zehnten Staffel das Konzept des Experimentierens aus, um Sheldon und Amy gemeinsam agieren zu lassen. Der Sprung ist allerdings enorm groß und sicherlich gar nicht als Entwicklung anzusehen.

"I can be brave for science."

Aber erst mal der Reihe nach. Sheldon und Amy kombinieren ihre DNA und stellen fest, dass diese wunderbar zusammen passt, was Sheldon natürlich begeistert. Die Entnahme der Hautprobe war ein nicht besonders kreativer, aber trotzdem gelungener Einstieg in die Episode, weil es trotz der Vorhersehbarkeit leicht und ungezwungen daher kam. Man muss auch einfach immer wieder sagen, dass Jim Parsons und Mayim Bialik ganz wunderbar miteinander funktionieren und eine für ihre Charaktere perfekte Chemie haben. Aus meiner Sicht können die beiden jeden Mist spielen und es wäre trotzdem immer enorm witzig, selbst wenn es vielleicht auch mal wieder too much ist. Wie Sheldon sich Bernadette gegenüber verhält, ist schon sehr grenzwertig, auch wenn es natürlich zu ihm passt. Irgendwie hoffe ich aber trotzdem immer, dass Sheldon an der ein oder anderen Stelle doch mal mehr Taktgefühl entwickelt haben könnte.

"Make a baby? What are you talking about?"

Der zweite Teil um Sheldon und Amy bekommt dann einen heftigen Impuls, den man wahrscheinlich nicht wirklich ernst nehmen darf. Sheldon ist vom Erfolg der DNA-Vereinigung so begeistert, dass er sich sofort ein Baby wünscht, weil er Amy und sich quasi als Vorboten für die nächste Evolutionsstufe hält. Das passt natürlich zu ihm, ist aber enorm eindimensional gedacht. Die ganze Tragweite einer

solchen Entscheidung spielt hier gar keine Rolle. Dafür darf man sich aber köstlich über einen richtig heftig baggernden Sheldon amüsieren, der Amy mit allen Künsten der Erotik zu verführen versucht. Das war einfach nur herrlich mitanzusehen, auch in Kombination mit den Blicken der anderen. Dass Amy in erster Linie sauer ist, sich aber natürlich gewaltig zusammenreißen muss wegen dieser ungewohnten Offensive, passte natürlich auch ins Bild. Insofern ist das alles für diese Episode super. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass man diesen großen Schritt weiterführt oder immer mal wieder erwähnt. Eher wird man es einfach ignorieren und einfach so weiter machen, als hätte diese Episode nicht existiert. Das wäre jedenfalls nicht das erste Mal. Genau aus diesem Grunde finde ich diese Storyline eigentlich ärgerlich. Nur für die Episode gesehen, war es großartig. Ich lasse mich aber natürlich gerne überzeugen, dass man das hier doch stringent erzählt.

"I have never cleaned a toilette before."

Raj ist schon ziemlich bemitleidenswert. Er ist inzwischen so alleine, dass er sich Hals über Kopf in eine mindestens zehn Jahre ältere Frau verliebt, die ein paar höfliche Worte mit ihm gewechselt hatte. Ich finde es eigentlich sehr schön, dass man Raj wieder eine eigene Storyline gibt, aber diesen Ansatz finde ich dann doch erst mal wenig gelungen. Das Paar passt einfach nicht zusammen. Vom ersten Moment fremdelte ich mit den Szenen, zumal auch gleich klar war, worauf alles hinauslaufen soll. Dass er dann wieder ins Fettnäpfchen tritt, weil er nicht gleich klar macht, dass sie eine Putzkraft ist. Insofern gibt es schon eine kleine Krise, bevor überhaupt etwas entstanden ist. Die Episode lässt ja offen, ob da noch was passieren wird. Ich hoffe, dass man sich hier doch noch mal nach einer Alternative umsieht. Issabella ist viel zu stark und lebenserfahren, als dass sie zu Raj ernsthaft passen könnte. Sie fühlte sich zwar geschmeichelt, weil er ihr so schnell den Hof gemacht hat, aber Raj mit all seinen Macken und dieser Unerfahrenheit braucht vielleicht doch mal eine Frau, die richtig zu ihm raufschaut. Issabella sehe ich nicht in dieser Rolle. Mal schauen, was da nun noch kommen wird. Letztlich kann man unterm Strich sagen, dass auch Rajs Storyline insgesamt sehr witzig war und eine Abwechslung zu seinem sonstigen Mitläuferstatus in der Staffel bisher darstellte.

Fazit

Ich muss schon sagen, dass "The Big Bang Theory" derzeit wieder genau meine Lachnerven trifft und wirklich wunderbare Unterhaltung bietet, die einem zwanzig Minuten lang viel Freude bereitet. Das funktioniert so gut, dass dies die inhaltlichen Defizite so sehr überlagert, dass es mich kaum stört. Nur für die volle Punktzahl reicht es leider nicht.

Emil Groth - myFanbase

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