Review: #8.16 Zorn
Es ist zu Ende. Der Krieg gegen die Saviours ist vorbei. Negan ist geschlagen. Durchatmen. Eine lange, an manchen Stellen nur schwer erträgliche Geschichte hat ihr (würdiges?) Ende gefunden.
"Have mercy prevail over my wrath."
Dass Scott M. Gimplesich am Ende doch recht nah an den Comcis orientiert und Negan am Ende den Krieg überleben lässt, überrascht mich ein wenig. Rick, der noch ein paar Episoden zuvor eiskalt die Saviours abgeschlachtet hat, nachdem er ihnen Hoffnung auf Absolution gemacht hat, hat einen Sinneswandel und verschont am Ende Negans Leben. Der Tod seines Sohnes mag ihn dazu bewegt haben, aber es wirkt vor allem nach den letzten Episoden, in denen nichts wichtiger war als das Ende von Negan, ein wenig halbgar.
Maggies Reaktion war daher durchaus nachvollziehbar und verständlich. Negan hat ihr ihren Mann genommen. Er hat ihn brutal aus dem Leben gerissen und sollte dafür büßen. Und nachdem sie alle unglaubliche Verluste ertragen mussten, da beschließt Rick, dass das Töten ein Ende haben muss und Negan verschont bleibt. Was für Rick ein zugegeben zwar sehr kurzer, aber dennoch nachvollziehbarer Wandel war, bleibt Maggie verwehrt. Rick hat Genugtuung bekommen, Maggie leidet weiterhin. Da ist der Konflikt vorprogrammiert.
Maggies Plan ist es am Ende also, Hilltop aufzubauen und dann Rick zu zeigen, dass seine Entscheidung, Negan am Leben zu lassen, falsch war. Es klang fast ein wenig wie eine Drohung in Ricks (und Michonnes) Richtung, wobei ich nicht glaube, dass sie ernsthaft plant, die beiden auszuschalten, sondern ihre Rache an Negan vollenden möchte und zur Not stellt sie sich da dann eben auch gegen Rick. Ich hoffe jedenfalls inständig, dass es zu keinem "Bürgerkrieg" zwischen dem Hilltop und Alexandria kommt. Was mich an der Szene enorm stört, ist die Tatsache, dass Maggies Vertrauter ausgerechnet Jesus ist, der zuvor Morgan noch gepredigt hat, dass das Töten ein Ende haben sollte. Und nun sitzt er da und stimmt Maggie zu, dass Negan nicht am Leben bleiben darf. Das ist ein bisschen zu sehr "out of character" für mein Empfinden. Und auch Daryl, der unheilvoll aus dem Schatten trifft und sich auf Maggies Seite stellt, führt eher zu einem skeptischen Kopfschütteln.
Happy Endings
Dass es am Ende Eugene ist, der den Krieg entscheidet, war nach der letzten Episode fast schon vorhersehbar. Ein Twist musste kommen und nachdem Dwight bereits in der letzten Episode als Maulwurf entlarvt wurde, musste es ein Zünglein an der Waage geben, welches Rick und Negan überraschen konnte. Toll, dass Eugene sich besonnen hat und Gabriels Idee aufgegriffen hat, die Munition zu manipulieren. So hat er sich in den Augen aller Kritiker wohl rehabilitiert und kann ohne schlechtes Gewissen im Schoß seiner ehemaligen "Familie" wieder aufgenommen werden. Eugene bekommt also sein Happy End.
Auch Gabriel bekommt sein Happy End. Er wird nicht müde, sich gegen Negan aufzulehnen, springt sogar aus einem fahrenden Augen und erhält dank seines Durchhaltevermögens am Ende seine Sehkraft zurück – jedenfalls interpretiere ich es so, als Gabriel am Ende in den Ruinen seiner Kirche steht und ins Licht blickt.
Ob Morgan am Ende ein Happy Ending bekommt, wird nicht ganz klar. Dank Jesus gelingt es ihm, zu erkennen, dass er dabei ist, den Verstand zu verlieren. Er schafft es, sich von seinem Rachewunsch zu verabschieden und kehrt der Gruppe dann den Rücken, um mit sich selbst alleine zu sein – an Jadis Schrottplatz. Wieso genau dort, wird nicht klar. Nun ja – das letzte kleine Gespräch zwischen ihm und Carol oder ihm und Rick bot einen netten Abschluss für seinen Charakter – Leb wohl, Morgan Jones. Viel Glück bei "Fear the Walking Dead", wie auch immer du dorthin gelangen willst.
Der letzte, der so etwas wie ein Happy End bekommt, ist Dwighty-Boy. Daryl verschont sein Leben und schickt ihn los, um seine Frau zu finden. Er hat ihm seine Taten nicht verziehen, aber er ist bereit, seinen Groll gegen ihn fallen zu lassen, denn Dwight hat sich am Ende durch seine Taten wohl doch rehabilitiert.
Ach, auch die Oceanside-Frauen haben sich rehabilitiert. Sie haben Aarons Flehen erhört und haben sich ebenfalls gegen die Saviours gestellt. Sie waren zwar nicht unbedingt entscheidend eingebunden, aber sie sich können nun erhobenen Hauptes verabschieden. Sie haben gekämpft und nun ist es vorbei. Negan ist Geschichte. Die Saviours sind Geschichte.
Fazit
Mit dem Finale von Staffel 8 geht eine sehr lange Durststrecke für "The Walking Dead" zu Ende. Es fühlt sich an manchen Stellen an wie ein Serienfinale und ich bin gespannt, welche Richtung in der nun folgenden Staffel eingeschlagen wird.
Melanie Wolff - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: WrathErstausstrahlung (US): 15.04.2018
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Erstausstrahlung (Pay-TV): 16.04.2018
Regie: Greg Nicotero
Drehbuch: Scott M. Gimple, Angela Kang & Matthew Negrete
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