Bewertung

Review: #4.22 Die lebenden Toten

Foto: Steven R. McQueen, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Steven R. McQueen, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Bereits der Titel und zahlreiche Promovideos versprachen viel Spannung und Action. Dass diese Folge dann aber noch einige bekannte Gesichter mehr als Überraschung bereit hielt und uns mit einem Cliffhanger zurücklässt, macht "The Walking Dead" zu einer grandiosen Episode.

"Elena's only goal is to end Katherine's life."

Nachdem Elena ihren Gefühlen am Ende der letzten Folge endlich wieder freien Lauf ließ, nur um dann zu verkünden, dass ihr einziges Ziel sei, Katherine zur Strecke zu bringen, gab ich die Hoffnung fast auf, dass Elena mich in dieser Staffel noch einmal von sich überzeugen könnte. Anfangs war ich ja noch hin und weg, als sie zum Vampir wurde und auch ihr neues emotionsloses Ich konnte mich für einige Folgen recht gut unterhalten. Doch als es in der vorherigen Episode hieß, sie habe nun endlich wieder ihre Menschlichkeit, ihr altes Ich, angenommen, war ich am Anfang dieser Folge doch enttäuscht, weil es zunächst ganz danach aussah, als hätte sich rein gar nichts verändert. Denn Elena hatte nur eines im Kopf: Katherines Leben ein für alle Mal zu beenden. Einzig und alleine der Fakt, dass durch Elenas Hass einmal nicht das ewige Liebesdreieck erneut zum Thema wird, konnte mich für ihren Rachefeldzug begeistern.

"You're gonna flood Mystic Falls with dead creatures so you can ask a 2,000-year old witch for not one but two favors."

Und auch Bonnie schien in dieser Folge nur ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben: den Vorhang zur anderen Seite zu öffnen, um dann die zweitausend Jahre alte Hexe darum zu bitten, Silas endgültig auszuschalten und zudem das Versprechen gegenüber Katherine einzuhalten. Dass dieser Plan nicht gut gehen kann, war bereits vorprogrammiert und scheint sich auch befürwortet zu haben. Dennoch war ich von der neuen, willensstarken, ja fast schon unabhängigen Bonnie schwer beeindruckt und ich war froh, dass sie nach so vielen Versuchen des Scheiterns endlich ihren eigenen Willen durchsetzen konnte (wenn auch nur temporär). Zudem gefiel mir auch in dieser Folge, dass Bonnie ausgerechnet mit Katherine zusammenarbeitete und es diesmal sie als Hexe war, die die Oberhand behielt. Amüsant war vor allem der Aspekt, dass Katherine an Bonnie gebunden war und sich keine zehn Meter von ihr entfernen konnte. Dass dieser Zauber allerdings Folgen haben würde, war von vorneherein klar, schließlich hat sich Elena in den Kopf gesetzt, Katherine umzubringen. Und so musste Bonnie mit Katherine mitleiden, als diese von ihrer Doppelgängerin attackiert wurde. Auch wenn der Zauber mit der Verbundenheit zwischen zwei Menschen schon mehrmals vorkam, hat diese Wiederholung keineswegs gestört und mir hat es gefallen, dass es den Anschein hatte, als könnte Elena Katherine tatsächlich etwas antun – auch wenn es schlussendlich nicht dazu kam.

"Greetings from the dead."

Ein Vorhaben, das dann aber tatsächlich in die Tat umgesetzt wurde, war die Lüftung des Vorhangs. Da Bonnie über unheimlich viel Kraft und Macht verfügt, war es für sie ein Leichtes, den Vorhang zu öffnen und somit das Erscheinen einiger bekannter Gesichter zu ermöglichen. Das Wiedersehen mit einigen der beliebtesten, ehemaligen Bewohner Mystic Falls war einfach rührend und sobald man ihre Gesichter sah, schwelgte man sogleich in Erinnerungen.

Zunächst einmal hatte Damon das Vergnügen, seinen alten besten Freund Alaric in die Arme schließen zu können. Bereits ihre erste Unterhaltung, als Alaric Damon beweisen musste, dass er nicht Silas, sondern er selbst ist, war einfach himmlisch und erinnerte mich an die schönen Aspekte dieser einzigartigen Freundschaft. Alaric ist und bleibt vermutlich einer der besten Bewohner von Mystic Falls, nicht nur, weil er ein so netter Mensch ist, sondern auch deshalb, weil er eine der wenigen Personen ist, die zu Damon durchdringen und ihm zureden können. Seine Ratschläge sind auch von der anderen Seite unbezahlbar und mal ehrlich: Wer würde nicht gerne mit ihm einen Drink zu sich nehmen?

Über das Wiedersehen mit Jeremy habe ich mich auch sehr gefreut, auch wenn dieser bereits in einigen Folgen zuvor zu sehen war. Zwar musste man auf sein Erscheinen etwas länger warten und für kurze Zeit hatte ich bereits die Hoffnung aufgegeben, dass wir ihn überhaupt zu Gesicht bekommen würden, meine Erwartung wurde schlussendlich aber doch nicht enttäuscht. Besonders emotional war der Moment zwischen Elena und ihrem Bruder. Das kurze Wiedersehen brachte Elena schließlich auch dazu, all ihre anderen Gefühle neben der Rache gegenüber Katherine zurückzubringen und so ist Elena nun wirklich wieder die alte.

Ein nicht so willkommener Gast in Mystic Falls war hingegen Kol, welcher sogleich Rebekah und Matt einen Besuch abstattete. Er war natürlich wieder einmal auf Rache aus und sorgte, wenig überraschend, für Chaos. Zum Glück konnte er allerdings nicht besonders viel anrichten, da er nach dem Angriff auf Elena von Stefan gestoppt wurde. Einzig und allein den Moment zwischen Matt und Rebekah im Mystic Grill hat er gänzlich zerstört, was schade ist, da ich gespannt darauf war, ob sich zwischen den beiden vielleicht doch mehr als nur Freundschaft entwickeln würde.

Mit einem Wiedersehen mit Lexi hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, da mir dieser Charakter erst gar nicht in den Sinn kam, als es hieß, der Vorhang sei gelüftet. Lexi erschien uns ja bereits in einigen Rückblicken, sodass ich, um ehrlich zu sein, lieber jemand anderen, wie beispielsweise Tante Jenna oder Rose gesehen hätte. Dennoch hat mich Lexis kurze Anwesenheit nicht gestört, denn wie die Freundschaft zwischen Alaric und Damon ist auch diese Beziehung sehr schön mit anzusehen. Einzig und alleine die kleine Unterhaltung, in welcher Lexi Andeutungen bezüglich Caroline und Stefan machte, störte mich ungemein, denn ich sehe die beiden viel lieber als gute Freunde anstatt als ein mögliches Liebespaar.

"I'm dead."

Nicht zuletzt hat auch Grams Bonnie einen Besuch abgestattet. Die Interaktionen zwischen Bonnie und ihrer Großmutter waren bereits in der Vergangenheit immer toll, da Grams Bonnie dazu brachte, das Richtige und einzig Vernünftige zu tun – wie auch in dieser Folge. Grams redete ihrer Enkelin Mut zu, sodass diese genug Selbstvertrauen hatte, um Silas zu töten oder, wie es bei Vampire Diaries üblich ist, zumindest temporär auszuschalten. Nachdem Bonnie jedoch einen emotionalen Moment mit Jeremy hatte, war sie erpicht darauf alles in ihrer Macht stehende zu tun, um dafür zu sorgen ihn für immer auf dieser Seite und somit in Mystic Falls zu behalten. Zwar ist Bonnie unglaublich stark, was sie besonders in den letzten Episoden beweisen konnte, allerdings können auch ihre Superkräfte nicht gegen die Natur gewinnen. Dies führte dazu, dass Bonnie geschwächt zu Boden sank, um im nächsten Augenblick neben ihrer Grams zu stehen und auf ihren leblosen Körper hinabzusehen. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob Bonnie tatsächlich das Zeitliche gesegnet hat oder ob es, wie so oft in dieser Serie, einen übernatürlichen Weg gibt, um sie zurückzuholen.

Ein ebenfalls nicht uninteressanter Aspekt ist die Tatsache, dass Damon am Ende dieser Folge das Heilmittel von Alaric überreicht bekam. Auch hier stellt sich die Frage, was Damon mit diesem Besitz tun wird und ob er Elena tatsächlich wieder zum Mensch machen will.

Zudem haben nicht nur gern gesehene Bewohner Mystic Falls die Grenze der anderen Seite überquert, sondern auch einige Kreaturen, die bestimmt nichts Gutes im Schilde führen, wie beispielsweise Connor oder Vaughn.

Der Cliffhanger bezüglich Bonnie und all die aufgeworfenen Fragen mit dem unerwarteten Auftauchen der Vampirjäger bieten jedenfalls genug Möglichkeiten, das Finale durch allerhand Spannung und Veränderungen unvergesslich zu machen - oder zumindest diese Staffel würdig abzuschließen.

Fazit

Eine ereignisreiche Folge mit altbekannten Gesichtern, welche den Weg für ein spannendes, emotionales Finale ebnet.

Melanie E. - myFanbase

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