Bewertung

Review: #5.01 Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast

Foto: Nina Dobrev, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Nina Dobrev, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Mit "I Know What You Did Last Summer" startet "Vampire Diaries" in die neue Season und enttäuscht dabei keinesfalls.

"To us, and college, and being functional vampires."

Nach einem langen Sommer und der noch viel längeren Wartezeit für uns Zuschauer geht es für Elena und Caroline nun aufs College. Ich war von Anfang an begeistert von der Dynamik und den Interaktionen zwischen diesen beiden Freundinnen, haben sie doch besonders in dieser Folge beweisen können, dass sie gut harmonieren und keine außenstehende Personen wie beispielsweise die Salvatore Brüder brauchen, um eine spannende Storyline aufzubauen. Besonders gut hat mir eben genau dieser Aspekt gefallen, nämlich, dass Elena und Caroline unabhängig von den anderen Charakteren in Mystic Falls waren und ihre ersten Collegeerfahrungen erleben durften. Zwar waren diese nicht gerade das, was man sich als frischgebackener Student am Campus vorstellt, doch gemeinsam konnten sie auch den Tod ihrer zunächst unerwünschten Zimmergenossin Meghan verkraften. Zudem fand ich es eine schöne Abwechslung, dass Elena und Caroline nicht nur mit Problemen rund um übernatürliche Bösewichte zu kämpfen hatten, sondern sich wie zwei (fast) normale Studentinnen über ihr Liebesleben den Kopf zerbrachen.

Zudem war es wirklich sehr schön, auch einmal eine glückliche, ausgeglichene Elena und eine (größtenteils) zufriedene Caroline zu sehen, denn das hat man als Zuschauer in letzter Zeit doch etwas vermisst. Natürlich macht das Vampirdasein hier irgendwann einen Strich durch die Rechnung, doch in dieser Folge beschränkte sich dies lediglich darauf, dass Elena und Caroline nicht an ihrer ersten Collegeparty teilnehmen konnten, da sie nicht ins Haus eingeladen wurden. Verglichen zu anderen Ereignissen, kann man darüber hinwegsehen und sich darauf freuen, was diese beiden Freundinnen in den kommenden Folgen Spannendes erleben werden, denn angesichts des Todes von Meghan, dem angeblichen Abschiedsbrief und dem mysteriösen Foto von Meghan und Elenas Vater wird dieser Handlungsstrang bestimmt noch für einige Überraschungen sorgen.

"And I am going to take care of your little brother."

Während sich Elena und Caroline am College einleben, müssen Damon und Jeremy in Mystic Falls versuchen, ohne Elena klarzukommen. Hierbei war es eine durchaus positive Überraschung, die beiden gemeinsam zu sehen und mitzuerleben, dass sie eigentlich ganz gut klarkommen können, wenn sie nur wollen. Doch wo ein Wille ist, ist ja bekanntlich auch ein Weg und nach anfänglichem Sträuben von beiden Seiten haben es sowohl Damon als auch Jeremy gut hingekriegt, sich auch ohne die Anwesenheit von Schiedsrichterin Elena gut zu verstehen.

Besonders schön fand ich, dass Damon sich weitaus mehr um Jeremy sorgte, als er vielleicht zugeben wollte, und ich habe den leisen Verdacht, dass seine Sorge um ihn nicht nur darin begründet ist, dass Jeremy Elenas Bruder ist. Der schönste Moment der beiden in dieser Folge war dann auch, als Damon Jeremy zu Hilfe geeilt kam und ihn angefleht hat, nicht zu sterben, während er seinen Kopf behutsam in seinen Händen hielt. Dies war schlichtweg ergreifend und konnte mich davon überzeugen, dass die beiden als Team bestimmt gut funktionieren könnten. Bereits in früheren Folgen konnte man als Zuschauer einen Blick in die Beziehung von Damon und Jeremy erhaschen, umso interessanter kann es also in der kommenden Staffel werden, wenn sich die beiden nun nicht nur zwangsweise zusammenraufen müssen, sondern noch dazu Mitbewohner sind.

"Do you have any idea what it’s like to run in heels? I have blisters, Damon!"

Ein weiterer Mitbewohner, der sich in der Residenz der Salvatores breitzumachen versuchte, ist Katherine. Nach einem langen Sommer kehrt sie verzweifelt nach Mystic Falls zurück und klagt Damon sogleich ihr Leid darüber, dass das Leben als Mensch gar nicht so einfach ist. Mir persönlich gefällt es gut, dass man einmal eine andere Seite von Katherine zu sehen bekommt. Zwar war die toughe, rücksichtslose Katherine immer wieder amüsant mitanzusehen, doch ich glaube, dass die schwache, ja fast hilflose Seite von ihr bestimmt auch für einige spannende Wendungen sorgen könnte, zudem sie als Mensch mehr denn je auf die Hilfe anderer angewiesen ist und sich so auch mehr bemühen muss, sich nicht nur Feinde zu machen.

"This summer I have consumed an immeasurable amount of blood and I found myself getting stronger and stronger every day and I started to wonder what are the limits to my powers. How many people can I influence?"

Es scheint jedoch fast so, als hätte sich Katherine bereits einen Feind gemacht, denn wie sich in dieser Folge herausstellte, sucht Silas wie besessen nach der nun menschlichen Doppelgängerin. Noch ist es für den Zuschauer ein Rätsel, was Silas im Schilde führt und wie sein Plan genau aussieht. Doch wie bereits in zahlreichen Szenen klarwurde, scheint seine Macht fast unendlich groß zu sein, sodass es spannend bleibt, wie die Bewohner von Mystic Falls gegen ihn vorgehen können. Einen Pluspunkt verdient diese Storyline dennoch allemal, denn Paul Wesley einmal in einer anderen Rolle als den immer wieder leidenden Stefan zu sehen, war wirklich eine angenehme Abwechslung. Zwar konnten mich seine schauspielerischen Leistungen noch nicht ganz überzeugen, doch ich bin sicher, dass man noch viel mehr aus der bösen Seite von Silas beziehungsweise Paul Wesley herausholen kann. Zudem fand ich es gut, dass man Jeremy, Damon und Co. nicht ewig im Unklaren ließ, sondern dass sie recht schnell herausgefunden haben, dass der vermeintliche Stefan gar nicht Stefan sondern Silas ist. Hätten sie mehrere Episoden in diesem Glauben verbracht, wäre das auf Dauer bestimmt nervenaufreibend geworden, sodass ich mich regelrecht freute, dass Damon auf Jeremy hörte und ihm Glauben schenkte, dass mit "Stefan" etwas nicht stimmte.

"Where's Stefan?" - "He's suffering, like I suffered."

Während Silas nun sein Unwesen in Mystic Falls treibt, ist der echte Stefan immer noch im Tresor unter Wasser eingeschlossen und ständig aufs Neue am Ertrinken. Bereits zu Anfang dieser Folge hatte Elena das seltsame Gefühl, dass mit ihrem Exfreund etwas nicht in Ordnung ist, und nach und nach realisierte auch Damon, dass sein Bruder verschwunden ist. Stefan kann einem auch wirklich leidtun, denn den Sommer damit zu verbringen, in einem Tresor eingeschlossen zu sein und immer wieder zu ertrinken, ist nicht gerade eine schöne Urlaubserfahrung. Eine gute Idee hierbei waren allerdings die in seiner Vorstellung stattfindenden Gespräche mit Damon. Dieser wollte seinen Bruder überreden, seine Menschlichkeit abzuschalten, um den Schmerz nicht mehr fühlen zu müssen, welcher durch das ständige Ertrinken hervorgerufen wird. Es ist uns Zuschauern ja bekannt, dass Stefan immer wieder einmal mit seinen Gefühlen und vor allem mit seiner Menschlichkeit zu kämpfen hatte, sodass es nur logisch erscheint, warum er Angst davor hat, diesen Schritt erneut zu tun. Und auch wenn sich die Brüder hierbei nicht einig waren, empfand ich es doch als einen schönen Moment, dass sich Stefan in seinen Gedanken mit Damon darüber unterhielt und ihn sozusagen zu Rate zog. Dies beweist einmal mehr, dass sich die Salvatore Brüder doch sehr nahe stehen und sich gegenseitig immer noch viel bedeuten, auch wenn der Konflikt mit Elena vermutlich immer zwischen ihnen stehen wird.

Einige Randnotizen

  • Matt hat den Sommer über mit Rebekah verbracht und Europa gesehen. Nachdem die beiden sich ein letztes Mal verabschiedet haben, bevor Rebekah nach New Orleans aufbrach, tauchte eine alte Bekannte, Nadia, aus dem Urlaub auf, um Matt seinen verloren geglaubten Gilbert-Ring zu überreichen. Anschließend ließ sie Matt ohnmächtig zurück und scheint weitaus mehr mit ihm vorzuhaben, als ihm lediglich sein Schmuckstück zu übergeben. Ich freue mich bereits jetzt schon auf diesen Handlungsstrang, vor allem aus dem Grund, dass Matt nun endlich einmal seine eigene Story zu kriegen scheint. Dennoch hat es mich doch ein wenig enttäuscht, dass man Matt und Rebekah keine Zeit mehr eingeräumt hat und der Abschied von ihr viel zu kurz ausgefallen ist.
  • Bonnie "lebt" weiterhin als Geist unter uns und kommuniziert mithilfe von Jeremy mit ihren Freunden und ihrem Vater. Noch möchte sie ihren Tod verheimlichen und ihren Freunden vorgaukeln, sie würde durch die Welt reisen. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, was es mit diesem Handlungsstrang auf sich haben soll, auch wenn Jeremy und Bonnie nach wie vor toll miteinander harmonieren.
  • Bürgermeister Bennett, alias Bonnies Vater, war neben der Zimmergenossin Meghan das zweite Opfer, welches in dieser Folge das Zeitliche segnete. Es sieht also ganz danach aus, als müssten die Bewohner von Mystic Falls erneut ein Oberhaupt wählen.
  • Tyler ist immer noch verschwunden und scheint sich nicht einmal die Mühe zu machen, sich ordnungsgemäß bei Caroline zu entschuldigen. Ich würde mir hierbei und auch für Caroline wünschen, dass Tyler bald wieder auftaucht, denn langsam aber doch läuft er Gefahr schlichtweg unwichtig und vergessen zu werden.

Fazit

Nach einer langen Wartezeit startet die neue Staffel von "Vampire Diaries" mit einigen spannenden neuen Handlungssträngen, zwei Todesfällen und emotionalen Szenen, sodass man sich als Zuschauer nur mehr wünschen kann, dass die Stärke der ersten Folge durch die gesamte Season beibehalten bleibt.

Melanie E. - myFanbase

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